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Hilfe, mein Hund schnappt nach mir – was kann ich tun? 

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Ob aus Angst, Stress oder Unerzogenheit: Hunde schnappen aus vielen verschiedenen Gründen. So können Besitzer gegen das Fehlverhalten vorgehen.

Hunde sind wundervolle Tiere, die unser Leben mit ihrer bedingungslosen Liebe und unermüdlichen Energie bereichern. Die meisten Vierbeiner sind von Natur aus friedlich und leben harmonisch mit ihren Besitzern zusammen. Allerdings kann es auch vorkommen, dass Hunde schnappen und Verletzungen verursachen. Egal ob sie dabei in die Luft beißen oder einen Ärmel oder gar die Hand erwischen: Dieses aggressive Verhalten sollte stets ein Alarmsignal sein. Um Ihrer Fellnase zu helfen und besseres Benehmen beizubringen, müssen Sie erst einmal die Gründe für das Schnappen verstehen.  

Ein Welpe beißt in das Hosenbein seines Besitzers
Hundehalter sollten herausfinden, warum ihr Vierbeiner schnappt. (Symbolbild) © IMAGO

Wieso schnappt mein Hund nach mir?

Zwar mögen Hunde von Natur aus Jäger sein, trotzdem ist das Schnappen alles andere als normal. Oft ist es ein Zeichen dafür, dass der Hund mit der aktuellen Situation nicht zurechtkommt. Instinktiv will er sein Revier beschützen – wenn er also das Gefühl hat, dass sein Territorium, sein Futter oder sein Rudel bedroht werden, kann er aggressiv werden. Das Schnappen ist in diesem Fall eine Form der Verteidigung, um Eindringlinge abzuwehren. Auch verängstigte oder gestresste Tiere neigen häufiger dazu, angriffslustig zu reagieren. Viele Hunde fürchten sich beispielsweise vor dem Tierarztbesuch, da sie dort in der Vergangenheit möglicherweise schlechte Erfahrungen gemacht haben. Genauso wie manche Menschen vor dem Zahnarzttermin Angst haben, sträubt sich der Hund gegen die schmerzhafte Behandlung in der Tierarztpraxis. Auch andere Hunde, Menschen und sogar bestimmte Gerüche können Ihren Vierbeiner stressen.

Manche Hunde neigen zum Schnappen, wenn ihre Grundbedürfnisse nicht befriedigt werden. Hat Ihr pelziger Liebling möglicherweise Hunger oder Durst? Oder hat er Schmerzen? Leidet er möglicherweise an einer Krankheit? Leider können uns Hunde nicht direkt mitteilen, wie sie sich fühlen oder was sie brauchen. Deshalb müssen Besitzer möglichst einfühlsam mit Bello und Co. umgehen.

Auch Langeweile kann der Auslöser für aggressives Verhalten sein. Als Rudeltiere sind Hunde soziale Wesen, die Geselligkeit lieben und Beschäftigung brauchen. Wenn ein Hund ständig allein gelassen wird, kann dies zu Verhaltensstörungen wie Angst, Depressionen und Aggressionen führen. Die Aufmerksamkeit ihres Besitzers ist für Hunde wie Balsam für die Seele.

Was kann ich tun, um das Schnappen zu verhindern?

Die wichtigste Regel ist: Bewahren Sie die Ruhe! Es bringt nichts, „zurückzuschnappen“ oder den Hund anzubrüllen, um ihm damit sprichwörtlich ein besseres Verhalten „einzuprügeln“. Dadurch steigt das Risiko, dass er sich erst recht bedroht fühlt und möglicherweise zubeißt. Besser ist es, den Hund erst einmal zu ignorieren und Abstand zu halten. Wenn er durch das Schnappen keine Aufmerksamkeit von Ihnen erhält, lernt der Hund, es in Zukunft nicht mehr zu tun. Weichen Sie dagegen zurück und zeigen damit Ihre Angst, wird Ihr Hund das Schnappen als erfolgreiche Taktik betrachten. Eine ebenso falsche Herangehensweise ist es, Ihren Vierbeiner nach einer Schnappattacke zu streicheln und ihm gut zuzureden. Das könnte er nämlich als Lob auffassen und sich in seinem Verhalten fälschlicherweise bestätigt fühlen.

Versuchen Sie stattdessen, ruhig zu bleiben und Ihren Hund mit einem klaren „Nein“ oder „Aus“ zu unterbrechen. Am besten lernen Hunde bereits als Welpen ein Tabu-Wort, das sie auf falsches Benehmen aufmerksam macht. Dabei ist es wichtig, konsequent zu sein und klare Regeln zu befolgen. Sind Sie einmal mehr oder weniger streng mit Ihrem Fellfreund, dann verwirrt ihn das nur unnötig und schadet seiner Erziehung.  

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Wie gehe ich beim Spielen mit schnappenden Hunden um?

Manche Hunde schnappen beim Spielen. Eine kurze Unterbrechung macht den Vierbeinern klar, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung ist. Wenn der Hund beim Weiterspielen ein weiteres Mal schnappt, dann unterbrechen Sie erneut. Sie entscheiden, wann das Spiel weitergeht – nicht Ihr Hund! Seien Sie also streng, aber trotzdem geduldig. Es kann einige Zeit dauern, bis Ihr Hund das Schnappen verlernt. Anstatt den Hund für schlechtes Benehmen zu bestrafen, belohnen Sie ihn lieber, wenn er sich wunschgemäß verhält. Loben Sie ihn und geben Sie ihm ein Leckerli, um ihm zu zeigen, dass er etwas richtig gemacht hat.

Wenn Ihr Hund häufig nach Ihnen schnappt und die genannten Tipps keine Besserung bringen, lohnt es sich möglicherweise, mit einem professionellen Hundetrainer zusammenzuarbeiten. Ein Coach kann dabei helfen, das Fehlverhalten zu durchleuchten und zu korrigieren.

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