Was die Schlafposition des Hundes über seine Gefühle aussagt
Auch beim Hund ist die Schlafposition ein zentraler Faktor für Gesundheit und Wohlbefinden. Welche Bedeutung die verschiedenen Positionen haben, lesen Sie hier.
Hunde benötigen viel mehr Schlaf pro Tag als wir Menschen. Ein ausgewachsener Hund verschläft rund 10 bis 14 Stunden seines gesamten Tages. Welpen und ältere Hunde sogar noch mehr: Sie verbringen 20 bis 22 Stunden im Reich der Träume.
In den sozialen Medien kursieren die verschiedensten Videos von Hunden in völlig absurden und liebenswürdigen Schlafpositionen. Darunter häufen sich die Herzen und Kommentare von Usern. Dass jede Position ihre ganz eigene Bedeutung hat und nicht jede Liegeposition immer nur niedlich ist, daran denken oft nur wenige.

Ihre Schlafposition wählen Hunde je nach Wohlbefinden
Ein Hund, der sich voll und ganz wohlfühlt, schläft beispielsweise anders als ein Hund, der unter Schmerzen leidet oder sich unsicher fühlt. Dabei wird häufig zwischen diesen sieben verschiedenen Schlafpositionen unterschieden:
- Der Bauchschläfer
- Der Rückenschläfer
- Hochgelagerter Kopf
- Der Seitenschläfer
- Der Fuchs
- Der Superman
- Nur zusammen mit Frauchen oder Herrchen
Was der Bauchschläfer aussagen soll
Wenn der Spaziergang lang war und ihr Hund ein kurzes Nickerchen machen möchte, dann legt er sich dafür vermutlich auf den Bauch. Die Pfoten liegen dabei nahe am Körper und der Kopf lagert auf dem Boden dazwischen oder direkt auf den Pfoten (auch als Löwenpose bekannt). In dieser Position können die Muskeln nicht optimal entspannen, weshalb der Hund nur sehr schwer in den Tiefschlaf verfallen wird. Aus der Bauchlage kommt die Fellnase schnell wieder auf die Beine und ist bereit für das nächste Abenteuer.
Schlafposition: Hunde als Rückenschläfer
In dieser beliebten Position stehen alle Zeichen auf Wohlgefühl: Schläft Ihr Hund auf dem Rücken, fühlt er sich rundum wohl und möchte Ihnen das auch signalisieren. Die Läufe werden im Zeichen der Entspannung von sich gestreckt. Der Bauch zeigt nach oben und ist völlig ungeschützt. Damit beweist der Hund seinen Besitzern Vertrauen und zeigt, dass er sich wohlfühlt. Zusätzlicher Pluspunkt: Diese Schlafposition begünstigt das Abkühlen des Hundes, weshalb der Rückenschläfer häufig im Sommer als bevorzugte Liegeposition gewählt wird.
Das muss beachtet werden, wenn Ihr Hund mit hochgelagertem Kopf schläft
Bei dieser Schlafposition sollten Sie aufmerksam werden. Wenn Ihr Hund sich auffallend oft mit hochgelagertem Kopf und Hals schlafen legt, könnte das ein Anzeichen für eine Erkrankung sein: Es ist möglich, dass der Hund Schwierigkeiten mit der Atmung hat und beispielsweise eine Herzerkrankung vorliegt. Wenden Sie sich bei Auffälligkeiten, etwa einer schnellen oder lauten Atmung oder Einschränkungen des Bewegungsapparats, an Ihren Tierarzt.
Die Bedeutung des Seitenschläfers
Wenn sie sich vom Herumtollen eine Auszeit gönnen, wählen Hunde oft eine ganz bestimmte Schlafposition: den Seitenschläfer. Entscheidet sich auch Ihr Hund für diese Stellung, zeigt er damit, dass er sich in seiner Umgebung sicher und geborgen fühlt und entspannt ist. Die Beine sind leicht angewinkelt oder ausgestreckt. Sein Bauch ist sichtbar, womit er in der Wildnis angreifbar wäre. Bei Ihnen jedoch hat er offensichtlich nicht das Bedürfnis nach Schutz und zeigt damit sein Vertrauen. In dieser Schlafposition schlafen manche Hunde über mehrere Stunden hinweg selig. Sie sollten dabei am besten in Ruhe gelassen werden, um sich ausgiebig erholen zu können.
