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Grüne Multitalente - Kräuter im Garten

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Experte in Sachen Kräuterbepflanzung: Jürgen Völlmecke vom Gartencenter Meckelburg in Kassel-Fuldabrück.
Experte in Sachen Kräuterbepflanzung: Jürgen Völlmecke vom Gartencenter Meckelburg in Kassel-Fuldabrück. © Eva-Maria Zienkiewicz

Kräuter sind im Garten sowie auf Balkon und Terrasse wahre Alleskönner. Sie geben nicht nur leckeren Gerichten das gewisse Extra, sondern dienen auch als Tee, Medizin, Insektenmagnet und dekorativer Hingucker. Wir haben mit Jürgen Völlmecke, Geschäftsführer im Gartencenter Meckelburg, über den gekonnten Einsatz der grünen Multitalente gesprochen.

Welche Kräuter gehören in jedes Beet?

Völlmecke: Was gepflanzt wird, ist natürlich Geschmackssache, aber die Klassiker wie Petersilie, Schnittlauch und Dill dürfen eigentlich in keinem Garten fehlen. Danach geht es darum, was oft und gerne gegessen wird – wer gerne italienisch kocht, sollte Thymian, Rosmarin, Salbei und Oregano haben.

Aber auch wenn ich ihn nicht gerne esse, ist Rosmarin es wert, gepflanzt zu werden. Er ist winterhart, blüht von Mitte März bis Mai in einem leuchtendem himmelblau und zieht Bienen magisch an. Ob im Beet oder Kübel – Rosmarin ist ein dekorativer und nützlicher Hingucker. Ähnliches gilt übrigens für den Thymian. Brauchen Kräuter einen eigenen Platz im Garten? Völlmecke: Nein. Die klassische Trennung von Blumen- und Kräuterbeet gibt es nicht mehr. Viele Kräuter sind sogar perfekte Begleiter für andere Pflanzen. Unter Rosen macht sich beispielsweise Thymian sehr gut. Er bildet eine natürliche Barriere gegen Pilze und schützt so die Rose vor dem Befall.

Ein bisschen aufpassen sollte man allerdings, wenn man Kräuter in die Nähe von Starkzehrern pflanzt. Denn im Gegensatz zu diesen werden Kräuter nur sehr sparsam gedüngt. Da die Kräuter aber verzehrt werden, muss man beim Düngen ein Auge darauf haben.

Was ist beim Standort von Kräutern noch wichtig?

Völlmecke: Die meisten Kräuter lieben die volle Sonne und können mit Trockenheit gut umgehen. Sie müssen nur direkt nach dem Pflanzen gut angegossen werden, danach ist keine Bewässerung mehr nötig. Wichtig ist ein gut durchlässiger Boden. Denn gerade im Winter ist es nicht die Kälte, die für Kräuter problematisch ist, sondern die Nässe. Sollte der Boden zu fest sein, bietet sich die Gabe von Kalk und Sand an – das lockert den Boden auf.

Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano, Ehrenpreis und Lavendel können sowohl im Beet als auch im Kübel kultiviert werden und vertragen auch den Rückschnitt sehr gut. Bis zu dreimal im Jahr sollte man beispielsweise den Salbei herunterschneiden. Er neigt sonst zu Mehltau und alte Blätter werden schneller von Pilzen befallen.

Was ist bei dem Einsatz einer Kräuterspirale zu beachten?

Völlmecke: Eine Kräuterspirale ist etwas arbeitsintensiver, aber der Einsatz wird meist mit einer reichen Ernte belohnt. Die Kräuterspirale braucht einen sonnigen Standort und durchlässigen Boden, bietet dank ihrer Form aber auch Platz für Kräuter, die es schattiger mögen. Auf die Schattenseite pflanzt man beispielsweise die Brunnenkresse, in den Halbschatten gehören Pfefferminze und Salbei und ganz oben thront der Rosmarin – schön sieht hier auch dessen hängende Variante aus. Jedes Kraut hat hier seinen Platz. Auch das Basilikum. Da es aber sehr kälteempfindlich ist, darf es erst nach den Eisheiligen raus.

Dazu ein besonderer Tipp: Wer eine Jungpflanze kauft, sollte diese beim Ernten nicht ganz herunterschneiden – sie treibt im Freiland dann neu aus und bildet festes, dunkelgrünes Laub, das wesentlich aromatischer ist, als das der Jungpflanze. Man kann Basilikum zwar nicht überwintern, aber dafür den ganzen Sommer über ernten.

Welche Trendkräuter empfehlen Sie?

Völlmecke: Die Auswahl an Kräutern ist mittlerweile riesig. Von Ananas- und Schokominze über Cola-Kraut bis hin zur Lakritz-Tagetis – es gibt die außergewöhnlichsten Sorten. Mein Favorit ist die Lakritz-Tagetis. Mit ihrer winzig kleinen Blüte und dem filigranen Laub ist sie ein dekorativer Hingucker. Und nicht nur Kinder lieben es, darauf herumzukauen – sie schmeckt nämlich tatsächlich nach Lakritz. (ebi)

Stehend, hängend oder als Stamm: Rosmarin gibt es in drei attraktiven Varianten.
Stehend, hängend oder als Stamm: Rosmarin gibt es in drei attraktiven Varianten. © Eva-Maria Zienkiewicz

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