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Gerne häufiger lästern? Vier Effekte von Tratsch, die Mitarbeitern und Arbeitgebern nützen sollen

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Von: Juliane Gutmann

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Die Kaffeeküche ist wohl der Ort, an dem am meisten gelästert wird. Hier steht meist auch der Wasserspender, welcher der Wirkung von Lästereien die Bezeichnung „Watercooler-Effect“ einbrachte.

Lästern gilt weitläufig keinesfalls als Tugend. Im Gegenteil: Menschen, die ständig hinter dem Rücken anderer tuscheln, zählen in der Regel eher zu den unbeliebten Zeitgenossen. Allerdings haben Lästereien in Maßen auch positive Effekte. Diese beschreibt unter anderem der US-amerikanische Psychologe Nicholas DiFonzo, der seit über 15 Jahren in diesem Bereich forscht. „Klatsch entsteht aus dem menschlichen Bedürfnis nach Zugehörigkeit“, zitiert das Portal Nationalgeographic den Psychologieprofessor vom amerikanischen Rochester Institute of Technology: „Er tritt dort auf, wo jemand versucht, soziale Netze zu knüpfen, zu verändern oder zu festigen.“

DiFonzo bezeichnet die Auswirkungen des Lästerns als „Watercooler-Effekt“. Diesen Begriff hat er gewählt, weil besonders häufig im Büro und dort am Kaffeeautomaten oder am Wasserspender getratscht und auch gelästert wird.

Was für das Lästern mit Kollegen spricht

Genügend Gesprächsstoff gibt es im Büro fast immer. Ein beim Chef in Ungnade gefallener Kollege, eine launische Chefin, ein neuer Kollege, der alle nervt: Über Vorgefallenes mit Gleichgesinnten sprechen, tut immer gut. Und Psychologe DiFonzo geht noch weiter. Flurfunk und Lästereien am Wasserspender sollen ihm zufolge sogar produktiver machen. Denn die Gespräche mit Kollegen helfen beim Stressabbau, verbessern die Teamdynamik, steigern die Solidarität und fördern ein kreatives Arbeitsklima, heißt es vonseiten Nationalgeographic. Nicht nur der Mitarbeiter profitiert, sondern auch der Arbeitgeber.

Zwei Kollegen sitzen an ihren Schreibtischen und stecken die Köpfe zusammen.
Lästern schweißt zusammen – allerdings sollten bestimmte Grenzen nicht überschritten werden. © Imago

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Klatsch und Tratsch ist wohl so alt wie die Menschheit. Es entsteht DiFonzo zufolge aus dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Und tatsächlich stärken Lästereien unsere Beziehungen, weil das Gegenüber, das in neue Geheimnisse eingeweiht wird, sich von uns angenommen und respektiert fühlt. Auch in einer Gruppe, die sich über Außenstehende austauscht, wirkt Klatsch wie sozialer Klebstoff.

Fünf Gründe, warum man häufiger tratschen sollte:

Lästern kann gefährliche Folgen haben – welche Regel Sie kennen sollten

Doch Vorsicht ist geboten. Denn bösartige Lästereien können enormen Schaden anrichten und sogar Existenzen zerstören. So gilt Rufmord nicht ohne Grund als strafbar. Zwar gibt es im Strafgesetzbuch keinen eigenen Tatbestand für Rufmord, allerdings kann man wegen „übler Nachrede“ oder „Verleumdung“ verurteilt werden. Sogar eine Freiheitsstrafe ist hier möglich. Auch Abmahnung und Kündigung kann bösartiges Lästern zur Folge haben.

Eine einfache Faustregel sollte immer beherzigt werden, wenn Sie über jemanden hinter seinem Rücken sprechen: Formulieren Sie alles Gesagte so, wie Sie es demjenigen auch ins Gesicht sagen würden.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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