Mehrkosten durchgewunken: Zwei Feuerwehrhäuser deutlich teurer als ursprünglich geplant

Der Neubau des Feuerwehrhauses in Schmillinghausen wird um 245 .000 Euro teurer als die ursprünglich angesetzten 900. 000 Euro. Auch für den geplanten Anbau einer Fahrzeughalle an das Feuerwehrhaus Massenhausen werden statt der geplanten 500. 000 Euro nun 550. 000 Euro fällig.
Bad Arolsen – Das wurde bei der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Donnerstagabend im Bürgerhaus deutlich. Diese Mehrkosten wurden zur Kenntnis genommen und als unabwendbar durchgewunken. SPD-Fraktionsvorsitzender Ulrich Fiedler kommentierte: „Wenn das so ist, dann müssen wir das wohl hinnehmen.“
Eine kritische Nachfrage kam allerdings vom Schmillinghäuser Ortsvorsteher Elmar Kottenstede zur Auswahl der neuen Spinde: Wie es denn sein könne, dass nicht die von der Unfallkasse geforderten Spinde mit Schwarz-Weiß-Trennung (für saubere Privat-Kleidung und verschmutzte Einsatzkleidung) eingebaut würden. Die seien doch jetzt Standard.
Einrichtungsgegenstände waren nicht eingeplant
Dazu berichtete Stadtbrandinspektor Karl-Heinz Meyer, dass diese Details schon in der Planungsphase mit der Wehrführung abgesprochen worden sei. Spinde mit der von der Unfallkasse empfohlenen Schwarz-Weiß-Trennung nähmen aber deutlich mehr Platz in Anspruch, was zusätzliche Kosten verursache. Das sei aber nicht nötig. Die getroffene Spindauswahl spare Raum und Geld.
Grund für die ungeplanten Mehrausgaben von 50. 000 Euro sind in Massenhausen höhere Kosten für die Innenausstattung, wie Bürgermeister Marko Lambion berichtete. Die ursprüngliche Planung sah vor, die vorhandenen Einrichtungsgegenstände auch nach dem Um- und Anbau weiterzunutzen. Sie wurden sachgerecht in der Hasenhalle bzw. im Schützenhaus gelagert.
Veraltete Spinde kann die Jugendfeuerwehr nutzen
Aber nach Prüfung des Bestandes sei nun absehbar, dass die vorhandenen Stühle und Tische nach der Bauphase nicht mehr genutzt werden können. Ebenso seien die Spinde in Massenhausen veraltetet.
Konkret bedeute das, sie entsprächen nicht mehr den rechtlichen Vorgaben. Zum Beispiel müssten die Helme in einem gesondertem Fach gelagert werden. Nun sei geplant, die vorhandenen Spinde, die noch einigermaßen in Ordnung seien, für die Jugendfeuerwehr zu verwenden, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.
Viele Einzelposten wurden teurer
Wunsch seitens der Massenhäuser Feuerwehr sei es gewesen, die gleichen Spinde wie im Feuerwehrstützpunkt Bad Arolsen anzuschaffen, sodass alle Feuerwehren langfristig ein System an Spinden haben.

Die Aufschlüsselung der Mehrkosten in Schmillinghausen ist komplizierter: So kostete der Rohbau statt der geplanten 545.000 Euro stolze 680. 000 Euro. Die technischen Anlagen verteuerten sich gegenüber der Planung von 101. 000 Euro auf 255. 000 Euro.
Fertigstellung nach 18 Monaten immer noch nicht in Sicht
Für die Inneneinrichtung müssen statt der geplanten 11 .000 Euro nun 65. 000 Euro aufgewandt werden. Es gab allerdings auch einen Posten, der sich nach unten bewegt hat: Für Baunebenkosten müssen nun statt der geplanten 121. 000 Euro nur noch 40. 000 Euro aufgewendet werden.
Ein Termin für die Fertigstellung des Gebäudes, das bereits im Mai 2021 begonnen wurde, kann derzeit noch nicht genannt werden. (Elmar Schulten)