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Arolser Jugendliche bringen Hilfe in die Dortmunder Fußgängerzone

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Von: Elmar Schulten

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Katholische Jugendliche aus Bad Arolsen haben sich an einer Aktion der Caritas Brilon beteiligt und Obdachlose in der Dortmunder Innenstadt mit Lebensmitteln und warmer Kleidung versorgt.
Katholische Jugendliche aus Bad Arolsen haben sich an einer Aktion der Caritas Brilon beteiligt und Obdachlose in der Dortmunder Innenstadt mit Lebensmitteln und warmer Kleidung versorgt. © privat

Unter dem Motto „Warm durch die Nacht“ haben sich katholische Jugendliche aus Bad Arolsen, die in diesem Jahr gefirmt werden möchten, an einem Projekt der „youngcaritas“ in Brilon beteiligt und Obdachlosen geholfen, die in Dortmund auf der Straße leben (müssen).

Bad Arolsen – „Wir kommen mit bedürftigen Menschen ins Gespräch, haben ein offenes Ohr und auch viele wertschätzende Worte. Ganz praktisch verteilen wir auch Lebensmittel, Pflegeprodukte, Handschuhe und Schals - eben alles, was wirklich gebraucht wird“, erzählt Nadine Gebauer, Koordinatorin der youngcaritas Brilon, die seit Januar auch im Waldecker Land aktiv ist.

Von den Begegnungen sollen alle profitieren, die Menschen auf der Straße, die neben warmen Tee auch menschliche Wärme bekommen und die jungen Engagierten, die lernen, ihre Mitmenschen besser wahrzunehmen und in Kontakt zu treten.

Großeinkauf für den täglichen Bedarf

Vor Reisebeginn hatten die Firmlinge in Bad Arolsen in Geschäften, Einrichtungen und auf dem Weihnachtsmarkt Spendendosen aufgestellt. Auch in der Kirche wurde gesammelt. Von dem Erlös in Höhe von 1524 Euro wurde vorab gemeinsam mit Pfarrer Peter Heuel ein Großeinkauf gemacht: Schlafsäcke, Isomatten, Hygieneartikel, Nahrungsmittel und Pflegeprodukte.

Mitte Januar wurde die Gruppe aus Waldeck dann von Kristina Sobiech, Koordinatorin der youngcaritas Dortmund, empfangen. Vor dem Stadtgang gab es eine Einweisung mit Hintergrundinformationen. „Kristina erklärte, dass es verschiedene Arten von Obdachlosigkeit gibt, wie wir am einfachsten auf die Menschen zugehen können, und auch was wir als Betroffene in einer solchen Situation vielleicht auch nicht wollten“, erzählt Nadine Gebauer. Trotz des starken Dauerregens trafen die Jugendlichen viele Menschen und damit auf Begegnungen, die starken Eindruck hinterließen.

Gespräche machen nachdenklich

„Viele waren sehr offen und haben Geschichten aus ihrem Leben erzählt“, sagte ein Firmling. Ein junger Obdachloser blieb ihr vor allem in Erinnerung. Er schien von seiner Außenwelt abgekapselt zu sein und in seiner eigenen Phantasie- und Traumwelt zu leben. „Der Mensch hat mich nachdenklich gemacht: Sind Drogen an seinem Schicksal schuld? Wie geht es der Familie damit? Wissen sie von seiner Situation, haben sie noch Kontakt?“

Ein anderer Firmling berichtete: „Es gab Menschen, denen man äußerlich nicht angesehen hat, dass sie bedürftig sind. Bei einer älteren Dame hat man sich gefragt: Was musste ihr im Leben passiert sein, dass sie hier sitzt und nach Geld fragt?“ Gedanken und Fragen, über die sich die Gruppe auf der Rückfahrt austauschte.

Menschen etwas Gutes tun

Für die Bad Arolser Firmlinge und Nadine Gebauer war es ein ereignisreicher Tag in Dortmund, den ein Firmling am Ende so zusammenfasste: „Ich fand es spannend, selbst eine Spendenaktion zu gestalten und zu sehen, was gemeinsam alles erreicht werden kann. Es war auch interessant, durch die Straßen zu gehen und die Geschichten der Menschen zu hören und ihnen was Gutes zu tun, vor allem an so kalten und regnerischen Tagen“.

Jugendliche, die sich bei der Caritas für soziale Projekte engagieren möchten, sollten sich per Mail melden bei: n.gebauer@caritas-brilon.de oder via Direktnachricht unter 0151/16316071 oder auf Instagram: youngcaritas_brilon_waldeck 

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