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Bad Kissingen: Wellness à la Sissi

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Wellness Bad Kissingen
Kurort mit Tradition und Stil - in die Wandelhalle von Bad Kissingen kamen schon zu Kaisers Zeiten zahlreiche Gäste, die Erholung suchten. © dpa/Bayerisches Staatsbad GmbH

Der Märchenkönig Ludwig I. ließ Bad Kissingen zum Kurort ausbauen. Zar Alexander II. ließ es sich hier gutgehen, genau wie Kaiserin Sissi. Noch heute gibt's dort sieben anerkannte Heilquellen.

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Ein bisschen wie in alten Zeiten - dabei ist das Kugarten-Café von Bad Kissingen erst 2005 nach Originalplänen des königlich-bayerischen Hofarchitekten Max Littmann saniert und neu gestaltet worden. © dpa/Bayerisches Staatsbad GmbH/Rainer Hackenberg

Das Wasser zischt in den Becher, wird kräftig hin- und hergeschüttelt und landet schließlich im Trinkglas. „Ist das salzig!“ Petra Kos lacht: „Das ist etwas gewöhnungsbedürftig“, stimmt sie zu, ergänzt jedoch gleich: „Aber es kann bei vielen verschiedenen Beschwerden helfen!“ Schließlich ist es ja auch nicht irgendein Wasser, das sie da aus Quellen tief im Boden zapft - es ist Heilwasser aus dem Kurort Bad Kissingen.

Größte Trinkhalle der Welt ist 100 Jahre alt

Das Städtchen im Norden Bayerns wurde schon vor Hunderten von Jahren als Heilort bekannt. Vor allem seine Quellen machten ihn berühmt. König Ludwig I. ließ Kissingen zu einem anerkannten Kurort ausbauen und schickte einen königlichen Architekten nach Kissingen. Mit Erfolg: Selbst gekrönte Häupter kamen. So zog es neben Zar Alexander II. und König Ludwig II. auch Kaiserin Elisabeth von Österreich - besser bekannt als Sissi - in den Ort, der 1883 zu Bad Kissingen ernannt wurde.

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Besucher der KissSalis Therme können sich im Wellnessbereich auch mit Moorpackungen verwöhnen lassen. © dpa/KissSalis Therme

Noch heute zählt er sieben staatlich anerkannte Heilquellen. Und doch hat er mit den Vorurteilen zu kämpfen, etwas in die Jahre gekommen und unmodern zu sein. Tatsächlich ging auch in Bad Kissingen die Zahl der Übernachtungen Ende der 90er Jahre deutlich zurück. Der Kurort jedoch investierte und beweist mittlerweile, dass der Sprung zu einem modernen Wellnessort gelingen kann.

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Die Brunnenhalle ist als größte Trinkkurhalle der Welt schon mehr als 100 Jahre alt - je nach Quelle und Temperatur soll das Wasser, das dort gereicht wird, unter anderem bei Verstopfungen, Kopfschmerzen, Atembeschwerden oder Verspannungen helfen. © dpa/ Sascha Rettig

Da ist zum einen die Wandelhalle mit integrierter Brunnenhalle. Im Mai feierte die größte Trinkkurhalle der Welt ihr 100-jähriges Bestehen und zieht noch immer zahlreiche Besucher an. Zum einen, weil sie wunderschön renoviert wurde und zum anderen, weil in ihr täglich kostenfrei frisches Quellwasser gezapft und ausgegeben wird. Je nach Quelle und Temperatur kann das Wasser den Angaben zufolge unter anderem bei Verstopfungen, Kopfschmerzen, Atembeschwerden und Verspannungen helfen. Doch auch der die Wandelhalle umgebende Kurpark lädt zum Entspannen und Wellnessen ein. So gibt es dort zum Beispiel einen Rosengarten mit rund 12.000 Rosenstöcken, der nicht nur im Sommer zum Bummeln einlädt, sowie einen Barfuß-Pfad, auf dem man über Gras, Kiesel und Holz laufen kann. Und gleich nebenan kann man mit hochgekrempelten Hosen Wassertreten oder in kleineren Becken ein Armbad gegen Verspannungen und zur Stärkung des Immunsystems nehmen.

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Die KissSalis Therme liegt etwas vom Innenstadtkern entfernt und knüpft an die Kurtradition an: Neben einem Becken mit Sole wird in den Innen- und Außenpools Thermalheilwasser aus dem Schönbornsprudel verwendet. © dpa/KissSalis Therme

Vor allem ist vor einigen Jahren noch eine neue Therme hinzugekommen. Die KissSalis Therme liegt etwas vom Innenstadtkern entfernt auf einem kleinen Hügel und setzt den Wellnessgedanken des Ortes fort. Neben einem Becken mit sechsprozentiger Sole wird in den Innen- und Außenpools der Heilbadelandschaft Thermalheilwasser aus dem Schönbornsprudel verwendet. Dieses Konzept kommt gut an: Das Thermalbad hatte im vergangenen Jahr eigenen Angaben zufolge knapp 360 000 Besucher. Die lassen es sich zum Beispiel bei einer Soleinhalation und im Sprudelbecken gutgehen. Im Wellnessbereich werden neben Massagen und Moorpackungen unter anderem aufwändige Hamam-Zeremonien im Privatbad angeboten, bei denen einem die Haut kräftig gewaschen und gepeelt wird. Und dann gibt es auch noch eine Saunalandschaft mit einer verwunschen anmutenden Außenanlage: Mehrere Holzhäuser stehen da und erinnern ein bisschen an ein Hobbitdorf, so versteckt hinter Grün sind die kleinen Häuschen. Aus dem Schornstein der Erdsauna kommt Rauch der Holzkohle - und spätestens wenn gegen Abend die Dämmerung die Hütten in mildes Licht taucht, ist der Alltag vergessen.

Von Aliki Nassoufis, dpa

Mehr Infos unter www.badkissingen.de

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