Schneeball- und Rispenhortensien sollten Sie jetzt noch zurückschneiden
Jede Hortensienart hat andere Bedürfnisse beim Rückschnitt. Macht man dabei Fehler, bleibt die Blüte aus. Zwei Sorten sind im Spätwinter dran.
Das Schneiden von Hortensien ist fast eine Wissenschaft für sich. Wenn man die falsche Sorte zu einem ungeeigneten Zeitpunkt oder zu stark zurückschneidet, muss man im Frühsommer mit einem Ausfall der Blüte rechnen. Daher sollte man hier besonders vorsichtig sein. Während Bauern- und Tellerhortensien etwas sanfter behandelt werden, vertragen Schneeball- und Rispenhortensien ab Ende Februar einen kräftigen Rückschnitt.
Hortensien schneiden: Im Februar sind die Rispenhortensien dran

Man unterscheidet bei Hortensien zwei Schnittgruppen: Bauern- und Tellerhortensien blühen am alten Holz und haben schon im letzten Jahr dort ihre Blüten angelegt, Schneeball- und Rispenhortensien blühen am neuen Holz. Bei ersteren schneidet man Anfang bis Mitte März nur die alten Blütenstände knapp oberhalb des obersten Knospenpaars ab. Außerdem entfernt man tote und erfrorene Triebe.
Folgende Hortensienarten schneidet man nicht zurück bzw. hier entfernt man nur das Nötigste:
- Bauernhortensien
- Tellerhortensien
- Kletterhortensien
- Riesenblatthortensien
- Samthortensien
- Eichenblatthortensien
Schneeball- und Rispenhortensien wiederum schneidet man stark, um etwa zwei Drittel, zurück, erklärt Gartenbauingenieur Jörg Schneider von der Baumschule Schneider. Eine alte Regel besagt dabei: je stärker der Rückschnitt, desto stärker der Austrieb der Pflanze. Der beste Zeitpunkt für den Rückschnitt ist Ende Februar oder Anfang März. Allerdings sollte es keinen starken Frosteinbruch mehr geben. Je später man schneidet, desto später blüht die Hortensie.
Rückschnitt um zwei Drittel bei Schneeball- und Rispenhortensien
Dabei geht man folgendermaßen vor: Vor dem Austrieb die Blütenstände und den einjährigen Trieb um zwei Drittel auf etwa 20 bis 30 Zentimeter Höhe, also etwa zwei Knospenpaare zurückschneiden. Dafür mit der Gartenschere einen halben bis einen Zentimeter über einem gegenständigen Knospenpaar den Schnitt ansetzen. Unschön gewachsene dickere Äste oder sehr dicht aneinander stehende Äste kann man sogar unten an der Basis schneiden.
Durch den Rückschnitt verzweigen sich die Hortensien besser, werden buschiger und bekommen mehr Blüten. Schneeballhortensien werden übrigens oftmals ebenso wie Bauernhortensien als Ballhortensien bezeichnet. Hier sollten Sie genau schauen, welche Sorte Sie tatsächlich haben, bevor Sie sie zurückschneiden.
Sogenannte remontierende, moderne Hortensiensorten wie „Endless summer“, „Forever & Ever“ oder „Everblooms“ sind den Bauernhortensien sehr ähnlich und blühen dennoch am einjährigen Holz. Hier entfernt man zunächst die Blütenstände. Außerdem wird sie etwas ausgedünnt: Einige stärkere Triebe werden wie bei Schneeball- und Rispenhortensien Ende Februar auf 20 bis 30 Zentimeter zurückgeschnitten.