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Naht eine schwere Grippewelle? Neue Virusvariante könnte tödliche Verläufe begünstigen

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Von: Juliane Gutmann

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Die Erkältungssaison hat begonnen. In Hinblick auf die Grippewelle gibt es neue Prognosen.
Die Erkältungssaison hat begonnen. In Hinblick auf die Grippewelle gibt es neue Prognosen. © Arno Burgi/dpa

Eine Grippe kann – im Gegensatz zu einer Erkältung – einen lebensgefährlichen Verlauf nehmen. Wie häufig es im Winter 2021/22 zu Grippefällen kommen könnte, lesen Sie hier.

Im vergangenen Winter blieb die Grippewelle aus. Das lag in erster Linie an den Hygienemaßnahmen im Rahmen der Corona-Pandemie. Abstandsregeln, geschlossene Lokale und Mundschutzmasken haben dafür gesorgt, dass sich Influenzaviren, die Erreger der Grippe, nicht rasant ausbreiten konnten. In Hinblick auf die Grippesaison 2021/22 gibt es verschiedene Prognosen, wie Professor Dr. Dr. Franz-Xaver Reichl von der Ludwig-Maximilians-Universität München im Merkur.de-Interview* erklärt. Ihm zufolge gibt es Stimmen, die davon ausgehen, dass die Grippewelle ähnlich schwach ausfallen wird wie letztes Jahr. „Die andere These besagt: Da es viele Menschen gibt, die vor einem Jahr nicht mit den Grippeviren infiziert worden sind, durch Schutzmaßnahmen, besteht auch kein Immunschutz. Da die Maßnahmen wie Maske tragen, Abstand halten und so weiter etwas gelockert worden sind, könnte es durchaus sein, dass diese Menschen (...), die jetzt keinen Immunschutz haben, sogar eine stärkere Grippe bekommen“.

Wie die Tagesschau informiert, zeigt der Wegfall von Coronapandemie-Schutzmaßnahmen wie Ausgangsbeschränkungen bereits Wirkung – im negativen Sinn. So verzeichnet das Robert Koch-Instiut aktuell einen verfrühten Beginn der Erkältungswelle. Besonders Kinder sind betroffen, so Ulrike Protzer, Professorin für Virologie an der Technischen Universität München. Den Kindern fehle die Immunität, die sie sonst in den vergangenen Jahren aufgebaut hätten, wird sie von der Tagesschau zitiert. „Wenn wir jetzt die Masken weglassen, dann kommen diese ganzen Erkältungsviren und auch die Grippe, so ab Dezember, zurück“, so die Viren-Expertin weiter.

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Umfrage zum Thema Grippe

Seltene Grippevirus-Mutation kann schwere Grippewelle zur Folge haben

Durch die Corona-Bestimmungen konnte nicht nur die Verbreitung von Sars-CoV-2 eingedämmt werden. Auch die Grippevirus-Ansteckungsketten wurden so unterbrochen, was die Mutation der Viren und so die Entstehung neuer Influenzavirus-Varianten verhindert hat, so tagesschau.de. Dies würde dafür sprechen, dass im Winter 21/22 weniger neue, aggressive Grippevirusvarianten kursieren, wie eine Wissenschaftlerin von der University of Cambridge in einem Blog-Beitrag prognostiziert.

Die Grippeschutzimpfung wird zwar jährlich auf neu kursierende Virenstämme angepasst und kann eine Schutzwirkung von bis zu 80 Prozent entfalten. Doch kommt es zu einem Ausbruch einer seltenen Virus-Variante, könnte der Impfstoff wenig bis gar nicht vor schweren Krankheitsverläufen schützen, so Tagesschau.de. Tritt dieses Szenario vor dem Hintergrund ein, dass die Menschen aufgrund der ausgefallenen Grippewelle 2020/21 keinen Immunschutz gegen Influenzaviren aufbauen konnten, droht eine schwere Grippewelle.

Simple Maßnahmen, um sich vor einer schweren Grippe zu schützen

Dem Bundesgesundheitsministerium zufolge ist die Grippeschutzimpfung die beste Maßnahme, um sich und andere gegen einen schweren Influenzaverlauf zu schützen. Doch auch ein gesunder Lebenswandel hilft dabei, sich vor schweren Krankheitsverläufen zu schützen. Bewegung, ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf stärken das Immunsystem, was Krankheitserregern das Leben erschwert. (jg) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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