Magenschmerzen bei hohen Temperaturen: Hitzewellen sorgen für mehr Magen-Darm-Patienten
Kaum ist es wenige Tage am Stück sommerlich, bekommen Sie Magenschmerzen? Kein Zufall. Hitze begünstigt Magen-Darm-Probleme, so eine Gastroenterologin.
Temperaturen über 30 Grad Celsius sind nicht für jeden ein Sommertraum. Viele Menschen kämpfen während Hitzewellen mit Kreislaufproblemen. Auch das Risiko für Hitzeschäden wie Sonnenstich oder Hitzschlag steigt im Sommer. Und zu allem Überfluss kommt es häufiger zu Magen-Darm-Problemen. „Die Kombination aus Hitze und Stress kann der Darmflora so sehr schaden und Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu Magen-Darminfektionen auslösen“, heißt es etwa auf den Seiten des Klinikums Barmherzige Brüder in St. Veit/Glan in Österreich.
Warum Hitze und Magenschmerzen oft Hand in Hand gehen? Folgende Ursachen können dahinterstecken:
- Hitze belastet das Immunsystem. Man ist anfälliger für diverse Krankheitserreger, etwa Bakterien, die Magen-Darm-Infektionen hervorrufen.
- Hohe Temperaturen lassen Lebensmittel schneller verderben, weil sich Bakterien besser vermehren können. Eine Lebensmittel-Vergiftung kann die Folge sein.
Hohe Temperaturen beeinflussen nicht nur die Magen-Darm-Gesundheit. Auch der Puls kann durch Hitze steigen. Was vor allem Sportler in Hinblick auf ihre Herzfrequenz beachten sollten, lesen Sie hier.

Veränderte Darmflora durch Hitze: Starke Magenschmerzen sollten zum Arzt führen
Sieben Tage nach einer Hitzewelle suchen mehr Patienten mit einer Magen-Darm-Erkrankung das Krankenhaus auf als an anderen Tagen. So das Fazit des Forscherteams um Christine Manser von der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie am Universitätsspital Zürich, wie der SRF meldete. Die typischen Symptome eines Magen-Darm-Infekts: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Diese Symptome sollten ärztlich abgeklärt werden, so eine Information des Krankenhauses Barmherzige Brüder, unter anderem, um einer gefährlichen Dehydrierung vorzubeugen. „Die Anzeichen einer Dehydrierung sind dunkel gefärbter Urin, trockene Schleimhäute, Müdigkeit, Trägheit und Apathie. Ältere Personen über 65 Jahre und Schwangere sollten ehest möglich eine/n Arzt/Ärztin aufsuchen“, wird Internistin und Oberärztin Dr. Karin Steidl in einer Mitteilung der Klinik zitiert.
Eine Studie aus der Schweiz konnte zeigen, dass sieben Tage nach einer Hitzewelle mehr Patienten mit einer Magen-Darm-Erkrankung das Krankenhaus aufsuchen als an anderen Tagen. „Die Zahl der Erkrankungen und Aufnahmen in die Klinik stieg deutlich. Und zwar mit jedem Tag, den die Hitzeperiode andauerte“, wird der Schweizer Biochemiker und Studienautor Thomas Frei vom Deutschlandfunk zitiert. Auch bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Magen-Darm-Krankheiten wie Morbus Crohn würden sich extreme Temperaturen sofort bemerkbar machen und neue Krankheitsschübe auslösen können, heißt es weiter. „Eine Erklärung könnte sein, dass die erhöhte Körpertemperatur auch zu Veränderungen in der Darmflora führt. Verändert sich die Darmflora durch die Hitze, könnte dies das Immunsystem stimulieren und die Symptome verschlechtern“, so Oberärztin Dr. Karin Steidl vom Krankenhaus Barmherzige Brüder.