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Der Fuchs: Das sollten Sie darüber wissen
Im „Fuchs“ rollt sich der Hund zusammen und zieht seine Pfoten sowie seinen Schwanz dicht an den Körper. Die Nase wird auf den Hinterbeinen platziert. Im Gegensatz zum Seitenschläfer oder dem Rückenschläfer ist der Bauch nicht sichtbar. Wenn Hunde diese Schlafposition wählen, ist Vorsicht geboten: Es könnte sein, dass der Hund sich nicht sicher oder ängstlich fühlt und deshalb diese Schutzhaltung einnimmt. Sie vermittelt ihm Wohlbefinden und Sicherheit. Aus diesem Grund möchte er auch seinen Bauch nicht zeigen, um sich nicht verletzbar zu machen. Dieses Verhalten ist ein Rudiment der Wildhunde, die sich insbesondere beim Schlafen vor Raubtieren schützen mussten.
Oftmals wählen Hunde diese Position, wenn sie sich an eine neue Umgebung wie ein neues Zuhause oder veränderte Lebensumstände gewöhnen müssen.
Im Winter hingegen ist „der Fuchs“ keine Seltenheit. Zusammengerollt und eingekuschelt, kann der Hund leichter Wärme erzeugen. Übrigens wird diese Position auch Donut genannt, weil das Einrollen an die Form eines Donuts erinnert.
Für fellige Helden: Der Superman
Nicht zu verwechseln mit der Position des Bauchschläfers, aber ähnlich, was die Schlafintensität betrifft: Der Hund möchte wahrscheinlich Kraft tanken und sich ausruhen. Der einzige Unterschied ist, dass er „im Superman“ die Vorderläufe weit nach vorne, die Hinterläufe weit nach hinten ausstreckt und den Bauch auf den Boden drückt wie ein fliegender Superman.
Diese Schlafposition verrät, dass der Vierbeiner jetzt seinen Freiraum braucht und man ihm genügend Platz dafür zur Verfügung stellen sollte. Ähnlich wie aus dem Bauchschläfer kann der Hund auch aus dieser Position schnell aufspringen. Oftmals bevorzugen Welpen diese Schlafposition, um sich nach einer ausgiebigen Spiel-Session zu erholen.
Was es bedeutet, wenn der Hund nur mit Frauchen oder Herrchen schlafen will
Einige Hunde schlafen dann am besten, wenn Herrchen oder Frauchen neben ihnen liegt. Ist das auch bei Ihrem Hund der Fall und er kuschelt sich beispielsweise im Bett am liebsten an Sie, dann ist die Bedeutung klar: Ihr Schatz fühlt sich geborgen, vertraut Ihnen als Bezugsperson komplett und pflegt eine starke Bindung zu Ihnen.
Die Kuscheleinheit erinnert den Hund an das Rudelverhalten seiner Vorfahren: Wildhunde schliefen im Familienverbund in Höhlen. Genauso gut kann es sein, dass die gemeinsame Schlafposition den Hund an seine frühen Lebenswochen erinnert, die er eng an seine Geschwister gekuschelt verbracht hat.
Sollten Sie die einzige Person aus Ihrer Familie sein, die Ihr Hund zum Kuschelpartner auserwählt hat, ist das eine große Ehre für Sie: Sie sind somit der Mensch, dem Ihr Hund am meisten vertraut. Sie beide pflegen eine besondere Bindung, Glückwunsch!
Im Laufe seines Hundelebens sucht sich jeder Hund die unterschiedlichsten Schlafpositionen oder erfindet ganz neue. Anhand unserer Anhaltspunkte gelingt es Ihnen bestimmt, aus jeder seiner neuen und alten Angewohnheiten die entsprechende Bedeutung herauszulesen. So können Sie Ihrem Liebling in jeder Situation das geben, was er gerade braucht und ein noch innigeres Verhältnis aufbauen.
Funfact über das Schlafverhalten Ihres Vierbeiners: Zeigt das Hinterteil des Hundes zu Ihnen, während er schläft – sei es auf dem Sofa oder mit Ihnen im Bett – ist das ebenfalls ein Zeichen des Vertrauens an Sie.