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Bad Arolser Stadion-Pläne erstmals vor TuS-Mitgliedern präsentiert

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Von: Elmar Schulten

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Architekt Jürgen Schimmelpfeng stellte bei der Jahreshauptversammlung des TuS die Pläne für den Neubau des Multifunktionsgebäudes am Bad Arolser Stadion vor. Die Sportplatzplanung übernimmt ein Fachplaner.
Architekt Jürgen Schimmelpfeng stellte bei der Jahreshauptversammlung des TuS die Pläne für den Neubau des Multifunktionsgebäudes am Bad Arolser Stadion vor. Die Sportplatzplanung übernimmt ein Fachplaner. © Elmar Schulten

Die Fußballer des TuS Bad Arolsen müssen sich in diesem und im kommenden Jahr auf eine Reihe von Unannehmlichkeiten und Provisorien einstellen. Dafür aber werden sie wahrscheinlich Ende 2025 mit einem schicken neuen Vereinsheim und vor allem dem lang ersehnten Kunstrasenplatz belohnt.

Bad Arolsen – Für rund 5,3 Millionen Euro soll hier ein inklusives Sportzentrum entstehen, das mit bis zu 3,78 Millionen Mitteln aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ gefördert wird.

Nach umfangreichen Planungsarbeiten soll schon in den kommenden Wochen der Abriss sämtlicher vorhandenen Gebäude beginnen, weil der neue Kunstrasenplatz mehr Platz in Anspruch nehmen wird als der vorhandene Hartplatz. Bis Ende des Jahres wird dann voraussichtlich schon der Neubau des Multifunktionsgebäudes mit Vereinsheim stehen.

Abriss soll schon bald beginnen

Das berichtete der von der Stadt beauftragte Architekt Jürgen Schimmelpfeng vom Architekturbüro Müntinga und Puy bei der Jahreshauptversammlung des TuS Bad Arolsen am Freitagabend im noch bestehenden alten Vereinsheim.

Blick in das Richard-Beekmann-Stadion, das zu einem inklusiven Sportzentrum umgebaut werden und dann einen neuen Namen erhalten soll. Sowohl das Funktionsgebäude aus den 1930er Jahren als auch der vergleichsweise neue Anbau müssen abgerissen werden. So entsteht ein freier Blick auf den Hartplatz, der mit Kunstrasen belegt wird.
Blick in das Richard-Beekmann-Stadion, das zu einem inklusiven Sportzentrum umgebaut werden und dann einen neuen Namen erhalten soll. Sowohl das Funktionsgebäude aus den 1930er Jahren als auch der vergleichsweise neue Anbau müssen abgerissen werden. So entsteht ein freier Blick auf den Hartplatz, der mit Kunstrasen belegt wird. © Elmar Schulten

Dabei ist der Anbau an das im Kern aus den 1930er Jahren stammende Vereinsheim mit rund 20 Jahren noch recht jung. Dennoch muss auch dieser aus dem Vermächtnis eines Vereinsmitgliedes errichtete Neubau nun abgerissen werden, denn der neue Kunstrasenplatz wird nach den DIN-Abmessungen 90 mal 52 Meter errichtet.

Bäume müssen erhalten bleiben

So sehr sich die Fußballer auch auf den neuen Platz freuen, der Ganzjahrestraining ermöglichen und den Rasenplatz entlasten soll, so sehr kamen der Fragen auf, ob der neue Sportplatz am Ende nicht sechs Meter schmaler als der heutige ausfallen wird. Und überhaupt stünden die Bäume der vierreihigen Allee zum Stadioneingang viel zu nah an der Außenlinie des neuen Rasenplatzes.

Eine vierreihige Baumallee führt zum Richard-Beekmann-Stadion am Tannenkopf in Bad Arolsen. Künftig soll nicht mehr zwischen den Bäumen geparkt werden. Parkflächen gibt es am Belgischen Platz.
Eine vierreihige Baumallee führt zum Richard-Beekmann-Stadion am Tannenkopf in Bad Arolsen. Künftig soll nicht mehr zwischen den Bäumen geparkt werden. Parkflächen gibt es am Belgischen Platz. © Elmar Schulten

Dazu stellte Irmhild Scheele vom städtischen Bauamt fest, dass der jetzige Platz zwar an der breitesten Stelle 58 Meter messe, jedoch zum anderen Ende hin trapezförmig zulaufe. Das werde beim Neubau natürlich korrigiert. Im Übrigen sei es aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht möglich, eine Baumreihe zu entfernen.

