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Sport schützt vor Grippe und Corona: Entzündungshemmende Wirkung mitverantwortlich, so Sportmediziner

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Von: Juliane Gutmann

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Grippe, Erkältungen und das RS-Virus gehen um. Sport hilft dem Immunsystem, sich gegen die Krankheitserreger zu wehren. Wie, das erklären Wissenschaftler.

Es gibt viele Faktoren, die unser Immunsystem positiv beeinflussen. Dazu zählt ausgewogene Ernährung, Stressreduktion und Alkohol in Maßen. Auch Bewegung hilft der körpereigenen Abwehr, sich besser vor Krankheitserregern zu schützen. Die antientzündliche Wirkung von Sport soll eine wesentliche Rolle dabei spielen. Ein Team um den Sportmediziner Professor Wilhelm Bloch vom Institut für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln hat untersucht, welchen Einfluss Sport auf die Infektanfälligkeit hat.

Ihre Analysen zeigten, dass das Immunsystem durch das Training aktiviert wurde. So hatten die Forschenden für ihre Untersuchung ehemalige Tumorpatienten auf einen Halbmarathon vorbereitet. Vor und nach dem Training bzw. dem Halbmarathon wurde der Aktivitätszustand der natürlichen Killerzellen erfasst. „Wir konnten beobachten, dass die natürlichen Killerzellen nach dem Training auf den Halbmarathon eine höhere Abwehrfunktion hatten und dass Oberflächenantigene, die für die Erkennung fremder Zellen zuständig sind, vermehrt präsentiert werden“, wird Bloch von der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin zitiert.

Frauen machen Sport auf einer Gymnastikmatte.
Sport stärkt unsere Abwehr, indem er Entzündungen lindert. © Josep Suria/Imago

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Sport kann chronische Entzündungen im Körper hemmen

Die Forschenden erklären sich den immunstärkenden Effekt auch damit, dass Sport für das Immunsystem eine Trainingsphase darstellt. Durch dieses Training kann sich die körpereigene Abwehr auf die Anforderungen hin optimieren, die der Körper stellt, so die Annahme. Auch entzündungshemmende Effekte von Sport konnten die Forscher der Deutschen Sporthochschule Köln zeigen. Bloch und Team leiten aus ihren Untersuchungen unter anderem ab, dass Sport chronische Entzündungsreize, die für die Entstehung von Krebs und Diabetes mitverantwortlich sind, unterdrücken kann.

Sportwissenschaftler: Regelmäßige Bewegung stärkt Immunsystem

Auch Professor Karsten Krüger, Leiter der Abteilung für Leistungsphysiologie und Sporttherapie an der Justus-Liebig-Universität Giessen sieht in der entzündungshemmenden Wirkung von Sport einen wichtigen Pfeiler, um die eigene Abwehr zu stärken. „Viele Bakterien und Viren sind ständig um uns. Ob wir krank werden oder nicht, hängt dann von der Funktionalität unseres Immunsystems ab. Qualitativ guter Schlaf, eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein gutes Stressmanagement sind wichtige Lebensstilfaktoren, die unsere Immunfunktion beeinflussen. Wer sich einigermaßen an diese Regeln hält, wird seltener krank und übersteht eine Erkrankung besser“, erklärt der Sportwissenschaftler im Interview mit der Krankenkasse BKK Provita.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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