Großes Blutbild: Fünf Blutwerte, die Sie kennen sollten
Ein großes Blutbild besteht aus den Blutwerten eines kleinen Blutbilds und fünf weiteren Werten. Es dient Ärzten für ihre Diagnose.
Die Zusammensetzung des Blutes kann wichtige Hinweise auf vorliegende Erkrankungen geben. Ein sogenanntes Blutbild hilft Ärzten bei ihrer Diagnose. Die darin enthaltenen Blutwerte sind dabei wichtige Informationsquellen, um herauszufinden, wie es um die Gesundheit von Patienten bestellt ist – und ob möglicherweise Krankheiten vorliegen. Denn Blut transportiert im menschlichen Körper alle wichtigen Nähr- und Botenstoffe zu den Organen und versorgt sie mit Sauerstoff. Neben der Entsorgung von Abbauprodukten spielt Blut auch für die Immunabwehr eine wichtige Rolle. Dabei kann sowohl das kleine als auch das große Blutbild wichtige Auskünfte über den Gesundheitszustand geben.
Großes Blutbild: Fünf Blutwerte, die Sie kennen sollten

Möchte der Arzt kontrollieren, ob ein Patient eine Infektion im Körper hat, ordnet er in der Regel ein sogenanntes kleines Blutbild an. Das kleine Blutbild besteht aus acht Blutwerten, die Aufschluss über eine mögliche Blutarmut geben. Außerdem können diese Werte akute oder chronische Infektionen des Körpers anzeigen. Um Risiken wie eine erhöhte Blutungsneigung rechtzeitig zu erkennen, wird zudem immer ein kleines Blutbild vorsorglich vor einer geplanten Operation gemacht. Ein großes Blutbild besteht aus den Blutwerten des kleinen Blutbilds sowie einer speziellen Untersuchung, einem sogenannten Differentialblutbild der verschiedenen Typen der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Bei diesem werden die verschiedenen Unteraten von Leukozypten unterschieden (d.h. differenziert). Die fünf folgenden Blutwerte ergänzen demnach das kleine zum großen Blutbild:
- Lymphozyten (LYM): Ein hoher Wert kann ein Hinweis auf Infektionen mit Viren, wie etwa das Eppstein-Barr-Virus, sein. Dieses kann Pfeiffersches Drüsenfieber auslösen.
- Neutrophile Granulozyten (NET): Sie werden nochmals in weitere Unterkategorien unterteilt. Reifere neutrophile Granulozyten machen neben stabkernigen sowie jüngeren und segmentkernigen Granulozyten den größten Teil aus. Sind besonders viele junge Blutzellen vorhanden, sprechen Mediziner von einer sogenannten Linksverschiebung, die auf eine Infektion hindeuten kann.
- Basophile Granulozyten (BASO): Diese machen einen Anteil von nur bis zu einem Prozent an der Gesamtzahl der Leukozyten aus und sind an allergischen Reaktionen beteiligt.
- Eosinophile Granulozyten (EOS): Sie werden Fresszellen genannt und kümmern sich um die Beseitigung von Parasiten. Ist ihr Wert niedrig, kann dies ein Anzeichen für Stress oder eine akute schwere Infektion sein. Erhöhte Werten können auf eine Allergie hindeuten. Es kann aber auch ein Anzeichen dafür sein, dass der Patient an Rheuma erkrankt ist oder sich ein Infekt in der Ausheilung befindet.
- Monozyten (MON): Wenn Menschen unter Stress leiden, kann es vorkommen, dass sie vermehrt Monozyten im Blut haben. Bei dieser Art von Leukozyten handelt es sich quasi um die Vorstufe von Fresszellen. Denn sind Monozyten im Gewebe angelangt, dann verwandeln sie sich in Fresszellen. Diese machen Krankheitserreger unschädlich.
Blutbild: Bei Blutwerten handelt es sich um Momentaufnahmen
Weichen Ihre Blutwerte von den Referenzwerten des Labors ab, dann sollten Sie sich nicht verrückt machen. Denn bei einem Blutbild handelt es sich immer um eine Momentaufnahme, da die Blutwerte von vielen verschiedenen Faktoren beeinflusst werden und von diesen abhängig sind. Stress, starke körperliche Belastung, eine Schwangerschaft oder Medikamente können sich beispielsweise auf die Blutwerte auswirken und diese verändern. Im Zweifelsfall nimmt ein Arzt noch weitere Male Blut ab, um sich ein genaues Bild machen zu können und die Entwicklung der Werte zu beobachten.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.