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WhatsApp zu unsicher? EU-Kommission empfiehlt Wechsel zu anderem Messenger-Dienst

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Von: Alicia Kreth, Lucas Maier

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WhatsApp: EU-Kommission empfiehlt Umstieg auf Messenger-Dienst Signal
WhatsApp: EU-Kommission empfiehlt Umstieg auf Messenger-Dienst Signal © picture alliance/dpa

Die EU-Kommission hat Zweifel und Bedenken an der Sicherheit von WhatsApp. Sie empfiehlt Diplomaten den Umstieg auf einen anderen Messenger-Dienst.

Mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit nutzen den Messenger-Dienst WhatsApp. Für einige von ihnen gilt die App, spätestens seit der Übernahme von Facebook, als unsicherer Instant-Messaging-Dienst. Nun hat auch die EU-Kommission Bedenken und Zweifel an der Sicherheit von WhatsApp geäußert.

Man sei sich nicht sicher, ob WhatsApp den Sicherheitsanforderungen für den Nachrichten-Austausch von sensiblen Informationen unter Diplomaten genügt.

Um diese Nachrichten künftig besser vor Spionage zu schützen, empfiehlt die EU-Kommission ihren Mitarbeitern nun einen anderen Messenger-Dienst. Im Wesentlichen für die Kommunikation mit Personen außerhalb der Behörde.

WhatsApp: EU-Kommission empfiehlt Umstieg auf Messenger-Dienst Signal

Die EU empfiehlt ihren Mitarbeitern in einer internen Notiz den Umstieg zum Messenger-Dienst und WhatsApp-Konkurrenten Signal. Diese App soll die Kommunikation der Diplomaten künftig sicherer machen. Die hausinterne Expertengruppe „Information Technology and Cybersecurity Board“ (ITCB) kümmert sich um die IT-Fragen der EU-Kommission. 

„ITCB empfiehlt die Nutzung dieser App (Signal, Anm. d. Red.) für den Austausch von öffentlichen Informationen und die tägliche Instant-Kommunikation unter Kollegen als Übergang, bis Skype für Unternehmen auf Mobiltelefonen (S4BM) herauskommt“, heißt es aus der Expertengruppe der EU-Kommission. „Je früher desto besser“ sei der Wechsel zum Messenger-Dienst Signal, der nach dem Expertenteam eine sichere WhatsApp-Alternative sei. Die Einführung der neuen App sei aber keine Pflicht.

WhatsApp: EU-Kommission reicht Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nicht - Signal wird empfohlen

Standardmäßig sind private WhatsApp-Nachrichten durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert. Indes werden aber Metadaten wie Nachrichtengröße, Namen der Kontakte, Zeit und Datum vom Messenger-Dienst mit dem Mutterkonzern Facebook geteilt. Dadurch können durchaus Rückschlüsse auf die Art und Frequenz der Kommunikation gezogen werden. Beim Messenger-Dienst Signal sei deis nicht der Fall.

„Für Beamte zum Beispiel aus Außen- und Verteidigungsministerien, aber auch für Journalistinnen und Menschenrechtsaktivisten ist das ein erhebliches Risiko“, sagte Jan Penfrant von der Brüsseler Digital-NGO EDRI. Dieser Auffassung folgt auch die EU-Kommission.

WhatsApp: EU-Kommission plädiert zu Signal 

Sicherheitslücken bei WhatsApp treten häufiger auf - Signal gilt indes als besonders sicher. Davon ist die EU-Kommission überzeugt: „Es liegt in der Natur dieser App, eine gesicherte und private Kommunikation zu unterstützen, ohne die Daten und/oder privaten Informationen der Benutzer zu monetarisieren“, heißt es in der internen Notiz weiter.

Der Messenger-Dienst Signal werde von Datenschutz- und Cybersicherheitsexperten betrieben, die Daten der Benutzer so sicher wie möglich vor Privatunternehmen und großen Konzernen schützen wollen, heißt es vonseiten der EU-Kommisssion.

WhatsApp: Nicht nur die EU-Kommission empfiehlt Signal

Auch der Whistleblower Edward Snowden empfiehlt Signal als WhatsApp Alternative. Er wurde durch das Mitbegründen der Enthüllungs-Website WikiLeaks bekannt. Seit der Veröffentlichung von brisanten Regierungs-Dokumenten wird er von den amerikanischen Sicherheitsbehörden verfolgt. Auch in Deutschland fragte er Asyl an. 

Die IT-Abteilung des EU-Parlaments setzt hingegen weiter auf den Messenger-Dienst WhatsApp.

WhatsApp hat noch weitere Sicherheitslücken, als die vor denen die EU-Kommission* warnt. Beispielsweise sind Ihre Daten auch nach der Löschung der App nicht sicher. 

Eine weiteres Sicherheitsdebakel bei WhatsApp ist das mitlesen von Nachrichten. Auch hiervor hatte die EU-Kommission Ihre Mitarbeiter nicht gewarnt. Ein GIF macht dies möglich. 

Video: Zu dieser WhatsApp-Alternative rät Edward Snowden 

Von Alicia Kreth und Lucas Maier 

Nun erreicht der Coronavirus auch WhatsApp. Gleich mehrere Fake News werden über den Messenger derzeit verbreitet.

Facebook gewinnt vor Gericht gegen WhatsApp-Hackergruppe.

*hna.de ist Teil des Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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