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Keine Corona-Impfung: Viele Schwangere müssen auf die Intensivstation

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Von: Nail Akkoyun

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Aufgrund einer fehlenden Corona-Impfung müssen viele Schwangere nach einer Infektion intensivmedizinisch behandelt werden. Eine Impfung wird dringend empfohlen.

London/Kassel – Bei jeder fünften Person, die aufgrund einer Corona*-Erkrankung intensivmedizinisch behandelt wird, handelt es sich um eine schwangere, ungeimpfte Frau. Dies zeigen aktuelle Daten aus England. Wie die Zeitung The Guardian bekannt gab, waren 20 von 118 Patienten, die ein Lungenversagen erlitten, werdende Mütter. Von diesen 20 waren 19 ungeimpft, nur eine Frau hatte eine Impfung erhalten.

Nachdem Mediziner aus Israel in der jüngeren Vergangenheit bereits gewarnt hatten, dass das Coronavirus „ernsthafte Probleme“ bei Müttern und ungeborenen Kindern* verursachen könne, will man nun auch in England auf die Problematik aufmerksam machen.

Schwangere Frauen sollten sich dringend Corona-Impfung verabreichen lassen

„Das ist eine klare Erinnerung daran, dass eine Covid-19-Impfung Sie, ihr Baby und ihre Geliebten schützen und aus Krankenhäusern fernhalten kann“, sagte Jacqueline Dunkley-Bent von der NHS. Es wäre „zu jedem Zeitpunkt“ der Schwangerschaft möglich, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Allerdings würden die Daten zeigen, warum schwangere Frauen sich „so früh wie möglich“ immunisieren lassen sollten. Auch geimpfte Personen können sich mit Corona infizieren, die Symptome* sind oftmals etwas anders als bei Ungeimpften.

Corona: Besorgniserregende Daten aus England zeigen, dass ungeimpfte Schwangere häufig intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Expertinnen und Experten raten dringend zu einer Impfung.
Corona: Besorgniserregende Daten aus England zeigen, dass ungeimpfte Schwangere häufig intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Expertinnen und Experten raten dringend zu einer Impfung. © Fabian Strauch/dpa

In England zeigten sich Expertinnen und Experten im Bereich Schwangerschaft und Gesundheit besorgt über die vielen Ängste von schwangeren Frauen bezüglich der Corona-Impfung. Ängste, die unbegründet seien und unter anderem durch Anti-Impf-Kampagnen befeuert werden. Seit der Zulassung der Impfstoffe wurde immer wieder behauptet, dass eine Impfung der Mutter und dem Kind schaden würde. Mittlerweile wurde die Immunisierung für Schwangere jedoch auch in Deutschland empfohlen. Zuvor sprach sich bereits der Berufsverband der Frauenärzte dafür aus*.

Angesichts der Daten bekräftigte auch Dr. Edward Morris, Präsident des Royal College für Geburtshilfe und Gynäkologie, den Impf-Aufruf: „Wir rufen alle schwangere Frauen dringend dazu auf, sich impfen zu lassen. Aussagekräftige Daten zeigen, dass dies der effektivste Weg ist, Mutter und Baby gegen die Möglichkeit eines schweren Covid-Verlaufs zu schützen.“

Fehlende Corona-Impfung: Sowohl Mutter als auch Baby gefährdet

Der Evidenz zufolge, die am Montag (11.10.2021) im Magazin Journal of Maternal-Fetal and Neonatal Medicine veröffentlicht wurde, seien schwangere Corona-Patientinnen gefährdet, an Schwangerschaftsdiabetes zu erkranken und während sowie nach der Geburt Atemprobleme zu bekommen. Letzteres kann auch auf Neugeborene zutreffen, wie Erkenntnisse zur Impfung aus Israel zeigen.

„Dass ungeimpfte, schwangere Frauen mittlerweile knapp 20 Prozent von Englands schwer erkrankten Covid-Patienten ausmachen, ist der vernichtende Beweis dafür, wie wenig Aufmerksamkeit wir den vulnerablen Gruppen gewidmet haben, seitdem die Einschränkungen gelockert wurden“, klagte Sarah McMullen von der Nationalen Geburtshilfe. In Großbritannien fielen bereits am 19. Juli, dem sogenannten „Freedom Day“*, die meisten Restriktionen. Unter anderem kritisierte Karl Lauterbach das Vorgehen der britischen Regierung*. (Nail Akkoyun) *hna.de, 24vita.de und fr.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA.

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