Bad Arolsen: Stadt zäunt Teiche ein

Kopfschütteln löst der Anblick der neuen Zaunanlage am Freizeitgelände Weißer Stein aus: Der Angelteich, der seit jeher als beliebtes Ausflugsziel gilt, ist neuerdings eingezäunt.
Bad Arolsen – Während sich die Spaziergänger am Arolser Schlossteich längst an den unpassenden Anblick der Bauzäune vor dem barocken Bootshäuschen und dem Zugang zum Mönch gewöhnt haben, ist die rund 13.000 Euro teure Zaunanlage am Weißen Stein neueren Datums.
Besonders glücklich ist auch Bürgermeister Marko Lambion nicht über die Zäune, dennoch sieht er keine andere Möglichkeit, wie die Stadt ihrer Verkehrssicherungspflicht an Teichen nachkommen könne.
Es gilt die Pflicht, Unfälle möglichst zu vermeiden
„Es war eine Tragödie, als 2016 die drei Kinder in dem Löschteich in Neukirchen ertranken“, erinnert Lambion. In der Folge sei gerichtlich festgestellt worden, dass die Gemeinde ihrer Verkehrssicherungsspflicht nicht nachgekommen sei. Juristisch haftbar sei in solchen Fällen der jeweilige Bürgermeister.

Im Prinzip habe diese Regelung immer schon gegolten. Doch das Urteil habe alle Kommunen noch einmal an ihre Verkehrssicherungspflichten erinnert: „Niemand will hinterher vom Staatsanwalt gefragt werden, ob ein folgenschweres Unglück nicht auch hätte verhindert werden können.“
Suche nach der besten Lösung
Die Stadt Bad Arolsen verfüge über zwölf Teichanlagen, deren Gefahrenpotenzial regelmäßig immer wieder neu bewertet werde. Der Schlossteich und das Freizeitgelände am Weißen Stein lägen nunmal an intensiv genutzten Wanderwegen, da sei die Stadt in der Pflicht.
Zugegebenermaßen seien die Bauzäune am Schlossteich nicht besonders schön. Da müsse eine bessere Lösung gefunden werden. Der Zaun am Weißen sein Stein sei aber funktional, ebenso die Zäune an den beiden Teichanlagen an der ehemaligen Mengeringhäuser Apotheke.
Risikoanalysen in allen Stadtteilen
Abgesichert wurde auch der verlandete Löschteich vor dem Feuerwehrhaus in Massenhausen. In Volkhardinghausen habe die Stadt den Steg am Klosterteich mit einer Tür gesichert. Insgesamt habe die Stadt für die Sicherung ihrer Teiche schon rund 70 .000 Euro ausgegeben. (Elmar Schulten)