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Krebs-Erkrankung: So schnell erhöht Alkohol das Risiko

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Der Konsum von Alkohol ist eng mit einem erhöhten Risiko verknüpft, an Krebs zu erkranken, belegen wissenschaftliche Studien. Experten fordern deshalb drastische Maßnahmen.

Kassel – Egal ob auf der Geburtstagsfeier, dem Volksfest oder zum Feierabend: Der Konsum von Alkohol gehört für viele Menschen auf Veranstaltungen und auch im Alltag dazu. Als Ritual, Tradition und Kulturgut ist Alkohol in Deutschland gesellschaftlich akzeptiert. Das Bewusstsein für dessen Schädlichkeit ist in der Bevölkerung entsprechend gering.

Dabei kann Alkohol unter anderem das Risiko, an Krebs zu erkranken, signifikant erhöhen. Zu diesem Schluss kommt das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in seiner Ende des vergangenen Jahres herausgegebenen Neuauflage des Alkoholatlas.

Schon geringer Konsum von Alkohol erhöht das Risiko, an Krebs zu erkranken

Laut der Studie des DKFZ reicht bereits ein regelmäßiger Alkoholkonsum von bis zu 12,5 Gramm, um das Risiko für die Entstehung von Krebs in Mund und Rachen, der Speiseröhre und der weiblichen Brust signifikant zu erhöhen. Ein moderater Konsum von 12,5 bis 50 Gramm Alkohol pro Tag erhöht das Risiko von Kehlkopf- und Darmkrebs, ein hoher Konsum über 50 Gramm am Tag steigert die Gefahr von Leber-, Magen und Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Einen unbedenklichen Konsum von Alkohol gebe es laut DKFZ dabei nicht. Auch spielt die Art des alkoholischen Getränks dabei keine Rolle. Kommt zu dem Konsum von Alkohol noch Tabak hinzu, verstärken sich demnach beide Stoffe zusätzlich in ihrer krebserzeugenden Wirkung, insbesondere im Mund und Rachenraum. Nach einem Konsumstopp sinkt hingegen das Risiko an Krebs zu erkranken im Laufe der Zeit wieder. Nach 15 bis 35 Jahren entspricht dieses laut Studie dem Risiko eines Nicht-Trinkers.

Alkoholkonsum kann das Risiko erhöhen, an Krebs zu erkranken.
Alkoholkonsum kann das Risiko erhöhen, an Krebs zu erkranken. © Kirchner-Media/Imago

Alkohol: Experten fordern nachhaltige Prävention, um das Krebs-Risiko zu senken

Dem aktuellen Alkoholatlas zufolge, der vom DKFZ herausgegeben wird, konsumieren rund 16 Prozent der Männer und elf Prozent der Frauen in Deutschland, die wöchentlich Alkohol zu sich nehmen, gesundheitlich riskante Mengen. Diese liegen bei:

GeschlechtGesundheitlich riskante Menge Alkohol
FrauenÜber 10 Gramm Reinalkohol pro Tag
MännerÜber 20 Gramm Reinalkohol am Tag
Quelle: DKFZ

Bier gehört bei den 18- bis 59-Jährigen laut der DKFZ-Umfrage zu den am meisten konsumierten alkoholischen Getränken. Im europäischen Vergleich landet Deutschland mit einem Bierkonsum von 5,6 Litern Reinalkohol pro Kopf auf dem vierten Platz. 2021 haben laut Umfrage etwas mehr Männer (77 Prozent) als Frauen (68 Prozent) im Alter zwischen 18 bis 59 Jahren innerhalb von 30 Tagen Alkohol getrunken. Aktuelle Daten aus dem Jahr 2022 liegen derzeit nicht vor.

Um Alkoholkonsum und das Krebsrisiko in Deutschland zu senken, fordert die Deutsche Krebsgesellschaft, die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum in der Studie Steuererhöhungen für alkoholische Getränke, eine Beschränkung der Werbemaßnahmen und eine Erhöhung des Abgabealters. Auch andere Folgeschäden von Alkohol sind nicht zu unterschätzen. So nahmen Suchtkrankheiten auch bedingt durch regelmäßigen Alkoholgenuss zuletzt weiter zu. (Niklas Müller)

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