Wach zur „Wolfsstunde“ zwischen zwei und drei Uhr: So schlafen Sie weiter
Ein unheimliches Phänomen, das viele betrifft: Um zirka drei Uhr nachts wacht man auf und findet nicht mehr in den Schlaf zurück. Woran das liegt, lesen Sie hier.
Sie schlafen schnell ein, wachen nachts nicht auf und fühlen sich am nächsten Morgen erholt? Zeichen für einen gesunden Schlaf, der den Körper regenerieren lässt. Doch nicht jeder kann sich über derartige Nächte freuen. Nächtliche Toilettengänge, Durchschlafstörungen oder laute Nachbarn: Die Liste der nächtlichen Störfaktoren ist lang. Weit verbreitet ist auch das Aufwachen zur sogenannten „Wolfsstunde“: Betroffene wachen zwischen drei und vier Uhr nachts auf und können nicht mehr einschlafen.
Der Begriff „Stunde des Wolfes“ kommt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) zufolge aus dem Altertum und bezieht sich auf späte nächtliche Stunden, in welchen keine Menschenseele mehr auf den Straßen unterwegs war und nur die Wölfe noch aktiv waren. Im RND-Interview erklärt Alfred Wiater, ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin, warum so viele Menschen um zirka drei Uhr nachts aus dem Schlaf hochschrecken.
Anmerkung der Redaktion
Dieser Artikel wurde ursprünglich am 08.11.2021 veröffentlicht. Da er für unsere Leser noch immer Relevanz besitzt, haben wir ihn erneut auf Facebook gepostet.
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Hormonelles Ungleichgewicht führt zu nächtlichem Aufwachen – und schlechter Stimmung
Wiater zufolge ist der Schlaf bei vielen Menschen um zirka drei Uhr nachts eher leicht: „Dieses Phänomen ist nicht nur bei chronisch Schlafgestörten bekannt, es betrifft jeden von uns, wenn auch nicht in so ausgeprägter Form wie bei den Schlafgestörten“, erklärt er dem RND zufolge. Ein Ungleichgewicht der Hormone sei schuld. „Gegen 3 Uhr morgens ist unsere Körpertemperatur heruntergefahren und das Schlafhormon Melatonin ist hochaktiv. Gleichzeitig ist unser Cortisolspiegel aber ganz niedrig, genau wie der Spiegel des Hormons Serotonin, das normalerweise dafür sorgt, dass wir uns gut fühlen“, zitiert das Redaktionsnetzwerk Deutschland den Schlafmediziner weiter: „Diese Konstellation führt dazu, dass uns die positiv stimmenden Einflüsse des Serotonins und auch die Anti-Stress-Wirkung des Cortisols fehlen.“ Infolge dieses hormonellen Ungleichgewichts steigt das Risiko, aufzuwachen und auch getrübte Stimmung sei hormonell bedingt wahrscheinlich, so der Schlafexperte.
Wer nach dem Aufwachen Probleme hat, wieder einzuschlafen, sollte Alfred Wiater zufolge kurz aufstehen, das Licht anschalten und etwas trinken. Erst nach diesen Schritten solle man ihm zufolge versuchen, wieder in den Schlaf zurückzufinden.

Wer nachts grübelt, sollte das Bett verlassen
Nächtliches Grübeln hält Sie vom Wiedereinschlafen ab? Schlafmediziner Andreas Eger gibt den Helios Kliniken zufolge folgende Tipps für den Umgang mit nächtlichen Grübelgedanken:
- Nicht auf die Uhr schauen: Wer das tut, fange an herumzurechnen, wie viel Schlaf noch übrig bleibe, bevor der Wecker klingelt. Wer sich dann unter Druck setzt, findet wahrscheinlich nicht mehr gut in den Schlaf zurück.
- Einfach aufstehen: Gehen Sie kurz in sich. Haben Sie einen Mittagsschlaf abgehalten oder sind Sie bereits um 22 Uhr eingeschlafen? In dem Fall ist es nicht verwunderlich, wenn man sich um fünf Uhr fit fühlt. Dann am besten aufstehen.
- Aufhören, im Bett zu grübeln: Wenn Sie nachts vor lauter Grübeln nicht schlafen können, dann denken Sie Ihre Gedanken außerhalb des Bettes zu Ende, so der Tipp von Andreas Eger. Ein „Gedankenstuhl“, der neben das Bett gestellt wird, soll dabei helfen. Auf diesem sollen Gedanken, die im Bett kommen, zu Ende gedacht werden. Immer, wenn das Gedankenkarussell startet, solle der Stuhl verwendet werden. Das Bett sollte vor allem von Menschen mit Schlafproblemen wirklich nur zum Schlafen verwendet werden, so Schlafmediziner Eger.
Einfacher Tipp für besseren Schlaf
Es gibt Menschen, die auf ein Notizbuch (werblicher Link) neben dem Bett schwören. Warum? Wer die Gedankengänge, die wach halten, aufschreibt, befreit den Kopf. Das führt in der Regel dazu, dass man wieder besser in den Schlaf zurückfindet.
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