Schutz gegen Zecken: Wie Sie die gefährlichen Blutsauger loswerden
Zecken übertragen Krankheiten wie FSME und Borreliose. Daher ist es umso wichtiger, sich vor ihnen zu schützen. Diese Tipps helfen.
Kassel - Beträgt die Temperatur im Frühjahr an drei aufeinanderfolgenden Tagen mehr als sieben Grad Celsius, erwachen Zecken aus ihrer Winterstarre. Dann beginnt die Zeckenzeit, die erst im Oktober mit kälteren Temperaturen wieder endet. Die eigentlich harmlosen Krabbeltiere übertragen gefährliche Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose.
Während Borreliose, wenn sie frühzeitig erkannt wird, mit Antibiotika behandelt werden kann, ist FSME nicht heilbar. Die Viruserkrankung löst häufig eine Hirnhaut- oder Gehirnentzündung aus, die schlimmstenfalls tödlich enden kann. Den einzigen zuverlässigen Schutz bietet eine Impfung.

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So schützen Sie sich gegen FSME und Borreliose durch Zeckenstich
Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät Menschen, die im FSME-Risikogebiet leben oder Urlaub machen zu einer Impfung. Zu den Risikogebieten gehören große Teile Bayerns und Baden-Württembergs sowie Teile Hessens, Thüringens und Sachsens. Einzelne FSME-Risikogebiete befinden sich außerdem in Sachsen-Anhalt, im Saarland und in Rheinland-Pfalz.
Die Kosten für die FSME-Impfung übernimmt die gesetzliche Krankenkasse. Die Grundimmunisierung umfasst drei Impfungen, die im Abstand von drei bis zwölf Monaten erfolgen. Später sollten Sie die Immunisierung alle drei bis fünf Jahre auffrischen lassen. Zusätzlich können Sie sich mit folgenden Tipps gegen Zeckenstiche schützen:
- Tragen Sie in der Natur lange Ärmel und Hosen. Die Hosenbeine stecken Sie am besten in die Socken. So erschweren Sie den Biestern den Zugang zu Ihrer Haut.
- Tragen Sie helle Klamotten. Darauf sind die dunklen Zecken einfach zu Erkennen. Bestenfalls können Sie die Spinnentiere so schon entfernen, bevor die sich an Ihrer Haut festgekrallt haben.
- Bleiben Sie im Wald auf etablierten Wegen und meiden Sie hohes Gras und Gebüsch. Auch im eigenen Garten sollten Sie nach Zecken Ausschau halten und sich danach am ganzen Körper absuchen.
- Tragen Sie ein Anti-Insektenspray auf. Dieses hält Ihnen zumindest für eine bestimmte Zeit die Zecken vom Leib. Wer auf die natürliche Variante setzen möchte, kann zahlreiche Hausmittel anwenden.
- Duschen Sie sich nach einem Aufenthalt in der Natur ab. Das Wasser tötet zwar keine Zecken, die sich bereits festgesaugt haben, kann aber die Tiere entfernen, die noch auf der Haut krabbeln.
- Waschen Sie Ihre getragene Kleidung bei 60 Grad Celsius, um mögliche Spinnentiere abzutöten.
- Auch Ihre Haustiere sollten sie regelmäßig nach Zecken absuchen. Hunde und Katzen können die Blutsauger von draußen mit ins Haus bringen.
Eine Zecke hat Sie gestochen – das können sie nun tun
Hat sich eine Zecke bereits an Ihrer Haut festgebissen, entfernen Sie diese so schnell wie möglich. Je länger sich die Zecke festsaugt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Viren oder Bakterien übertragen können. Nutzen Sie dazu am besten eine Zeckenzange, greifen Sie das Tier möglichst hautnah und ziehen vorsichtig. Dabei sollten Sie die Zange nicht drehen, da die Zecke sonst ihren Kopf verlieren könnte, der dann weiterhin an Ihrer Haut steckt.
Behalten Sie die betroffene Stelle nun im Auge. Bildet sich um die Einstichstelle ein roter Kreis, suchen Sie einen Arzt auf. Dies ist ein Borreliose-Symptom. Auch Fieber, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen können Symptome sein.
Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt, lässt sich die bakterielle Infektion mit Antibiotika meist gut in den Griff bekommen. Zu einem späteren Zeitpunkt können die spiralförmigen Bakterien Nervensystem, Gewebe und innere Organe angreifen. Es kann zu Gesichtslähmungen, Hirnhaut- oder Gelenkentzündungen und Herzproblemen kommen. (cw)
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