Sie schlagen vor: Ein Kompetenzzentrum für zukunftsweisende (kur)medizinische Qualifikationen, ausgestaltet als Gesundheitsakademie mit Aus- und Fortbildung von Fachkräften sowie als offene Bildungsstätte für Bürger und Gäste. Eine Zusammenarbeit mit Kliniken, Bildungsträgern und vhs ist möglich.
Integrieren lasse sich ein Gesundheitshotel oder in Kombination mit Ausbildung in einem dualen Studium auch ein Internat. Weitere Idee: Forschung auf dem Gebiet der Kurmedizin. Das I-Tüpfelchen wäre indes ein Landesamt Gesundheit: Das Land Hessen überlege nach Erfahrungen aus der Pandemie die Einrichtung eines solchen Eigenamts. In der Kurstadt Bad Kissingen wurde gerade erst eine bayerische Außenstelle mit 120 Arbeitsplätzen geschaffen. Das Bundesland Hessen könnte mit einer ähnlichen Einrichtung nachziehen.
Wie Bürgermeister Ralf Gutheil gestern auf WLZ-Nachfrage mitteilte, wurde diese Botschaft sofort aufgegriffen. „Wir haben unmittelbar nach der Veröffentlichung der Pressemitteilung in einem Brief an das Ministerium unser Interesse bekundet.“ Die Einrichtung des Landesamts sei aber derzeit noch nicht beschlossen. Laut Gutheil haben inzwischen mehrere Projektentwickler ihre Ideen für das Kurhausareal schriftlich eingereicht.
Der Ältestenrat werde dem Parlament empfehlen, welche davon in die nähere Auswahl kommen. Drei Vorschläge würden die Kurstadt nach Einschätzung des Bürgermeisters im Sinne des Strategiepapiers nach vorn bringen. Kurhaus und Zukunftspapier sind voraussichtlich im März/April Themen im Stadtparlament.
Die Kurstadt Wildungen (18100 Einwohner) hat 20 Kliniken, drei Hotels und 50 kleinere Betriebe. 1887 Gästebetten werden nach Angaben von Bernhard Weller in Hotels und Pensionen sowie 4525 in Kliniken (mit Akutbetten) vorgehalten. 2018 wurden 136 120 Gäste mit 1,436 Millionen Übernachtungen gezählt. 80 Prozent verteilen sich auf Kliniken. Zur Finanzierung der Infrastruktur stehen 3,2 Millionen Euro Kurtaxe zur Verfügung, zudem gibt es den sogenannten „Bäderpfennig“, das sind etwa 3 Millionen Euro. (Cornelia Höhne)