Abbruch und Schadstoffsanierung bei ehemaliger Firma Wurst Wilke in Berndorf verteuern sich

Der alte Kernbereich der Wurstfabrik Wilke in Berndorf ist bald Geschichte, auch die Kernsanierung der neueren Fabrikgebäude wird nach Plan bis Ende April abgeschlossen. Das berichtet Matthais Lippe, Leiter des Bauamtes der Gemeinde Twistetal.
Twistetal-Berndorf – Damit die Abbrucharbeiten der Firma aus Anröchte auch ungestört und ohne Gefahren für Passanten oder Autofahrer abgewickelt werden können, ist die Strother Straße für zwei Wochen gesperrt worden. Schließlich rollen dort die Schulbusse und gehen auch Schulkinder dort lang.
Für Abbruch gesperrt
Derzeit stehen noch unmittelbar an der Strother Straße ein gekacheltes, über drei Stockwerke reichendes Gebäude und ein Wohnhaus. Die Spezialisten der Abbruchfirma haben mit dem Bagger bereits weite Teile des Zwischenbaus abreißen können
Unterdessen ist die Schadstoffsanierung in dem vor gut 40 Jahren aus Stahlbeton und mit diversen weiteren, für den Betrieb der Wurstfabrik notwendigen Baustoffen schon weit fortgeschritten. Asbesthalter und eine Epoxidharzbeschichtung der Böden galt es, neben weiteren Stoffen, zu entfernen.
Aufwendige Arbeiten
Die Böden mussten abgeschliffen, die dabei anfallenden Stoffe müssen als Sondermüll in entsprechende Deponien gefahren werden. Diese Arbeiten sind nach Auskunft von Matthias Lippe fast abgeschlossen.
Wie berichtet, soll das verbleibende Gebäude in die Planungen für eine weitere Nutzung des ehemaligen Wilke-Geländes einbezogen werden.
Das Stukenhof-Projekt
Unter dem Flurnamen Stukenhof ist eine neue Entwicklung des Dorfkerns angestrebt. Den ersten Anstoß gibt bereits der Landkreis, der dort eine komplett neue Schule für alle Kinder aus Twistetal bauen will.
Die Abbruch- und Sanierungsarbeiten werden in diesem Projektabschnitt durch einen Zuschuss des Landes Hessen mitfinanziert und müssen bis Ende April abgeschlossen sein. Dieser Zeitrahmen wird auch eingehalten, wie Lippe berichtet.
Dadurch steigen Kosten
Indessen steigen die Kosten durch unerwartete zusätzliche Massenbewegungen. Darüber war bereits Ende vorigen Jahres berichtet worden. Das Ausmaß der Entrümpelung ist höher als erwartet. Aufgrund der nachträglichen Anbauten war manche zusätzliche Last nicht von außen erkennbar, wie Lippe berichtet.
Über die Mehrkosten werden die Ausschüsse am Montagabend in ihrer Sitzung informiert. Die Höhe sei noch überschaubar, deutet Lippe an. Die Gemeinde hatte das ehemalige Firmengelände erworben, um den Weg für eine neue Entwicklung zu bereiten.
Information der Ausschüsse

Im Spätsommer hatte die Firma aus Anröchte den Zuschlag für den ersten Abschnitt bekommen: Mit 1,25 Millionen Euro liegt das Angebot deutlich unter den noch im Juli vom Gemeindevorstand erwarteten Kosten von 2,6 Millionen Euro zuzüglich 250 000 Euro Ingenieurleistungen.
Der bewilligte Zuschuss des hessischen Wirtschaftsministeriums beträgt die Hälfte der zuschussfähigen Kosten, maximal 1,5 Millionen Euro.
Containerdorf entstanden
Für Schadstoffsanierung und Abriss sind zwischen 30 und 40 Arbeitskräfte im Einsatz. Auf dem Firmengelände entstand ein kleines Containerdorf, für das eigens provisorische Ver- und Entsorgungsleitungen verlegt wurden. Die Beschäftigten haben somit kurze Wege zur Arbeitsstelle. (Armin Haß )