Wegen B252-Sperrung: Schäden am Fahrbahnrand durch zu viele Lkw

Dass Lastwagenfahrer die großräumige Umleitung ignorieren und somit die Vollsperrung der Bundesstraße 252 zwischen Thalitter und Dorfitter auf anderen Wegen umfahren, bleibt ein Problem.
Eine Folge daraus ist seit Mittwoch nun auch auf der Kreisstraße zwischen Thalitter und dem Abzweig nach Hof Lauterbach zu sehen. Dort muss wegen erhöhten Lkw-Aufkommens und des damit verbundenen Begegnungsverkehrs auf dem engen Stück beidseitig die Bankette erneuert werden. Die Arbeiten laufen nach Auskunft von Hessen Mobil noch bis zum 17. Februar.
„Diese Strecke wird – wie andere Routen leider auch – von einigen Lkw-Fahrern weiterhin illegal genutzt. Freie Fahrt hat nämlich nur der Anlieferungsverkehr. Alle anderen Lastwagenfahrer sind aufgefordert, die großräumig und gut ausgeschilderte Umleitungsstrecke zu nehmen“, stellt Hellwig Kamm von Hessen Mobil klar. Die zwischen Thalitter und Hof Lauterbach verursachten Schäden müssten nun im Sinne der Verkehrssicherungspflicht behoben werden. Die Verkehrsbehörde hoffe darauf, dass der Lkw-Verkehr auf den alternativen Strecken in den nächsten Wochen weniger werde.
Darauf baut auch Vöhls Bürgermeister Karsten Kalhöfer. Auf Anfrage unserer Zeitung berichtete er, dass am kommenden Montag ein Gespräch mit Hessen Mobil und der Polizei geplant sei. „Es sind Nachbesserungen nötig, das wollen wir gemeinsam erörtern“, so Kalhöfer. Aus seiner Sicht sei die Beschilderung für die großräumige Umleitungsstrecke nicht optimal. Es entstehe für Lkw-Fahrer beim schnellen Blick auf die Schilder der Eindruck, sie könnten noch bis Thalitter durchfahren. Dabei sei dies nur für den Pkw-Verkehr erlaubt.

„Wir wollen auch darüber sprechen, ob weitere Geschwindigkeitsbegrenzungen sinnvoll sind. In Vöhl funktioniert das mit Tempo 30 ganz gut – die berechtigten Beschwerden wegen des erhöhten Verkehrsaufkommens sind zwar da, halten sich aber in Grenzen“, so Kalhöfer. Der Bürgermeister weist zudem darauf hin, dass eine weitere Reduzierung des Verkehrsaufkommens wohl nur mit verstärkten Kontrollen möglich sei.
Schilder führen zu Irritationen
Ob sich das Problem mit dem hohen Lkw-Aufkommen in den kommenden Wochen löst, ist allerdings fraglich. Leserinnen und Leser berichteten unserer Zeitung, dass nach wie vor Lastwagen in Vöhl und Umgebung unterwegs seien und nicht die großräumige Umleitung nutzen würden. Darauf weisen auch Hessen Mobil und der Vöhler Bürgermeister Karsten Kalhöfer hin.
Für den Verwaltungschef sind die Beschilderungen für die Umleitung nicht ideal. Er verweist hierbei unter anderem auf die Schilder nahe Frankenberg an der Kreuzung B 252/B 253, die auf den Beginn der Umleitungsstrecke für den Schwerlastverkehr hinwiesen. „Es ist irritierend, wenn zwar ein Durchfahrtsverbot für Lastwagen gilt, gleichzeitig aber auch der Hinweis auf eine freie Fahrt bis Thalitter auf den Schildern zu sehen ist“, sagt Kalhöfer. Im weiteren Verlauf der B 252 könnten Lkw-Fahrer auch den Eindruck gewinnen, für sie sei erst unmittelbar vor der Vollsperrung Schluss mit der Fahrt auf der Bundesstraße und sie müssten erst dann die Ausweichstrecke nehmen, die dort dann über Thalitter führe.

Das sieht auch der in Obernburg wohnende Vöhler Gemeindevorstand Jürgen Klinkert so. Ihm sind die Bauarbeiten zwischen Thalitter und Hof Lauterbach direkt aufgefallen. „Die Beschilderung für die Umleitung sollte überdacht werden“, sagt er. Auch Thomas Kalhöfer und Jens Dietzel aus dem Obernburger Ortsbeirat haben Hessen Mobil bereits auf die „nicht optimale Beschilderung“ für die Umleitung hingewiesen. „Hessen Mobil hat die Polizei nun um verstärkte Kontrollen gebeten“, berichtet Thomas Kalhöfer.
Diese Gemengelage und die Frage, ob weitere Geschwindigkeitsbeschränkungen zu einer Reduzierung des Schwerlastverkehrs beitragen können, soll nun bei einem Treffen von Hessen Mobil, der Polizei und dem Vöhler Bürgermeister am kommenden Montag erörtert werden. „Wir haben ja schon Tempo 30 auf der Gefällstrecke zwischen Hof Lauterbach und Thalitter, um den Verkehr dort zu beruhigen. Zu überlegen ist, ob das auf der Gefällstrecke zwischen Immighausen und dem Ortseingang nach Thalitter auch Sinn macht“, sagt Karsten Kalhöfer.

Die Umleitungsstrecken für Autos und Lkw
Seit der Vollsperrung der B 252 zwischen Thalitter und Dorfitter werden Autos ab Herzhausen über die Landesstraße nach Vöhl und weiter über Alraft bis zur Bundesstraße 251 umgeleitet. Von dort führt die Umleitung über Meineringhausen bis zur Bundesstraße 252 bei Korbach. Die Umleitung für den Lastwagen-Verkehr führt ab Frankenberg über die B 253 nach Bad Wildungen über Geismar, Dainrode, Löhlbach und Hundsdorf. Von dort führt die Strecke über Giflitz, Mehlen, Buhlen, Netze und Sachsenhausen und weiter über die B 251 nach Meineringhausen bis zur B 252 bei Korbach. Ausgenommen ist hierbei der Anlieferungsverkehr. Die Umleitungsstrecken sind in beiden Fahrtrichtungen ausgeschildert.