Zwei neue Gebäude geplant

Die Sicherheitsabstände zum Fußballplatz würden aber eingehalten. Der erhöhte Pflegeaufwand zur Beseitigung von Laub und bei Wind herabfallenden Ästen sei einkalkuliert. Für die Pflege des neuartigen Kunstrasenplatzes sei sogar schon eine geeignete Maschine ausgesucht worden.

Nostalgischer Blick auf das Gebäude mit der Sprecherkabine: Hier soll ein zweistöckiger Neubau entstehen. Von der Dachterrasse aus können Zuschauer künftig den Spielverlauf verfolgen.
Nostalgischer Blick auf das Gebäude mit der Sprecherkabine: Hier soll ein zweistöckiger Neubau entstehen. Von der Dachterrasse aus können Zuschauer künftig den Spielverlauf verfolgen. © Elmar Schulten

Im Mittelpunkt der Planvorstellung im Rahmen der Jahreshauptversammlung stand jedoch die Beschreibung der künftigen Neubauten: Konkret sind nämlich zwei Neubauten geplanten. In einem unbeheizten, 220 Quadratmeter Gebäudekörper sollen künftige der Vereinsbus sowie Rasenmäher und Werkzeuge für die Platzpflege und auch Trikots und Bälle gelagert werden. Ein Raum in diesem Lagergebäude ist für die Leichtathletikgeräte des VfL Bad Arolsen und für den Schulsport reserviert.

Vier Mannschafts-Umkleiden eingeplant

Der zweite Neubau ist doppelstöckig angelegt. Architekt Jürgen Schimmelpfeng erläuterte, dass dieses Gebäude das bisherige Eingangstor zum Stadion am Ende der vierreihigen Allee aufgreife. Unmittelbar am Eingang wird es einen Kassenraum und einen Kiosk geben. Auch für den Platzwart ist hier ein Büro vorgesehen.

Daran anschließend werden vier Umkleidekabinen mit Duschen, drei Einzelkabinen für Trainer und Lehrer geben. Auch Toiletten und ein Raum für den Stadionsprecher haben die Planer im Erdgeschoss vorgesehen. In einer Nische an der Außenwand wird ein Platz mit Wasseranschluss für die Reinigung der Sportschuhe eingebaut.

Anschluss ans Fernwärmenetz geplant

Über eine Treppe oder wahlweise über einen Aufzug erreichen die Besucher das Obergeschoss, wo sie eine rund 100 Quadratmeter große Dachterrasse etwa in Höhe der Mittellinie des Rasenplatzes empfängt. Daran schließt sich das 70 Quadratmeter große Vereinsheim mit Thekenbereich an. Eine große Glaswand ermöglicht den Blick auf das Spielfeld. Davor befindet sich ein überdachter Laubengang, so dass Zuschauer hier vor Regen und allzu starken Sonneneinstrahlung geschützt wären. Gleich nebenan ist ein 70 Quadratmeter großer Multifunktionsraum vorgesehen.

Dieser Saal und das Vereinsheim sind durch einen Technikraum getrennt. Hier befindet sich nur eine weitere Einzeltoilette. Bei größeren Veranstaltungen müssten also die Toiletten im Untergeschoss aufgesucht werden, ein Umstand, der aus Platzgründen kaum anders gelöst werden kann.

Längere Wege zu den Parkplätzen

Insgesamt wird das Funktionsgebäude rund 850 Quadratmeter Nutzfläche haben. Die Beheizung wird über einen Anschluss an das Nahwärmeheizwerk am Freizeitbad Arobella erfolgen. Die Installation einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach ist technisch möglich, aber noch nicht entschieden. Neue Parkplätze werden nicht entstehen. Im Gegenteil soll das Parken unter den Alleebäumen künftig unterbunden werden. Besucher werden auf die Parkplätze an der alten Tennishalle oder auf dem Belgischen Platz verwiesen.

Bei der anschließenden Diskussion wurde angeregt, nicht nur die Flutlichtanlage am Rasenplatz so modernisieren, sondern auch am Kunstrasenplatz. Außerdem wurde angeregt, auf die geplanten Waschbecken in den Umkleideräumen zu verzichten und stattdessen mehr Duschen vorzusehen.

18 Monate mit Provisorien leben

Für die Dauer der Bauarbeiten werden wahrscheinlich Duschcontainer im Übergangsbereich des Rasenplatzes zur Tennisanlage aufgestellt. Hier wird auch der Zugang für die Sportler während der Bauphase sein. „Ab Oktober wird’s eng“, kündigte TuS-Vorsitzender Carsten Strippel an. Dann werde der Rasenplatz zu nass und zu stark belastet sein. Deshalb müssten sich die Arolser Fußballer für Punktspiele andere Rasenplätze für die Zeit von Oktober bis März suchen. (Elmar Schulten)

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