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Museum Bad Arolsen zeigt Kostbarkeiten aus der Bibliothek Brehm

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Albrecht Dürer hat 1515 diesen detailreichen Holzschnitt eines Nashorns angefertigt. In der Bibliothek Brehm befindet sich ein früher Abdruck dieses Kunstwerks.
Albrecht Dürer hat 1515 diesen detailreichen Holzschnitt eines Nashorns angefertigt. In der Bibliothek Brehm befindet sich ein früher Abdruck dieses Kunstwerks. © Albrecht Dürer

In einer Wunderwelt aus Papier und Pergament, geprägtem Leder und Holz finden sich Besucher der Bibliothek Brehm wieder. Im Westflügel des Arolser Residenzschlosses hat der Schweizer Adolf Brehm (1927 - 2022) eine Universal- und Schaubibliothek aufgebaut, die in Umfang und Vielfalt ihresgleichen suchen dürfte.

Bad Arolsen – Für die Dauer einer Sonderausstellung des Museums der Stadt Bad Arolsen wechseln einige Exponate nun vom 18. März bis 21. Mai die Räume innerhalb des Residenzschlosses.

Der Jurist und Unternehmer Adolf Brehm brachte seine Sammlung im Jahr 1990 gemeinsam mit dem Landkreis Waldeck-Frankenberg in eine gemeinnützige Stiftung ein. Seither ist der Bestand noch gewachsen: mehr als 44. 000 Bücher, Handschriften und Inkunabeln aus der Frühzeit des Buchdrucks sind in 21 Räumen des Schlosses untergebracht.

Exkurs in die Vergangenheit

Doch welche Bedeutung haben diese „antiken“ Gegenstände heute? Wozu soll man alte Bücher bewahren und wertschätzen in einer Zeit, in der sich scheinbar jede beliebige Information mit einem Klick auf dem Smartphone abrufen lässt?

Das Betrachten eines alten Bandes ermöglicht, was selbst die Geschichtswissenschaft nur schwer vermitteln kann: in Sekundenschnelle in eine andere Zeit zu reisen und in die Gedankenwelt vergangener Jahrhunderte einzutauchen.

Drucken mit beweglichen Lettern

Das Museum Bad Arolsen präsentiert eine repräsentative Auswahl aus der Sammlung. Diese umfasst Erstdrucke, vom Beginn des Druckens mit beweglichen Lettern um 1450 bis heute, Einzeldrucke und Raritäten wie handschriftliche Pergament-Urkunden aus dem Mittelalter.

Hinzu kommen Chroniken, Landkarten, Stadtansichten und Handwerkskundschaften. Viele weitere Unikate ergänzen die kostbaren Buchausgaben. Die ältesten schriftlichen Zeugnisse gehen auf das ausgehende Mittelalter zurück.

In Leder gebunden und mit Goldschnitt

Umso erstaunlicher ist der gute Erhaltungszustand solcher Exponate, darunter handkolorierte Inkunabeln, reformatorische Flugschriften, Hexenprozessakten und ein Femebrief aus dem 15. Jahrhundert.

Von Adam und Eva bis zum Leier spielenden Minnesänger sind zahllose geprägte Darstellungen auf kostbar gestalteten Bucheinbänden zu finden. Teils mit aufwändigen Holzschnitten bebildert, in Leder gebunden und mit Goldschnitt veredelt, lassen Buchausgaben für Adlige und wohlhabende Bürger bis heute staunen. Sie alle zeugen von der Handwerkskunst ihrer Zeit.

Öffnungszeiten und Sonntagsführungen

Kuriosa und Besonderheiten jenseits der Literatur finden sich ebenfalls im Bibliotheksbestand. So erinnert ein Taler mit Schraubgewinde und entfaltbarem Inhalt an die Befreiungskämpfe gegen Napoleons Truppen. Mit der Lupe lassen sich Klassiker der Weltliteratur im Miniaturformat entziffern, während brandneue „Mumiendrucke“ ein hohes Alter vortäuschen.

Die Ausstellung „Kostbarkeiten aus der Bibliothek Brehm“ ist vom 18. März bis 21. Mai in den Ausstellungsräumen des städtischen Museums im Residenzschloss zu bestaunen.  

Die Öffnungszeiten sind ab dem 18. März mittwochs bis samstags von 14.30 bis 17 Uhr, sonntags von 11 bis 17 Uhr. Sonntagsführungen beginnen um 11.15 Uhr. Der Eintritt kostet vier Euro, ermäßigt drei Euro. Information unter Tel. 05691/625734 und online unter: www.museum-bad-arolsen.de

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