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Komiker Günter Willumeit ist tot

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Komiker Günter Willumeit (Archivbild) bleibt vor allem in seiner Rolle als "Bauer Piepenbrink" unvergessen. © dpa (Archivbild)

Bad Segeberg/Hamburg - Günter Willumeit, der norddeutsche Humorist und Entertainer, ist tot. Der als "Bauer Piepenbrink" bekannt gewordene Komiker starb im Alter von 71 Jahren

Im hohen Norden war er als „Bauer Piepenbrink“ bekannt: Der Entertainer Günter Willumeit begeisterte sein Publikum über Jahrzehnte mit Witzen und Döntjes. Im Alter von 71 Jahren starb der Künstler nach langer schwerer Krankheit am Donnerstag in Bad Segeberg, wie der Verlag Michael Jung am Freitag in Kiel mitteilte.

Die „Lübecker Nachrichten“ hatten zuerst über den Tod des Humoristen berichtet, der sein Publikum in Fernseh- und Radiosendungen begeisterte. Über Jahrzehnte trat er immer wieder als „Bauer Piepenbrink“ auf.

Der begabte Parodist war eigentlich Zahnarzt

Mit seinen Witzen und Parodien hatte er die Lacher auf seiner Seite - ob live vor großem Publikum im Saal oder auf Festplätzen, im Fernsehen oder im Hörfunk. Weniger spaßig dürfte vielen Segebergern der andere Willumeit in Erinnerung sein: Fast ein Vierteljahrhundert lang praktizierte er dort als freiberuflicher Zahnarzt. 1983 promovierte der „Dr. humor.“ an der Hamburger Uni zum Dr. med. dent. - mit einer Arbeit über Kiefertransplantationen. Aus seiner Leidenschaft für Humor machte er nach und nach seinen Beruf.

50 Sprech- und Gesangsstimmen sowie die meisten Dialekte beherrschte er. Vor allem Politiker nahm er für seine Parodien gern ins Visier. Vor allem Willy Brandt, Franz Josef Strauß und der Schleswig-Holsteiner Gerhard Stoltenberg hatten es dem gebürtigen Ostpreußen, der in Bühnsdorf und Bad Segeberg groß wurde, angetan.

Sein Metier: besonders norddeutscher Humor

In TV-Sendungen des Norddeutschen Rundfunks (NDR) wie „Freut euch des Nordens“ und „Lachen aus Lüders Krug“ war er regelmäßiger Gast. Im NDR-Hörfunk plauderte er unter anderem morgens „Locker vom Trecker“ und beim „Kaffeeklatsch mit Bauer Piepenbrink“. NDR-Intendant Lutz Marmor würdigte den Komiker als einen „fröhlichen und kreativen Künstler“. Sein Humor und seine Liebe zu den Menschen im Norden hätten sein Leben bestimmt.

Willumeit veröffentlichte zahlreiche Bücher und Alben. Mit der Folklore-Gruppe Godewind ging er gemeinsam auf Tour. Im Jahr 2006 erhielt er den Münchhausen-Preis, der zuvor unter anderem an Dieter Hildebrandt, Evelyn Hamann und Rudi Carrell ging. Begründung der Jury: Willumeit bringe die Menschen seit mehr als 35 Jahren zum Lachen und gehöre zu den „beliebtesten und größten Humoristen und Parodisten“.

dpa

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