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„Nachbarschaftswache“ verteilt „Knöllchen“ für Fahrrad – und verlangt kuriose Strafe

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Von: Moritz Bletzinger

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Ein häufiger Streit in Mehrfamilienhäusern: Abgestellte Fahrräder stehen im Weg.
Ein häufiger Streit in Mehrfamilienhäusern: Abgestellte Fahrräder stehen im Weg. © Imago/Rüdiger Volk

Ein Strafzettel fürs Fahrrad? Gibt es! Wenn die „Nachbarschaftswache“ ganz genau aufpasst. Und das kuriose Knöllchen könnte sogar teuer werden.

Berlin – Tatort: Hauseingang! Hier gibt es auch Knöllchen für Fahrrad-„Falschparker“. Denn der Nachbarschaftswache entgeht nichts. Dieser selbsternannte Ordnungsdienst meckert aber nicht einfach nur, sondern garniert seinen Strafzettel mit herrlich viel Humor.

„Strafzettel“ am Fahrrad: Berliner stellt Witz-Knöllchen aus – „Verstoß gegen die Kommunen-Park-Verordnung“

In feinstem Behördendeutsch erklärt der „Neighbourswatch“, warum dieses Fahrrad-Vergehen kostet: „Sie parkten Ihr Fahrrad im Zeitraum vom 2. April 2023 bis 8. April 2023 ordnungswidrig unter Nichtbeachtung der vorgesehenen Parkdauer an dem Verkehrsschild vor dem Hauseingang der Glasower Straße.“ Sogar eine Vorgangsnummer hat er dem Knöllchen gegeben. Ein Foto des Zettels veröffentlichte die Instagram-Seite „Notes of Berlin“.

„Verstoß gegen § 1 der Kommunen-Park-Verordnung (KPVO)“, muss man wissen. Die maximale Parkdauer im Hauseingang ist hier sicherlich genau angegeben. Gut, dass es für einen Verstoß einen humorvollen Zettel gibt. So harmlos reagieren nicht alle Nachbarn. Ein Unbekannter wickelt falsch geparkte Autos in Plastikfolie und hinterlässt fiese Nachrichten.

Das Fahrrad falsch geparkt: „Nachbarschaftswache“ verlangt eine Flasche Crémant – und jede Woche mehr

Aber auch in Neukölln werden drakonische Strafen fällig. „Festgesetzte Strafe: Eine Flasche Crémant.“ Crémant ist ein Schaumwein, ähnlich wie Champagner, aber nicht aus der berühmten französischen Region. Im Handel kostet eine Flasche zwischen fünf und 15 Euro.

Trotzdem kann es teuer werden. Denn: „Bei Nichtbeachtung verdoppelt sich die Strafe wöchentlich!“ Bei einem Monat Verspätung wären das dann schon 16 Flaschen. Wohl bekomm‘s! „Mir wird schlecht“, kommentiert ein Instagram-User.

Selbstgeschriebene Strafzettel finden sich immer wieder. Meistens sind sie aber nicht ganz so spaßig wie dieser Fund. Aber sind die Wut-Knöllchen für Falschparker eigentlich erlaubt? Die Münchner Polizei stellte klar: „Es ist nicht die Aufgabe des Bürgers, andere zu maßregeln.“

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