Beliebter Gartengast: Eine Amsel ist kein Star, sondern eine Drossel
Amsel, Drossel und Star sind leicht zu verwechseln. Eine Amsel ist immer eine Drossel, eine Drossel aber nicht immer eine Amsel. Und erst recht kein Star. Alles klar?
Eine männliche Amsel ist an ihrem schwarzen Gefieder und den gelben Augenringen leicht zu erkennen. Lässt sich aber mit etwas Abstand mit einem Star verwechseln. Bei einem Amsel-Weibchen kann das nicht passieren, aber das braune Tier sieht für den Laien auf die Schnelle manchmal einer Singdrossel ähnlich. Was wiederum nicht verwunderlich ist, da beide Arten zur Familie der Drosseln gehören.
Amsel erkennen: Unterschiede zwischen Drossel und Star

Die Amsel (Turdus merula) wird auch Schwarzdrossel genannt. Daher sind andere Drosseln wie zum Beispiel die Sing- oder die Wacholderdrossel keine Amseln, sondern zwei von 172 Arten der Drossel-Familie. Der Star (Sturnus vulgaris) wiederum gehört zur Familie der Stare. Je nach Jahreszeit und Geschlecht sehen sich die Tiere, die immerhin alle zu den Singvögeln zählen, manchmal ziemlich ähnlich.
Wer bei der nächsten Vogelbeobachtung im Garten mit einem profunden Vogelwissen punkten möchte, kann sich laut dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) an folgenden Merkmalen orientieren:
- Amsel-Männchen: schwarzes Gefieder, gelb-oranger Schnabel, gelber Augenring, längerer Schwanz
- Amsel-Weibchen: dunkel-graubraunes Gefieder mit gefleckter Brust, blasser Schnabel; etwa 23 bis 29 Zentimeter groß
- Singdrossel (Männchen und Weibchen): rotbraun überhauchte Brust und Unterseite mit pfeilspitzen-ähnlichen Flecken; kleiner als die Amsel, etwa 20 bis 22 Zentimeter groß
- Star (Männchen und Weibchen): im Frühling schwarz-metallisch schillerndes Gefieder mit hellen Punkten, gelber Schnabel; ab Herbst verschwinden die Punkte, der Schnabel ist dunkler; 19 bis 22 Zentimeter groß, kürzerer Schwanz
Amseln, Stare und Drosseln sind zum Teil Zugvögel
Bei der Entscheidung, welcher der Vögel im Garten herumhüpft, kann man möglicherweise auch die Jahreszeit in die Überlegung mit einbeziehen. Im Herbst ziehen die meisten Stare in den Mittelmeerraum und Richtung Nordafrika, sie sind also eher selten am verschneiten Futterhäuschen anzutreffen.
Auch ein Teil der Amseln macht sich im Herbst auf den Vogelzug gen Süden, ein Teil der Singdrosseln bricht an die Atlantikküste oder nach Südeuropa auf. Das zunehmend wärmere Klima und die Besiedlung von Städten führen aber laut dem Naturschutzbund Deutschland dazu, dass immer mehr Zugvögel kürzere Strecken ziehen oder in Deutschland bleiben.