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Was ist besser beim Bezahlen im Urlaub: mit Bargeld oder mit Karte?

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Wer in den Urlaub fahren will, sollte sich vorher informieren: Welche EC- und Kreditkarten werden akzeptiert, wie hoch sind die Gebühren und lohnt sich eine Bargeld-Abhebung?

Die Deutschen hängen an ihrem Bargeld. Das zeigen immer wieder verschiedene Umfragen, nach denen wir hierzulande noch nicht zu hundert Prozent auf den Trend des digitalen Geldes aufgesprungen sind. Laut der Studie „Zahlungsverhalten in Deutschland“ von 2021, die die Deutsche Bundesbank in Auftrag gegeben hat, ist für 58 Prozent der Deutschen Bargeld noch immer das am häufigsten genutzte und vor allem vertrauenswürdigste Zahlungsmittel.

Im Urlaub hat man aber nicht immer den Luxus, in bar zahlen zu können. Zum einen kann das schwierig werden, wenn das Urlaubsland eine andere Währung hat, zum anderen müsste man dann hohe Summen an Bargeld mit sich herumtragen. Außerdem gibt es Länder, die in Sachen digitale Zahlungen schon viel weiter sind als Deutschland. In England ist es zum Beispiel nur noch mit Karte möglich, direkt am Bus für eine Fahrt zu zahlen. Hier wird eine EC- oder Kreditkarte benötigt. Welche Karten die günstigsten Optionen sind, was zu tun ist, wenn es doch das Bargeld sein soll und auf welche Kostenfallen man achten sollte, erfahren Sie hier.

Bargeld oder Karte: In der Euro-Zone noch wenige Schwierigkeiten

Geldscheine vor einem Geldautomat Henstedt-Ulzburg Schleswig-Holstein Deutschland
Sollte man im Urlaub lieber mit Bargeld oder Karte zahlen? © Ralf Homburg/Imago

Wer im Urlaub gern bar zahlen möchte, etwa um Trinkgeld für Service-Personal zu hinterlassen, und sich das Bezahlen leicht machen will, der sollte erst einmal überlegen, wo es hingehen soll. Zwar liegen die Deutschen laut einer Studie der Unternehmensberatung Strategy& in der Bargeldnutzung weit über anderen Ländern in Europa – in einem 15-Länder-Vergleich von 2022 mit 5.750 Befragten gaben im Durchschnitt nur 37 Prozent Bargeld als beliebtestes Zahlungsmittel an – allerdings gibt es in der EU zumindest die gleiche Währung und Barzahlungen sind vielerorts möglich.

Wer im Urlaub mit Euro bezahlen kann, spart sich immerhin das störende Umrechnen und tappt nicht in die Falle, Preise falsch einzuschätzen, weil er sich verrechnet hat. Außerdem kann man innerhalb der Eurozone auch umsonst die EC- oder Kreditkarte einsetzen und kann damit bezahlen oder Bargeld abheben. Erst außerhalb der EU fallen für diese Vorgänge Gebühren an.

Bargeld oder Karte: Außerhalb der Euro-Zone gibt es teils hohe Gebühren

Im Urlaub außerhalb der Eurozone gelten andere Regeln. Hier fallen für Transaktionen, egal ob bei einer Abhebung oder beim Zahlen mit der Karte, Gebühren an. Diese fallen je nach Land, den Richtlinien der eigenen Bank sowie dem Automaten oder Kartengerät im Ausland unterschiedlich hoch aus.

Beim Abheben an einem Geldautomaten kann es sein, dass pauschal eine Gebühr von 3 bis zu 10 Euro berechnet wird, oder aber die Gebühr richtet sich nach dem Betrag. Dann werden je nach Land, Karte und Gerät 1 bis 3 Prozent vom Kaufbetrag zusätzlich als Gebühr abgezogen. Wer zum Beispiel ein Mietauto für umgerechnet 2.000 Euro mietet, kann nur durch die Währungsumrechnung und die Gebühren gut und gern 50 bis 80 Euro verlieren.

Im EU-Ausland mit Bargeld zahlen: Wo man die Landeswährung am günstigsten erhält

Um die Währung eines anderen Landes zu bekommen, gibt es drei verschiedene Möglichkeiten:

Wer schon zu Hause Geld umtauschen will, sollte dafür genug Zeit einplanen. Je nach Urlaubsland kann es nämlich einige Wochen dauern, bis das jeweilige deutsche Finanzinstitut die fremde Währung importiert hat. Weil dieser Prozess so aufwendig ist, ist er allerdings auch der teuerste. Beim Geldwechsel in Deutschland fallen die meisten Gebühren an. Günstiger ist es, sich vor Ort im Urlaubsland Bargeld zu besorgen.

