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Heftige Kritik an Günther Jauch wegen neuer Lidl-Werbung: „Es ist erschreckend“

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Günther Jauch ist das Werbegesicht einer neuen Lidl-Kampagne. Die beworbenen Einwegplastikflaschen sorgen allerdings für eine Menge Kritik von Experten.

Osnabrück – Diesen Job hat sich „Wer wird Millionär“-Moderator Günther Jauch (66) wohl anders vorgestellt. Für den Discounter-Riesen Lidl bewirbt der Fernsehmoderator aktuell eine Öko-Plastikflasche. „Lidl sagt, das ist eine der ökologischsten Flaschen, ausgerechnet die hier – eine Einwegplastikflasche“, sagt Jauch in einem Werbeclip. Auf Social Media und von Fachleuten wird das Produkt jedoch heiß diskutiert – der Vorwurf des Greenwashings steht im Raum. Auch Jauch sieht sich der Kritik ausgesetzt.

„Nach Einschätzung des Umwelt- und Verbraucherverbandes werden dabei allerdings ‚Äpfel mit Birnen‘ verglichen“, kommentierte etwa die Deutsche Umwelthilfe den Clip in einer Pressemitteilung. Demnach soll die Lidl-Werbung auf einer Ökobilanzstudie basieren, die beim Ifeu-Institut in Auftrag gegeben wurde. Das Problem der Studie: Lidl soll sein Einwegplastik-System nicht mit einem spezifischen Mehrwegplastik-Anbieter vergleichen haben, sondern mit dem kompletten Marktdurchschnitt. 

„Wer wird Millionär?“ ist nicht nur in Deutschland ein Hit

Nicht nur hierzulande ist „Wer wird Millionär?“ seit Jahren ein echter Quotenhit, auch international hat sich die ursprünglich aus Großbritannien stammende TV-Show (dort: „Who Wants to Be a Millionaire?“) zu einem regelrechten Massenphänomen entwickelt. In über 100 Staaten weltweit, darunter Albanien, Österreich, Belgien, Türkei, Niederlande, Italien, Vietnam, Polen, Portugal und Schweiz, wurde die Quizshow lizenziert. Der Sendungsablauf, die Optik sowie die Musik sind dabei oftmals nahezu identisch.

Verbraucherschutzverband findet Lidl-Werbung „perfide“

Zudem seien die Zahlen des Marktdurchschnitts teilweise rund zehn Jahre alt. Die Lidl-Daten hingegen sind von 2021/22. Außerdem sei verschwiegen worden, dass die Einwegflaschen aus 100 Prozent Recyclingmaterial in der Ökobilanz schlechter abgeschnitten haben als Mehrwegflaschen. Der Umwelt- und Verbraucherschutzverband empfindet es als „perfide“, dass den Kunden angeblich ein „100-Prozent-Lidl-Materialkreislauf“ vorgetäuscht werde. Schließlich würde es bei jedem Recyclingvorgang einen Materialschwund geben. 

In der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ äußerte Günther Jauch sich zu den Greenwashing-Vorwürfen, die er von Greenpeace erhielt: „Es ist eine ökologische Getränkeverpackung, zu der es allerdings noch Aufklärungsbedarf gibt.“ Eine Greenpeace-Expertin sagte der „NOZ“: „Es ist erschreckend, dass Günther Jauch sich vor den Karren einer Einwegfirma spannen lässt, die den Wandel zum Mehrweg boykottiert.“ Die Vorwürfe weist der „Wer wird Millionär?“-Gastgeber allerdings zurück. 

Apropos Günther Jauch: Bei der 125.000-Euro-Frage wählt eine Kandidatin bei „Wer wird Millionär“ den Telefonjoker. Was dann passiert, hat es in der RTL-Show noch nie gegeben. Eine Telefonjoker-Panne. Verwendete Quellen: Deutsche Umwelthilfe, Neue Osnabrücker Zeitung, YouTube

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