Bad Arolser Künstler Dieter Blum entwickelt neue Werke für sein Ausstellungshaus Caleidos

Neue Werke entwickelt der Künstler Dieter Blum für seine Austtellungsräume Caleidos.
Bad Arolsen – Sorgfältig nimmt Dieter Blum mit einem stiftartigem Werkzeug ein winziges Stück Eierschale auf und fügt sie einem Blumenmosaik hinzu. Mit seinen 85 Jahren ist der Künstler weiter voller Schaffenskraft und Ideen.
Eierschalen und Glitzersteine
Er sei in einer Phase der Ablenkung, sagt Blum. Man muss das Wort Trauer hinzufügen, denn nach einem 72-jährigen gemeinsamen Lebensweg ist seine Ehefrau Winny Blum vor Weihnachten verstorben. Die künstlerischen Ambitionen des Malers hatte sie zeitlebens unterstützt, selbst Gedichte und Geschichten geschrieben.
Nun also im Alleingang das Blumen-Mosaik: Aus Eierschalen, Muscheln und bunten Glitzersteinchen will er ein Bild von Orchideen und anderen Pflanzenarten eines Urwaldes zu Papier bringen, die surreal wirken sollen und nicht die fotografische Realität wiedergeben.
Blick in die Geschichte
Dieter Blum holt weit aus in die Geschichte Mittel- und Südamerikas. Wie mögen wohl die Eroberer des Kontinentes den Urwald mit seiner Fülle an Pflanzen wahrgenommen haben? Mittelamerika, die Conquista und die eigentlichen Einwohner sind immer wieder Thema des Bad Arolser Künstlers gewesen.
Im Ausstellungsraum Caleidos hängen Mosaikbilder mit Szenen aus der zentralamerikanischen Geschichte. Die sind nicht mehr ganz neu, harren aber noch der Vollendung. So ist noch ein Überzug geplant, mit dem die Farben und Formen besser zu Geltung kommen sollen.
Sehen können das alles interessierte Besucher im Hinterhaus der Mannelstraße 3. Dort bieten sich auch Möglichkeiten für Treffen, auch Lesungen haben dort stattgefunden. In der Corona-Pandemie sind die Möglichkeiten momentan stark eingeschränkt.
In neuem Licht präsentieren
Dieter Blum will die Austellungsräume im „Caleidos“ mit einer neuen Beleuchtung versehen. Ein Nachbar im Haus an der Mannelstraße, mit dem er freundschaftlich verbunden ist, will die Installation vornehmen.

In einem neuen Licht werden dann auch die Büsten zu sehen sein, die Blum im Laufe der Jahre anfertigte. Dabei entstanden Portraits aber auch Karikaturen.
Bronze-Büste
Bei dem aus Afghanistan stammenden Bildhauer Berahna Massoum hat der Arolser weitere Fertigkeiten erlernt für die Herstellung von Portraitbüsten.
Blum bewundert neben der künstlerischen Begabung die detailgetreue Darstellung von Massoum, der in Moskau Kunst studiert hatte. Gemeinsam mit dem in Kassel lebenden afghanischen Künstler hat Blum auch eine Büste von sich selbst. Aus dieser wiederum wurde ein Bronze-Konterfei Blums gegossen.
Neues Portrait
So etwas schwebt ihm auch zum Gedenken an seine verstorbene Ehefrau Winny vor. Eine Büste von ihr aus Keramik steht bereits im Caleidos. Den Kopf leicht zur Seite geneigt, blicken die Augen forschend, leicht kritisch in den Raum. (Armin Haß)