Dazu kann man eine gewisse Summe Euros mit in den Urlaub nehmen und vor Ort umtauschen. Das geht entweder in einer dortigen Bank oder in einer Wechselstube. Dabei sollte man darauf achten, auf jeden Fall autorisierte Wechselstuben zu nutzen, zum Beispiel am Flughafen oder in Hotels. In manchen Ländern gibt es „Büros“ zum Geldumtausch auf Märkten oder an Ständen auf der Straße. Hier sollte man Vorsicht walten lassen, denn es kann sich um illegale Wechselstände handeln oder um Betrüger. Es ist auch ratsam, sich im Vorfeld selbst über den Kurs zu informieren, und bereits vorher zu wissen, wie viel Geld in der Landeswährung die mitgebrachten Euros wert sind.

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Weniger kompliziert ist das Abheben der Landeswährung in einer Bank im Urlaubsland oder an einem Automaten. Man ist nicht abhängig von Öffnungszeiten oder dubiosen Wechselstuben und kann meistens ganz einfach die eigene Mastercard einsetzen. Auch hier gibt es zwar Gebühren, die allerdings überschaubar und vor allem einsehbar sind. Sofern es sich um eine prozentuale Gebühr handelt, hat man außerdem die Möglichkeit, mehrmals kleinere Beträge abzuheben und muss nicht mit zu viel Bargeld in der Tasche herumlaufen.

In manchen Ländern, die vom Tourismus der Europäer leben, ist es auch möglich, in Euro zu zahlen. Allerdings sind die Preise in der Landeswährung meist günstiger.

Bargeld im Ausland: Welche Nachteile die Barzahlung haben kann

Egal auf welche Weise man das Bargeld in der Währung des Urlaubslandes erhält, der Nachteil ist immer, es mit sich tragen zu müssen. Vor allem, wenn man bereits zu Hause oder in einem Wechselbüro eine höhere Summe eingetauscht hat, weil man sich die Gebühren von mehrmaligen Geldwechseln sparen wollte, besteht ein großes Risiko. Nicht selten sind es nämlich gerade Touristen, die in Urlaubsländern bestohlen werden. Wer dabei sein gesamtes Urlaubsbudget verliert, könnte vor einem großen Problem stehen.

Außerdem ist im Urlaub oft schwer einzuschätzen, wie viel Geld man tatsächlich ausgeben wird. Wer sparsam reist, könnte am Ende vor dem Problem stehen, noch nicht die gesamte Summe an Urlaubsgeld in der Landeswährung ausgegeben zu haben. Entweder muss man dann unnötige Ausgaben machen, um das Geld loszuwerden, oder aber man nimmt es mit nach Hause und muss es zu einem teuren Kurs wieder umtauschen. Verluste sind also garantiert. Dazu kommt, dass die Ein- und Ausfuhr von Bargeld an einigen Ländergrenzen, je nach Höhe der Summe, weitere Gebühren oder Zoll kosten kann. 

Mit Karte im Ausland zahlen: EC- oder Kreditkarte?

Bei der Frage, ob eine EC- oder Kreditkarte im Ausland mehr Sinn ergibt, kommt es auf das Urlaubsland an. Es ist empfehlenswert, sich vorher über die Bezahlsituation zu informieren, denn in vielen Ländern außerhalb Deutschlands und vor allem außerhalb der EU wird die deutsche EC-Karte entweder gar nicht akzeptiert, oder sie sorgt für hohe Gebühren.

Eine Visa- oder Mastercard ist dann von Vorteil, die in der Regel weltweit angenommen werden, wo am Automaten das Visa- oder Mastercard-Symbol zu sehen ist. Hier liegt der Prozentsatz der Gebühren meist bei 1 bis 2,5 Prozent. Beim Einkaufen im Geschäft wird bei Kreditkartenzahlung eine Gebühr von 1 bis 2 Prozent berechnet. Wer früh genug plant, kann sich für den Urlaub auch eine Kreditkarte besorgen, die keine Gebühren erfordert. Verschiedene Anbieter wie Barclays werben dafür, mit ihren Kreditkarten weltweit kostenlos Geld abheben zu können.

Kostenfalle Sofortumrechnung: Angeblich günstige Angebote sind meistens doch teurer

Wer im Ausland mit Kreditkarte in einem Geschäft bezahlt, dem wird auf dem Kartenlesegerät manchmal die Wahl geboten, den Betrag in der Landeswährung oder aber per Sofortumrechnung in Euro abbuchen zu lassen, um angeblich einen guten Wechselkurs zu bekommen.

Das ist in den meisten Fällen eine Kostenfalle, denn hinter der Sofortumrechnung verstecken sich Gebühren, die auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Wenn der Betrag vom Gerät im Laden oder auch von einem Geldautomaten umgerechnet wird, kommt zusätzlich zu der Gebühr der Bank für den Einsatz der Karte im Ausland noch ein Kursaufschlag dazu, der lediglich dem Verkäufer oder Betreiber zugutekommt. Lieber sollte man den Betrag in der Landeswährung abbuchen lassen. In diesem Fall legt die eigene Bank für die Umrechnung den tagesaktuellen Wechselkurs zugrunde und man hat sich als Urlauber vor versteckten Zusatzkosten geschützt.

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