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Den Rad- und Fußgängerverkehr in Bad Wildungen fördern

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Von: Matthias Schuldt

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Drei Änderungen sieht das Nahmobilitätskonzept für die Dr. Born-Straße vor. Das Gehweg-Parken rechts wird abgeschafft, der Zebrastreifen im Hintergrund vor der „Helenenquelle“ soll barrierefrei umgestaltet werden, und last not least wird Tempo 30 auf der Straße zwischen den Einmündungen Brunnenallee und Urenbachstraße eingeführt.
Drei Änderungen sieht das Nahmobilitätskonzept für die Dr. Born-Straße vor. Das Gehweg-Parken rechts wird abgeschafft, der Zebrastreifen im Hintergrund vor der „Helenenquelle“ soll barrierefrei umgestaltet werden, und last not least wird Tempo 30 auf der Straße zwischen den Einmündungen Brunnenallee und Urenbachstraße eingeführt. © Matthias Schuldt

Kurze und sichere Wege für Fußgänger und Radfahrer in einem möglichst geschlossenen Wegenetz: das ist das Ziel des Wildunger Nahmobilitätskonzeptes.

Bad Wildungen – Das erläuterte Stadtplaner Robert Hilligus im Parlament. Die Stadtverordneten beschlossen das Konzept mit großer Mehrheit. Es soll Anreize setzen, das Auto stehen zu lassen für den Weg zur Arbeit, zum Einkauf, zum Arzt oder zu einer anderen Besorgung in der Stadt. Weniger Autoverkehr und weniger parkende Autos eröffnen Spielräume, mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Kernstadt zu schaffen.

Die Abgeordneten befürworteten die meisten der knapp 60 einzelnen Entscheidungen und Projekte. Sie lehnten einige ab und folgten dabei der Linie des Planungsausschusses des Parlamentes, der die Liste intensiv im Detail beraten hatte.

Schutzstreifen für Radfahrer in mehr Straßen von Bad Wildungen

Sieben Felder umfasst das Konzept: das Markieren von Schutzstreifen für Radfahrer auf Straßen; Bau- und Ausbau von Geh-/Radwegen außerorts; Umbau zur Barrierefreiheit von Übergängen; neue Gehwege in der Stadt; Verkehrsberuhigung; Verbessern von Beschilderung und Markierungen; Sonstiges: Dazu zählt etwa die Öffentlichkeitsarbeit zu Themen wie Parken auf Gehwegen, Radfahren im Kreisverkehr und auf Tempo-30-Straßen. Für viele Punkte haben die Stadtverordneten ihre Zustimmung an das Einholen von Zuschüssen von Land oder Bund geknüpft.

Beispiele für kostengünstige Projekte im Zuge des Nahmobilitätskonzeptes: Abgesenkte Gehwege für den Radverkehr, beispielsweise in der Bilsteinstraße von Reitzenhagen oder an der Einfahrt in den Wildunger Kurpark an der Dr. Marc-Straße am Maritim. Ab 2024 – erst dann ist es möglich ohne wirtschaftlichen Schaden für die Stadt – sollen im Landesgartenschaugelände zwischen EWF-Pfädchen und Sonnentreppe keine Radfahrer mehr fahren. Sie werden statt dessen über die parallel verlaufende Bornebachstraße geführt.

Tempo 30 in der Dr. Born-Straße von Bad Wildungen

In der Dr. Born-Straße wird zwischen Brunnenallee und Urenbachstraße Tempo 30 eingerichtet. Geh- und Wirtschaftswege erhalten Schilder „Radfahrer frei“. Die CDU übte Kritik an diesem Punkt, weil sie Konflikte zwischen Radfahrern und großen Landwirtschaftsmaschinen befürchtet. Allerdings entscheidet hier nicht das Parlament, sondern der Magistrat.

Umstritten war im Parlament auch das Abschaffen des Gehwegparkens in der Dr. Born-Straße. Aus Reihen von CDU, Linken und Fraktionslosen wurde Kritik laut, weil die Änderung etwa bei der Ankunft von Bussen an der „Helenenquelle“ zu Staus führen könne. Die Mehrheit stimmte aber zu. Mit dem Ortsbeirat von Reinhardshausen soll besprochen werden, ob die Hauptstraße zum „verkehrsberuhigten Bereich“ erklärt wird.

Mehr Geh- und Radwege für Bad Wildungen

Beispiele für teurere Vorhaben: Der Geh-/Radweg von der Ense-Schule Richtung Odershausen erhält Leuchten. Ein Förderantrag ist inzwischen bewilligt. Der städtische Wirtschaftsweg von „Im Kreuzfeld“ bis zum „Pärrnerweg“ soll für 150 000 Euro ausgebaut werden, wenn Fördermittel fließen. Vom Ortsausgang Anraffer Straße in Altwildungen soll bis zum nächsten Wirtschaftsweg ein Geh- und Radweg entstehen. Kostenpunkt: 250 000 Euro. Das Projekt ist Teil des Landkreis-Radwegekonzepts.

Weitere Beispiele aus dem Konzept sind das Anlegen von Zebrastreifen auf mehreren Straßen oder das vereinzelte Öffnen von Einbahnstraßen in Gegenrichtung für den Radverkehr. Für die „Kaffeemühle“ etwa wurde das aber abgelehnt. Schritt für Schritt sollen die befürworteten Konzeptinhalte in den nächsten Jahren verwirklicht werden. (Matthias Schuldt)

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