Spezialausrüstung für Waldbrände bei der Arolser Feuerwehr stationiert

Die Feuerwehr wird systematisch fit gemacht für die neuen Herausforderungen durch Wald- und Flächenbrände:
Bad Arolsen – Das Fürstliche Forstamt, die Waldeckische Domanialverwaltung und die Stadt Bad Arolsen haben gemeinsam 15.000 Euro für die Anschaffung von Spezialgerät für die Waldbrandbekämpfung. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es im Ernstfall schwierig ist, genügend Wasser mitten im Wald bereitzustellen.
Dazu wurden drei faltbare Wasserbehälter mit je 5000 Litern Fassungsvermögen angeschafft. Zur neuen Löschausrüstung gehören 25 Löschrucksäcke mit 20 Litern Fassungsvermögen und Handpumpen sowie 25 Feuerhacken, mit denen Wurzelwerk durchtrennt, Äste zerschlagen und Schneisen geschlagen werden können.
Voller Körpereinsatz ist nötig
„Diese Geräte haben sich in Ländern wie Spanien und Frankreich bewährt, wo die Feuerwehren schon seit Jahren regelmäßig im Sommer gegen Waldbrände kämpfen müssen“, erläutert Stadtbrandinspektor Karl-Heinz Meyer das Konzept: „Wir gehen davon aus, dass wir bei einem Wald- oder Flächenbrand 100 Leute im sechsstündigen Wechsel im Einsatz haben.
50 Mann kümmern sich um die Wasserversorgung mit Pumpen und Schlauchleitungen. Weitere 50 Mann sind mit den Löschrucksäcken im Unterholz unterwegs.“ Dafür ist eine gute sportliche Kondition vonnöten. Mit 20 Litern Wasser auf dem Rücken per Hand zu pumpen und das in einem schweren Schutzanzug: Das ist richtig schweißtreibend im Sommer.
Luftbilder helfen bei der Lageeinschätzung
Bei der Wasserversorgung im Wald und auf unwegsamen Gelände setzt die Feuerwehr auf die Zusammenarbeit mit Landwirten, die schnell Wasserfässer an die Brandstellen schaffen können. Wertvolle Informationen zur Wasserbeschaffung liefert zudem ein Tablet-Computer mit allen nötigen Informationen über Wasserleitungen und Entnahmestellen, die die Kommunalbetriebe KBN zur Verfügung gestellt haben.
Unterstützung bekommen die Arolser Feuerwehren künftig aus der Luft: Eine Großspende der Firma Almo machte die Anschaffung einer rund 12.000 Euro teuren Kamera-Drohne möglich. Das Hightech-Gerät ist mit einer hochauflösenden Kamera ausgestattet, die auch Wärmebildaufnahmen liefert. In einem Umkreis von rund 100 Metern sendet die Drohne ihre Bilder in Echtzeit an den Einsatzleitwagen der Feuerwehr, wo die Lage künftig viel besser eingeschätzt und der Einsatz noch besser gesteuert werden kann.
Wertvoll bei der Personensuche
Ihre erste Feuerprobe hatte die Kamera-Drohne vor wenigen Tagen beim Brand auf dem Gelände der Firma Peine. Aus der erhöhten Position aufgenommen, zeigen die Bilder aus der Brandnacht noch heute, welche Teile der Außenmauer und des Daches erhöhten Temperaturen ausgesetzt waren. Die Informationen helfen Statikern und Versicherungen bei der Aufarbeitung der Schäden.
Auch bei der Personensuche soll die Drohne künftig wertvolle Hilfe leisten. Immer wieder werden die Feuerwehren bei der Suche vermisster Personen hinzugezogen. So kommt es immer wieder vor, dass Unfallfahrer unter Schock die Unfallstelle verlassen und dann orientierungslos und teilweise auch verletzt in der Dunkelheit verschwinden. Die Suche nach ihnen ist dann immer sehr zeitaufwendig und erfordert großen Personaleinsatz. Wärmebilder der Drohne können hier helfen, wertvolle Zeit zu gewinnen.
Sechs Feuerwehrleute mit Drohnen-Pilotenschein
Die neue Feuerwehr-Drohne ist künftig in Massenhausen stationiert. Sechs Feuerwehrleute haben einen entsprechenden Lehrgang absolviert und den Drohnen-Pilotenschein erworben. (Elmar Schulten)