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Abnehmen im Sitzen? Eine Übung kurbelt die Fettverbrennung an

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Von: Sophia Lother

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Es hört sich zu gut an, um wahr zu sein. Doch eine einfache Übung soll dabei helfen, Gewicht zu verlieren. Eine neue Studie macht Hoffnung.

Houston – Einfach im Sitzen abnehmen, das ist eine Wunschvorstellung, bei der wahrscheinliche viele Menschen im Büro oder Homeoffice die Ohren spitzen. Und geht es nach einem Wissenschaftler der Universität in Houston, dann kann aus diesem Wunsch schnell Wirklichkeit werden.

Und das Beste: Statt auf die Ernährung achten zu müssen oder spezielle Geräte anzuschaffen, hilft schlicht eine einfache Übung dabei, nicht nur den Muskelstoffwechsel anzuregen, sondern damit auch Fett zu verbrennen. Dreh und Angelpunkt ist dabei ein bestimmter Muskel im menschlichen Körper. Die neuen Forschungsergebnisse im Überblick:

Die Füße einer Frau stehen auf einer Personenwaage.
Arbeiten und gleichzeitig abnehmen? Eine Studie macht Hoffung. (Symbolfoto) © McPHOTO/Imago

Abnehmen im Sitzen? Studie mit neuen Erkenntnissen

Doch um welchen Muskel handelt es sich und welche Übung soll das Abnehmen im Sitzen ermöglichen? Die Rede ist vom Soleus-Muskel. Ein hinterer Beinmuskel, der knapp unterhalb des Knies bis zur Ferse verläuft. In ihrer im Journal IScience veröffentlichten Studie haben der Forscher Marc Hamilton und sein Team eben diesen Muskel genau unter die Lupe genommen.

„Wir hätten uns nie träumen lassen, dass dieser Muskel diese Art von Kapazität hat. Er war die ganze Zeit in unserem Körper, aber bis jetzt hat noch niemand untersucht, wie man ihn zur Optimierung unserer Gesundheit einsetzt“, erklärt Hamilton in einer Pressemitteilung der Universität Houston. Dann fügt er hinzu: „Bei richtiger Aktivierung kann der Soleus-Muskel den lokalen oxidativen Stoffwechsel für Stunden, nicht nur Minuten, auf ein hohes Niveau bringen“.

Im Kampf gegen die Kilos ist Sport ein effektives Mittel. Aber es muss nicht gleich ein Marathon sein. Einige Übungen helfen gegen lästiges Bauchfett.

Abnehmen mit einer einfachen Übung: Studie untersucht Soleis-Push-ups

Mithilfe von Muskelbiopsien zeigte das Forscherteam, dass der Muskel bei Aktivierung kaum Glykogen abbaut, der vorherrschende „Brennstoff“ beim Muskeltrainig. Stattdessen nutzt er Blutzucker und Fette. Das hat noch weitere Vorteile: „Die unterdurchschnittliche Abhängigkeit des Soleus von Glykogen hilft ihm, stundenlang mühelos zu arbeiten, ohne während dieser Art von Muskelaktivität zu ermüden“, so Hamilton. Der Grund: Glykogenmangel sorgt dafür, dass die Muskelausdauer abnimmt, wird dieses jedoch kaum benötigt, ist die Ausdauer wesentlich höher.

Doch wie funktioniert die spezielle Übung mit dem Soleus-Muskel, die beim Abnehmen helfen soll? Ein Überblick, wie der Soleus-Push-up (SPU) laut dem Forscherteam ausgeführt wird:

  1. Füße flach auf den Boden abstellen und Beinmuskeln entspannen
  2. Ferse anheben, die Vorderseite des Fußes bleibt auf dem Boden
  3. Wenn die Ferse so weit wie möglich angehoben ist, muss der Fuß durch Muskelentspannung „passiv losgelassen“ werden, die Verse berührt nun wieder den Boden
  4. Ziel ist es, gleichzeitig den Wadenmuskel zu verkürzen, während der Soleus auf natürliche Weise durch seine motorischen Neuronen aktiviert wird

Abnehmen im Sitzen mit dem Soleus-Push-up: Studie liefert erstaunliche Ergebnisse

Beim Testen des Soleus-Push-Ups in der Studie zeigte sich, dass durch die Aktivierung des Muskels der Fettstoffwechsel angeregt und dadurch der Fettgehalt im Blut verringert werden kann. Außerdem zeigte die Untersuchung des Blutes der Versuchsteilnehmenden, dass sich die Übungen auch auf den Blutzuckergehalt positiv auswirkten.

Ist das nun die Lösung für alle, die sich im Homeoffice fit halten und abnehmen wollen? Noch nicht, erklärt das Forschungsteam in der Pressemitteilung. Der Grund: Die Studie wurde unter strengen Laborbedinungen mit umfassendem Equipment durchgeführt. Mit weiteren Studien wolle man nun in Angriff nehmen, genaue Trainingsmethoden zu entwickeln, damit Abnehmwillige diese Übungen richtig lernen und anwenden können.

Dennoch sieht Hamilton die Studienergebnisse als Meilenstein und erklärt gegenüber der Universität in Houston: „Alle 600 Muskeln zusammengenommen tragen normalerweise nur etwa 15 Prozent zum oxidativen Stoffwechsel des gesamten Körpers in den drei Stunden nach der Kohlenhydrataufnahme bei. Obwohl der Soleus-Muskel nur 1 Prozent des Körpergewichts ausmacht, ist er in der Lage, seine Stoffwechselrate während der SPU-Kontraktionen auf das Doppelte, manchmal sogar das Dreifache der Kohlenhydratoxidation des gesamten Körpers zu erhöhen“. (Sophia Lother)

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