Mit Zwiebelblumen im Garten Blütenteppiche pflanzen

Krokusse, Blausternchen und Hasenglöckchen bezaubern vor allem in großen Mengen
Blüten über Blüten, soweit das Auge reicht – mit frühen Blumenzwiebeln und Knollen lassen sich eindrucksvolle Frühlingsbilder gestalten. Jetzt im Herbst kommen die Zwiebelchen in den Boden, wurzeln den Winter über gut ein und treiben mit den ersten Sonnenstrahlen im neuen Jahr farbenfroh aus.

Trifft man die richtige Sortenwahl und schenkt ihnen ein ungestörtes Fleckchen, verwildern die blühenden Frühlingsboten von ganz allein und breiten sich Jahr für Jahr weiter aus, erklärte Blumenzwiebelexperte Carlos van der Veek von Fluwel. So entstehen im Garten mit der Zeit riesige, zauberhafte Blütenteppiche.
Schneeglöckchen
Der wohl berühmteste und bei vielen Menschen beliebteste Frühlingsbote ist das Schneeglöckchen (Galanthus). Kaum zu glauben: Für besondere Varianten geben manche Sammler viel Geld aus. Rund 20 Arten und über 3000 Kultursorten sind auf dem Markt. Darunter finden sich neben einfachen auch gefüllte Varianten wie die Galanthus nivalis ‘Flore Pleno‘. Es gibt sogar spezielle Pflanzenmärkte (schneegloeckchentage-knechtsteden.de), wo ausschließlich mit den kleinen Knollengewächsen gehandelt wird. Es ist immer wieder ein beeindruckendes Schauspiel, wie die zierlichen Pflanzen spätestens ab Februar ganze Gartenbereiche zum Blühen bringen.

Frühlingsstern
Deutlich günstiger, aber nicht weniger reizvoll, vor allem wenn sie in großen Mengen angepflanzt wird, ist laut dem Experten eine ebenso früh blühende Zwiebelblume: Ipheion uniflorum, auch als Einblütiger Frühlingsstern bekannt. Die in weiß und blau erhältliche Gartenpflanze sei sehr dankbar und vermehre sich selbst.
Als einen absoluten Geheimtipp mit beeindruckender Wirkung empfiehlt van der Veek die Kombination der weißen Ipheion-Sorte ‘Alberto Castillo‘ mit der hellblauen Traubenhyazinthe (Muscari ‘Baby’s Breath‘).

Sternhyazinthe
Ein hellblaues Blütenmeer bekommt man mit der Sternhyazinthe (Chionodoxa forbesii). Im März erscheinen eine Vielzahl kleiner Blüten, die farblich mit dem Frühlingshimmel um die Wette strahlen. Die Pflanze nutzt einen besonderen Trick, um sich weiträumig auszubreiten.
An ihren Samen befinden sich sogenannte „Ameisenbrötchen“, welche die flinken Insekten zum Fressen gern haben und daher fleißig einsammeln. Die bitteren Samenkörner verschmähen sie allerdings und lassen sie an verschiedenen Stellen im Garten zurück. Dort schlagen die Sternhyazinthen nun neue Wurzeln – ein perfekter Deal. Wer lieber von einem Blütenmeer ganz in Rosa träumt, für den empfiehlt sich die Sorte ‘Pink Giant‘.
Ebenfalls unter dem Namen Sternhyazinthe sind der Zweiblättrige Blaustern (Scilla bifolia) und seine rosa Schwester (Scilla bifolia rosea) bekannt. Beide Sorten sind langlebig und setzen bei der Ausbreitung ebenfalls auf das zuverlässige Ameisen-Transport-Prinzip.

Hasenglöckchen
Noch nicht sehr bekannt bei Gartenbesitzern ist das Spanische Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica), nicht nur in England unter dem Namen „Blue Bell“ bekannt. Das ist schade, denn es ist robust, blüht überschwänglich und kommt jahrelang wieder. Die Farbpalette dieses frühen Gewächses reicht von Rosa und Hellblau bis Weiß.
Idealerweise siedelt man Hasenglöckchen in einem naturbelassenen Gartenbereich an, wo sie sich fröhlich ausbreiten können. „Ob Sonne oder Schatten ist egal – das Glöckchen entwickelt sich überall gut und wächst so dicht, dass es sogar unerwünschte Wildkräuter verdrängt“, lobt van der Veek die unkomplizierte Pflanze. Die Blütezeit liegt relativ spät in der ersten Maihälfte.
Krokus
Nicht fehlen dürfen die Krokusse auf der Liste der Kandidaten für traumhafte Blütenteppiche. Beim ersten warmen Frühlingswetter kommen sie zuverlässig zum Vorschein – gleichzeitig mit den Schneeglöckchen.
Ihr Farbreichtum ist erstaunlich und ermöglicht viel Kreativität in der Gestaltung: von Weiß und Lavendel bis Lila und Knallgelb. „Krokusknollen pflanzt man idealerweise in die Rasenfläche, an den Gehölzrand oder in den lichten Schatten unter Laub abwerfende Bäume“, rät der Blumenzwiebelexperte.
Nach der Blüte sollte man Krokussen – wie allen Zwiebelgewächsen – genug Zeit lassen, alle Nährstoffe aus den Blättern in die Zwiebeln zu ziehen, damit sie für das Wachstum im nächsten Jahr wieder genug Kraft für prachtvolle Blütenteppiche entwickeln. Es lohnt sich also, auf ein allzu frühes Rasenmähen zu verzichten.
(Von Gisela Busch)