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So groß ist das Potenzial für Photovoltaikanlagen auf Freiflächen in Bad Arolsen

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Von: Armin Haß

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Volkhardinghausen ist gut geeignet für Photovoltaikanlagen auf Freiflächen. Bei der Ermittlung von Potenzialflächen in der Großgemeinde Bad Arolsen fand das Büro BIL in Witzenhausen viele geeignete Bereiche rund um den kleinen Ortsteil.
Volkhardinghausen ist gut geeignet für Photovoltaikanlagen auf Freiflächen. Bei der Ermittlung von Potenzialflächen in der Großgemeinde Bad Arolsen fand das Büro BIL in Witzenhausen viele geeignete Bereiche rund um den kleinen Ortsteil. © Hans Blossey

Bad Arolsen – Die Stadt Bad Arolsen gibt sich mithilfe einer Analyse der möglichen Standorte für Freiflächen-Photovoltaikanlagen (FFPV) eine wichtige Entscheidungshilfe. Der Haupt- und Finanzausschuss stimmte der Studie des Büros BIL Witzenhausen zu.

Die Fachleute stufen 22 Flächen auf insgesamt 106 Hektar der Gemeindefläche in allen Ortsteilen als geeignet ein. Flächen untervier Hektar können mit benachbarten, geeigneten Flächen zusammengelegt werden.

Ertragsschwächere Flächen nutzen

Die Fachleute haben die Auswahl auf ertragsschwächere Flächen eingegrenzt, die für die Landwirtschaft mit 40 Bodenpunkten bewertet werden. Das sind etwa 2,2 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen und ein Prozent der Gesamtfläche. Als Reserveflächen wurden Areale auf insgesamt 40 Hektar bewertet.

Zielvorgabe in der bevorstehenden Neuaufstellung des Regionalplans Nordhessen ist es, dass künftig jede Kommune ein bis zwei Prozent der Gemeindefläche für FFPV zur Verfügung stellen soll.

Stadt entscheidet

Das letzte Wort hat bei der Genehmigung von Solaranlagen die Stadt, und in jedem Fall muss vom jeweiligen Investor ein baurechtliches Verfahren eingeleitet werden, wie Bürgermeister Marko Lambion erklärte. Das ist bei der Umwandlung von landwirtschaftlichen in Sonderflächen für Photovoltaik erforderlich.

Die Richtlinie bringe große Investoren und Gemeinschaften auf Augenhöhe, sagte Bürgermeister Marko Lambion. Zudem werde durch die Eingrenzung verhindert, dass von Interessenten in Betracht genommene Flächen ausgeschlossen werden müssten, weil die nicht geeignet seien..

Rücksicht auf Umgehungspläne

Potenzial für Freiflächen-PV-Anlagen wurde auch zwischen der Eisenbahnlinie und der Wetterburger Straße in der Studie ausgemacht. Doch müssten diese Flächen für eine dort vorgesehene Umgehungsstraße freigehalten werden, sagte Lambion. Hier müsse sich Hessen Mobil äußern, so der CDU-Stadtverordnete und Ortsvorsteher Gerd Frese.

Bei der Analyse waren besonders fort- und landwirtschaftliche Belange, Naturschutz, Tourismus und die Einflüsse auf Landschafts- und Ortsbilder berücksichtigt worden. Der Abstand zu durchgehender Bebauung solle mindestens 50 Meter betragen, so Lambion.

Auch auf höherwertigen Böden?

Mehr Flächen fordert Uwe Gottmann (CDU), dazu sollte der Bodenwert auf 43,2 Punkte erhöht. Marco Tröger vom Fachbereich Stadtentwicklung, Bauen und Immobilien wies darauf hin, dass aus der Landwirtschaft Kritik wegen des Flächenverbrauchs komme.

Selbst wenn auf einen Bodenwert von 45 Punkten gegangen werde, würde sich das Potenzial um gerade 13 Hektar vergrößern. Außerdem müssten für eine Veränderung die Flächen noch vor Ort begutachtet werden.

„Stimmige Analyse“

„Wir müssen mehr erneuerbare Energien nutzen“, sagte Werner Stibbe (Grüne). Die Analyse sei „stimmig“.

Als sinnvoll bezeichnete sie Ludger Brinkmann (SPD). Zu bedenken sei aber, dass rund um das „Sonnendorf“ Volkhardinghausen nicht in dem Maße Freiflächen mit PV-Anlagen bestückt würden, wie es in der Analyse dargestellt werde.

Mehrheit billigt Analyse

Mit Mehrheit von sechs Stimmen bei zwei Enthaltungen wurde die Analyse empfohlen. Der Antrag Gottmanns, mehr Potenzialflächen einzuplanen, fand keine Mehrheit. ( Armin Haß )

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