Zecken-Irrtümer: Die größten Mythen rund um die Blutsauger
Zecken und ihre Stiche: Zu diesem Thema gibt es neben vielen Fakten auch zahlreiche Irrtümer. Das sind die häufigsten Mythen über Krankheiten und das Verhalten von Zecken.
Draußen ist es wieder grün, das Gras hoch, die Bäume haben ihre Blätter wieder. Wer nun durch Feld und Flur streift, hat meist auch Sorge vor Zeckenstichen, denn die sitzen ja bekanntlich in Wäldern und Gärten im Baum und lassen sich herunterfallen. Oder doch nicht? Wir klären über zahlreiche Zecken-Irrtümer auf und erläutern, wo Gefahr besteht.
Irrtümer über Zecken: Das sind die bekanntesten Mythen

Zecken gehören zu unserem Leben dazu und doch existieren über diese Tiere und vor allem ihre Stiche so viele Informationen, dass beinahe jede Familie ihre eigene Theorie und Methode zum Schutz hat. Wo wir bei Haustieren oder größeren Tieren wie Pferden einfach zur Zeckenzange greifen, bricht bei gestochenen Menschen oft Panik aus, denn schlimmstenfalls droht eine Hirnhautentzündung (FSME) oder Borreliose. Wichtig ist deshalb, dass Naturfans wissen, wo Zecken zu finden sind.
Das sind die häufigsten Irrtümer über Zecken:
- Zecken fallen von Bäumen: Eine der bekanntesten Zecken-Mythen ist, dass die Tiere in Bäumen sitzen und sich dann auf uns fallen lassen. Laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) stimmt das nicht, da die Tiere erst gar nicht auf Bäume klettern, sondern im Unterholz, an Zweigen von Büschen oder an Grashalmen sitzen.
- Zeckenbiss: Die Rede ist oft vom „Zeckenbiss“ in Zusammenhang mit den Tieren. Dabei handelt es sich eigentlich um einen Stich. Laut NABU ritzen die Tiere dabei mit dem Saugrüssel eine Grube in die Haut, die sich mit Blut füllt. Flüssigkeit, die die Zecke nicht verdauen kann, wird dann zurück gespuckt und dabei leider auch oft Krankheitserreger übertragen.
- Klebstoff und Öl helfen gegen Zecken: Angeblich kann man Zecken mit Öl und Klebstoff ersticken. Es stimmt zwar, dass das Tier dadurch erstickt, aber dabei gibt es auch Krankheitserreger in die Wunde ab. Probieren Sie das also keinesfalls aus. Entfernen sollten Sie eine Zecke nur mit Pinzette oder Zeckenkarte beziehungsweise Zeckenzange, notfalls auch mit den Fingernägeln. Senkrecht herausziehen und dabei nicht quetschen!
- Die Krankheit tritt nur im Frühsommer auf: FSME heißt ausgeschrieben „Frühsommer-Meningoenzephalitis“, das lässt vermuten, dass die Krankheit auf den Frühsommer begrenzt wäre. Ist sie aber leider nicht. Wie der NABU berichtet, sind Zecken bereits ab sieben Grad Celsius aktiv, anstecken kann man sich also fast das ganze Jahr über. Beispielsweise ist die Auwaldzecke schon bei kühlen Temperaturen unterwegs.
- Kleidung bietet ausreichend Schutz: Lange Hosen, lange Ärmel und keine offenen Schuhe sollten doch ausreichen, oder? Leider nicht immer. Auch wenn die Tiere erst mal durch die Kleidung abgehalten werden, krabbeln sie noch einige Zeit auf uns herum und finden vielleicht doch ein unbedecktes Stück Haut.
- Zecke entfernen reicht aus: Zecke richtig entfernt und die Gefahr ist gebannt. Auch hier kann nicht sofort Entwarnung gegeben werden, beobachten Sie die Einstichstelle lieber noch einige Zeit. Bestenfalls ziehen Sie mit einem Kugelschreiber einen Kreis um die Einstichstelle. Bei Auffälligkeiten sollte ein Arzt aufgesucht werden. Allem voran schützt aber am zuverlässigsten eine Impfung gegen durch Zecken übertragbare Krankheiten.
- Nicht überall gibt es Zecken: Zecken übertragen neben FSME auch Borreliose. Während tatsächlich FSME nicht überall vorkommt, können die Tiere aber in ganz Deutschland Borrelien-Infektionen verursachen. Das Robert Koch Institut informiert über aktuelle Risikogebiete.
- Nur Förster, Jäger oder Bauern sind betroffen: Leider beschränken Zecken sich nicht auf Menschen, die andauernd draußen unterwegs sind. Eine Wanderung oder gar die Gartenarbeit können schon für einen Zeckenstich ausreichen. Auch Camping zählt zu den Risikofaktoren.
Gärtnerinnen und Gärtner verbringen ebenso wie Naturbegeisterte ihre Freizeit oft und gerne draußen. Sei es bei der Gartenarbeit, beim Wandern oder Camping oder beim Baden am See. In jedem Fall sollte dann nach dem Ausflug oder der Arbeit auf Zecken kontrolliert werden. Besonders Kniekehlen, Brust- und Bauchbereich sowie der Schritt sind beliebt bei den Saugern. Kontrollieren Sie vor allem auch bei Kindern gründlich inklusive Haare und Kopfhaut.
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Helle Kleidung ermöglicht die Sichtung von Zecken frühzeitig, bestenfalls bevor sie stechen. Es gibt zudem spezielle Mittel, die neben Zecken auch Mücken abhalten. Auch Knoblauch und Kokosöl mögen die Tiere nicht. Mit der richtigen Vor- und Nachsorge gegen Zecken, können Sie die Freizeit im Grünen aber unbeschwert genießen. Neben der passenden Kleidung lassen sich Zecken zumindest aus dem Garten recht gut vertreiben.