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Tigerhaie halfen Wissenschaftlern, eine riesige Unterwasserwiese auf den Bahamas zu kartieren

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Von: Zülal Acar

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Ein Sandtigerhai schwimmt an einem Taucher vorbei. (Symbolbild)
Bei der Zusammenarbeit mit Tigerhaien ist es Forschern gelungen, das größte Seegrasgebiet der Welt zu kartieren. © picture alliance / dpa | Horst Pfeiffer

Tigerhaie haben in einem Wissenschaftsprojekt dabei geholfen, Seegrasgebiete zu vermessen. Diese Gebiete könnten im Kampf gegen den Klimawandel bedeutend sein.

Bahamas - Eine Zusammenarbeit mit Haien stellen sich viele Menschen wohl unangenehm vor - und das zurecht. Diese Kreaturen spielen oft die Hauptrolle in Horror-Filmen wie etwa in Steven Spielbergs „Jaws“. Sie werden als Monster porträtiert. Ausgerechnet Tigerhaie haben nun eine wichtige Rolle bei der Erkundung unserer Ozeane gespielt. Diesmal fungieren die Haie gewissermaßen als Helden. Ein internationales Forscherteam hat nämlich mit Tigerhaien zusammen an der Vermessung des weltweit größten Seegrasgebiets auf den Bahamas gearbeitet. Ein wichtiger Schritt. Seegrasgebiete beziehungsweise Seegraswiesen könnten helfen, den Klimawandel* (*HNA berichtete) einzudämmen.

Als Ökosysteme unter Wasser können Seegraswiesen bis zu zwanzigmal so viel Kohlenstoff speichern wie Wälder an Land, berichtet nationalgeographic.de. Bis dato war es für Wissenschaftler nicht möglich, die Fläche von Seegrasgebieten zu bestimmen. Oft können Taucher nicht tief genug vordringen oder die Seegrasgebiete sind bedeckt und können so nicht von Satelliten aufgespürt werden. Wie ntv.de berichtet, nehmen Seegraswiesen weltweit eine geschätzte Gesamtfläche von 300.000 Quadratkilometern ein.

Seegrasgebiete absorbieren CO₂ schneller als der Regenwald

Unter der Leitung der Nichtregierungsorganisation Beneath The Waves hat ein internationales Forscherteam Tigerhaie in den Bahama Banks mit 360-Grad-Videokameras ausgestattet. Die Ergebnisse waren überraschend. Das vermessene Seegrasgebiet ist nämlich etwa 41 Prozent größer als bislang angenommen. Damit ist das Seegras-Ökosystem rund um die Bahamas das größte Seegrasgebiet der Welt. Es speichert sehr große Mengen an CO₂ und hilft somit im Kampf gegen den Klimawandel. Die Gräser absorbieren laut salzwasser-ev.org CO₂ 35-mal schneller als der Regenwald des Amazonas.

Jedes Jahr könnte so etwa 83 Millionen Tonnen Kohlenstoff gebunden werden, berichtet ntv.de. Tigerhaie nehmen auch innerhalb der Seegrasgebiet eine wichtige Funktion ein, wenn sie als Jäger die Populationen von Meeresschildkröten, Seekühen und anderen Pflanzenfressern eindämmen. Das verhindert eine Überweidung der Unterwasserwälder. Seegras befindet sich in 159 Ländern meist in flachen Küstenregionen der Erde - etwa in den Tropen, aber auch in der Arktis. *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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