Blaualgen: So groß ist die Gefahr für die Gesundheit
Das Baden im See ist für viele im Sommer nicht wegzudenken. Besonders bei hohen Temperaturen sollte man dabei jedoch auf Blaualgen achtgeben.
Kassel – Unter Rekordtemperaturen sind dieses Jahr besonders viele Menschen zu den deutschen Badeseen geströmt. Das Baden in natürlichen Gewässern ist dabei jedoch nicht ganz ohne Risiko. Trotz generell guter Wasserqualität können Blaualgen besonders bei hohen Temperaturen in vielen Gewässern vermehrt vorkommen. Und die mikroskopischen Bakterien können auch Menschen schaden.
Blaualgen, auch Cyanobakterien genannt, sind eine Bakterienart, die lose in natürlichen Gewässern und auch auf Oberflächen wie Stegen und Wasserpflanzen wachsend vorkommen kann. Ihren Namen haben die Blaualgen von der grünblauen bis grünen Färbung, die im Wasser zu sehen ist, wenn die Konzentration der Algen sehr hoch ist.

Blaualgen können Ausschlag, Übelkeit und Leberschäden verursachen
Bei höheren Konzentrationen können die Bakterien auch für Menschen schädlich werden. Besonders im Sommer, wenn die Wassertemperatur steigt, können Blaualgen sich stark fortpflanzen und zu einem Problem für Badegäste werden, wie BR24 berichtet.
Das Umweltbundesamt warnt, dass Kontakt mit Blaualgen unterschiedliche Effekte haben kann. „Manche reizen die Haut, andere produzieren Gifte und können gefährlich werden, wenn sehr viel dieses Wassers verschluckt wird“, heißt es auf der Webseite des Umweltbundesamtes. Auch Übelkeit, Durchfall und Atembeschwerden könnten durch Cyanobakterien ausgelöst werden. Über einen längeren Zeitraum viel Wasser mit hoher Blaualgendichte aufzunehmen, könne außerdem zu Leberschäden führen.
Das Umweltbundesamt rät deshalb, die Wasserqualität zu überprüfen, bevor man in einem See baden geht. Wenn das Wasser blaugrün sei und man die eigenen Zehen nicht sehen könne, wenn man knietief steht, dann solle man dort nicht baden, warnt das Umweltbundesamt.
Neben hohen Temperaturen seien vor allem Nährstoffe im Wasser eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Blaualgen sich in einem Gewässer vermehren könnten, berichtet BR24. Diese könnten zum Beispiel aus Abwässern stammen, die in ein Naturgewässer gelangen. (Nils Tillmann)