WHO-Test: Fünf Fragen helfen, eine Depression zu erkennen
Wer unter einer Depression oder depressiven Verstimmung leidet, sollte einen Psychologen aufsuchen. Der WHO-5-Wohlfühltest kann jedoch eine erste Einschätzung geben.
Gedankenspiralen, Traurigkeit und kein Ende in Sicht: Ist das noch normal oder handelt es sich schon um eine Depression? Quälende Gedanken sind hin und wieder normal. Kehren diese jedoch immer wieder zurück und lassen sich Betroffene nicht davon abbringen, könnte es sich dabei auch um eine Depression handeln. Depressionen gehören in Deutschland zu den häufigsten psychischen Störungen. In Deutschland erkranken rund 5,3 Millionen Menschen jährlich an einer Depression. Laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) liegt das Risiko an einer depressiven Episode zu leiden durchschnittlich bei 19 Prozent, bei Frauen sogar bei 25 Prozent. Auch Kinder und Jugendliche sind immer häufiger betroffen. Da die Krankheit nicht immer sofort auch als solche zu erkennen ist, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Test mit fünf Fragen entwickelt. An welchen Anzeichen Sie erkennen, ob es sich um eine Depression handelt, erfahren Sie hier.
Depressionen und depressive Verstimmungen sind weit verbreitet

Krisen, Stress und psychische Tiefs gehören zum Leben dazu. Halten diese Erlebnisse allerdings an und büßen Betroffene über einen langen Zeitraum enorme Mengen an Lebensfreude ein, kann dies auf eine beginnende Depression hindeuten. Nach wie vor werden Depressionen jedoch häufig unterschätzt und durch Sätze wie „Sei doch nicht so depressiv“ verharmlost. Doch wie unterscheidet man eine depressive Episode von schlechter Laune? Dabei kann der eigens dafür entwickelte Wohlfühltest der Weltgesundheitsorganisation (WHO) helfen.
Der von Experten entwickelte Screeningtext zur Erfassung einer möglichen Depression lässt sich schnell beantworten und kann den Verdacht auf eine Depression erhärten. Eine umfassende Einschätzung vom Facharzt ersetzt der Test jedoch nicht. Denn geringe Wohlfühlwerte rechtfertigen natürlich noch lange keine Diagnose, können aber ein Hinweis darauf sein, den Ursachen auf den Grund zu gehen.
Selbsttest: Fünf Fragen können Depression aufdecken
Der WHO-5-Wohlfühltest deckt verschiedene Bereiche der Lebensqualität ab. Dazu zählen neben Stimmung, Entspannung, Schlaf und Vitalität auch generelle Interessen. Die Aussagen betreffen dabei das Wohlbefinden in den letzten zwei Wochen.
So funktioniert der Test: Beantworten Sie die Fragen und geben Sie Ihrer Antwort eine Zahl. Die Antworten rangieren dabei von „zu keinem Zeitpunkt“ (0), „Ab und zu“ (1), „Etwas weniger als die Hälfte“ (2), „Etwas mehr als die Hälfte“ (3), „Meistens“ (4), „Die ganze Zeit“ (5). Jede Zahl spiegelt dabei ihre Gefühlslage in den letzten zwei Wochen wider.
In den letzten zwei Wochen ...
- ... war ich froh und guter Laune.
- ... habe ich mich ruhig und entspannt gefühlt.
- ...habe ich mich energisch und aktiv gefühlt.
- ...habe ich mich beim Aufachen frisch und ausgeruht gefühlt.
- ...war mein Alltag voller Dinge, die mich interessieren.
Haben Sie alle Fragen beantwortet, addieren Sie nun die Zahlen zu einem Gesamtwert. Befindet sich dieser Summenwert zwischen 25 bis 13 Punkten, ist ihr Wohlbefinden mehr als gut und ihre Lebensqualität nicht beeinträchtigt. Laut den WHO-Experten liegen keine Anzeichen für eine Depression vor. Bewegt sich der Wert allerdings im Bereich unter 13 Punkten, könnte dies auf eine depressive Verstimmung oder ein Burn-out hindeuten.
Was hilft gegen Depressionen?
Bei einem positiven Testergebnis sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen und dies abklären lassen. Meist ist der Hausarzt eine erste Anlaufstelle, aber auch Freunde und Familie können Hilfe stellen. Wird eine depressive Erkrankung frühzeitig erkannt, ist sie laut dem Bundesministerium für Gesundheit in den meisten Fällen gut behandelbar. Die Therapie der Erkrankung erfolgt meist in einer Kombination aus einer medikamentösen Behandlung mit Antidepressiva und einer Psychotherapie. Daneben gibt es zudem unterstützende Maßnahmen, wie Bewegungstherapien oder künstlerische Therapien.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.