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Ist CBD für Kinder geeignet? Medizinische und rechtliche Lage ist unklar

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Von: Laura Wittstruck

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CBD-Produkte stehen mittlerweile in vielen Apotheken und Drogeriemärkten. Sie sollen angstlösend und schmerzlindernd wirken: Sind sie damit eine gute Alternative für Kinder?

Viele Menschen schwören auf die Wirkung von CBD-haltigen Produkten. Diese sollen beispielsweise bei Migräne oder Regelschmerzen helfen, aber auch bei Ängsten oder Schlafstörungen. Probleme, die nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder entwickeln können. Doch wie wirkt CBD eigentlich – und eignet es sich für Minderjährige?

Ist CBD berauschend?

Logisch: Alkohol und andere Rauschmittel sind für Kinder tabu. Doch zählt CBD überhaupt dazu? Grundsätzlich ist Cannabidiol ein Bestandteil der Hanfpflanze, aus dem auch THC gewonnen wird. Insbesondere in den weiblichen Hanfpflanzen ist viel des Inhaltsstoffes enthalten. THC wirkt berauschend und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz. Das ist bei CBD nicht der Fall. Jedoch kann der Stoff bestimmte Körperfunktionen beeinflussen und müsste als Arzneimittel von ärztlicher Seite verschrieben werden. 

CBD-Öle
CBD-Öle finden sich mittlerweile in vielen Apotheken, speziellen Läden und sogar in der Drogerie. © Imago

CBD-Produkte: die rechtliche Lage

CBD ist keine Droge – aber macht es das auch legal? Das kommt darauf an: Grundsätzlich dürfen CBD-Produkte in Deutschland verkauft werden, wenn ihr THC-Gehalt nicht über 0,2 Prozent liegt. Streng genommen darf es jedoch nur als Kosmetikprodukt erworben werden. Denn: Vor 1997 gab es Cannabidiol nur in extrem geringen Mengen als Lebensmittel in Europa. Damit fällt es unter die sogenannte Novel-Food-Verordnung – und Hersteller bräuchten theoretisch eine Zulassung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Das umgehen viele jedoch, indem sie CBD-Produkte etwa als Aroma- oder einfache Hanföle verkaufen. Verschiedene Verbrauchzentralen raten explizit davon ab, CBD-Produkte zu verzehren. Und auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit stuft die Produkte als nicht verkehrsfähig ein.

Die rechtliche Lage bei Nahrungsergänzungsmittel mit CBD ist schwierig. Klar ist dagegen, dass sie erst ab 18 Jahren frei verkäuflich sind. Anders sieht es bei Kosmetikprodukten mit dem Inhaltsstoff aus, diese haben keine Altersbeschränkung.

CBD-Produkte für Kinder

CBD soll Kindern mit Epilepsie helfen, für guten Schlaf sorgen oder Ängste mildern. Bei ADHS soll sich so sogar die Behandlung mit Ritalin vermeiden lassen. Befürworter berufen sich hierbei auch auf die WHO: Diese hat CBD als gesundheitlich unbedenklich eingestuft und keine negativen Auswirkungen feststellen können.  

Anders sieht das die Verbraucherzentrale. Sie rät explizit von dem Konsum ab und empfiehlt, Kinder und Jugendliche vor den Produkten zu schützen. Das liegt unter anderem daran, dass CBD auch unerwünschte Auswirkungen hat. Etwa macht es jede zehnte Person schläfrig, gleichermaßen oft führt es zu Schlafstörungen und innerer Unruhe. Und: Wie effektiv CBD wirkt, ist unklar – schließlich gibt es schon bei Erwachsenen kaum gesicherte Erkenntnisse darüber. Dazu kommt, dass CBD-Produkte oft doch mehr THC enthalten als erlaubt. So berichtet die Verbraucherzentrale auf Klartext-Nahrungsergänzungsmittel.de, dass bei Kontrollen von CBD-Produkten bei fast der Hälfte erhöhte THC-Werte festgestellt wurden. Wer CBD-Öle bei seinen Kindern anwenden möchte, sollte daher in jedem Fall vorher mit einem Arzt Rücksprache halten.

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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

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