Frühe Krebs-Symptome identifizieren – Anzeichen, bei denen Sie reagieren sollten
Oftmals entwickelt sich eine Krebserkrankung schleichend. Doch bei einigen Symptomen sollten Sie hellhörig werden.
Kassel – Krebs gehört zu den häufigsten Todesarten in Deutschland. Daten des Statistischen Bundesamts zufolge sterben jährlich rund 200.000 Menschen an den Folgen einer Krebserkrankung. Bei vielen Tumor-Arten ist eine Früherkennung deshalb umso wichtiger. Die kam aber oft zu kurz. In der Corona-Pandemie wurden viele Krebserkrankungen zu spät entdeckt.
Laut Deutschem Krebsforschungszentrum (dkfz) erkranken jährlich etwa 500.000 Personen neu an Krebs. Es wird davon ausgegangen, dass ein frühes Erkennen von Krebs die Heilungschancen verbessern und die Krebssterblichkeit senken kann, so das dkfz. Doch anhand welcher Symptome äußert sich eine Krebserkrankung im frühen Stadium?

Krebs-Symptome früh deuten: Welche Anzeichen können auftreten?
Wichtig ist, nur weil Sie Veränderungen oder Anzeichen an ihrem Körper feststellen, sollten Sie nicht in Panik verfallen. Das betont auch die American Cancer Society und erklärt: „Die meisten Anzeichen und Symptome werden nicht durch Krebs verursacht, sondern können andere Ursachen haben. Wenn Sie Anzeichen und Symptome haben, die nicht verschwinden oder sich verschlimmern, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um herauszufinden, was die Ursache dafür ist“.
Folgende allgemeine Symptome können laut der Gesellschaft auf Krebs hindeuten:
- Müdigkeit oder extreme Müdigkeit, die sich auch durch Ruhe nicht bessert
- Gewichtsverlust oder -zunahme von mehreren Kilogramm oder mehr ohne erkennbaren Grund
- Probleme beim Essen, wie etwa kein Hungergefühl, Schluckbeschwerden
- Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen
- Schwellungen, Verdickungen oder Knoten im Körper
- Schmerzen, die nicht verschwinden oder sich verschlimmern, insbesondere wenn sie neu oder ohne erkennbaren Grund auftreten
- Hautveränderungen wie ein Knoten, der blutet oder sich schuppt, ein neuer Leberfleck oder eine Veränderung eines Leberflecks, eine Wunde, die nicht heilt, oder eine gelbliche Färbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht)
- Husten oder Heiserkeit, die nicht verschwinden
- Ungewöhnliche Blutungen oder Blutergüsse ohne erkennbaren Grund
- Veränderungen der Stuhlgewohnheiten wie Verstopfung oder Durchfall, die nicht verschwinden, oder verändertes Aussehen des Stuhls
- Veränderungen bezüglich der Blase wie Schmerzen beim Wasserlassen, Blut im Urin oder häufigeres oder selteneres Wasserlassen
- Fieber oder Nachtschweiß
- Kopfschmerzen
- Seh- oder Hörprobleme
- Veränderungen im Mund, wie Wunden, Blutungen, Schmerzen oder Taubheit
Krebs-Symptome und Früherkennung: Was Experten empfehlen
Eine Krebsfrüherkennung wird vom dkfz so definiert, dass „Veränderungen im Gewebe zu einem frühen Zeitpunkt“ diagnostiziert werden, und zwar „noch bevor sie Schmerzen oder andere Beschwerden verursachen – und diese zu entfernen“. In Deutschland gibt es solche Früherkennungstests für Darmkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs und Gebärmutterhalskrebs.
Anmerkung der Redaktion
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.
Doch das Krebsforschungszentrum betont, dass die Früherkennungsuntersuchungen auch Grenzen haben. Beispielsweise könne auch ein Krebsverdacht festgestellt werden, obwohl ein Tumor nicht vorliege. Ebenso könnte der Krebs übersehen werden. Daher rät das Zentrum, dass jeder für sich selbst in Absprache mit einem Mediziner entscheiden solle, ob er an einer Früherkennungsuntersuchung teilnimmt, oder nicht. Um das Thema Krebs ranken sich viele Mythen und Theorien. Doch nur wenige davon sind auch wahr. Die geläufigsten Gerüchte im Fakten-Check. (slo)