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Beliebte Bade- und Saunalandschaft: Kurhessen Therme in Kassel feiert Geburtstag

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Von: Thomas Siemon

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Kasseler Therme
Erholung pur: Im warmen und solehaltigen Wasser der Therme kann man sich seit 40 Jahren gut entspannen. © Andreas Fischer

Am 25. Februar 1983 war Kassel um eine Attraktion reicher. Vor 40 Jahren begann der Betrieb in der Kurhessen Therme.

Damals sorgte die großzügige Bade- und Saunalandschaft mit ihrem fernöstlichen Flair bundesweit für Schlagzeilen. Seitdem haben mehr als zwölf Millionen Besucher ein Bad im heilenden Thermalsolewasser genommen und die anderen Angebote genutzt. „Für den Tourismus in Kassel und den Kurbetrieb ist die Therme enorm wichtig“, sagt Birgit Kuchenreiter von Kassel Marketing. Viele Hotels ohne eigene Wellnesseinrichtungen werben mit den frisch sanierten Einrichtungen in Bad Wilhelmshöhe.

Die Initiative für den Bau der Therme hat in den 1970er-Jahren der Unternehmer Werner Wicker ergriffen. Der nahm Geld für größere Bohrungen in die Hand. Eine von ihnen stieß in über 600 Meter Tiefe auf ein größeres Thermalsolevorkommen. Damit konnte man an die Tradition aus der Zeit um 1915 anknüpfen. Thermalsole versprach schon damals Linderung bei diversen Hautkrankheiten.

Mit dem Bau der Kurhessen Therme und der benachbarten Kliniken legte Werner Wicker den Grundstein dafür, dass Kassel mit Bad Wilhelmshöhe seit 2002 einen Thermalsole-Kurort hat. Für eine Großstadt ist das eher die Ausnahme. Die Therme ist dabei die wichtigste Einrichtung. Seit deren Start gab es mit Hendrik Schellinger, Michael Dunkel und aktuell Marcus Jungermann erst drei Betriebsleiter.

Vor dem Eingang: Betriebsleiter Marcus Jungermann (links) und Geschäftsführer Christopher Leeser.
Vor dem Eingang: Betriebsleiter Marcus Jungermann (links) und Geschäftsführer Christopher Leeser. © Privat

Zuletzt hat die Wicker-Gruppe einen zweistelligen Millionenbetrag in die Sanierung der Therme gesteckt. Genaue Zahlen nennt Geschäftsführer Christopher Leeser nicht. 15 bis 20 Millionen Euro dürften es aber gewesen sein, die für energiesparende Technik, mehr Barrierefreiheit, bessere Hygiene, neue Fliesen und weitere bauliche Veränderungen investiert wurden.

Die Therme sei nach der Coronapause und der Sanierung jedenfalls gut für die nächsten Jahre aufgestellt, sagt Leeser, der ein Enkel von Werner Wicker ist. Am Wochenende gibt es ein Geburtstagsprogramm unter anderem mit einem Aufgussmeister.

Daten und Fakten zur Kurhessen Therme

Die Thermalquelle: Bereits vor mehr als 100 Jahren wurde in Wilhelmshöhe solehaltiges Thermalwasser gefördert. Als die Vorräte zur Neige gingen, war der Status von Wilhelmshöhe als Heilbad gefährdet. Die Stadt suchte nach einem privaten Investor, der bereit war, mit einer Tiefbohrung eine neue Quelle zu erschließen. Der Unternehmer Werner Wicker sorgte Ende der 1970er-Jahre dafür, dass Bewegung in die Sache kam. Er setzte darauf, dass nach den Bohrungen in den Jahren 1914 und 1915 ein weiterer Anlauf Erfolg haben könnte.

Die erneute Bohrung: Nur wenige Meter unterhalb des Freibads in Wilhelmshöhe stieß die von Wicker finanzierte Bohrung im Jahr 1979 wie erhofft in 674Meter Tiefe auf eine Thermalsolequelle. Damit nahm die Idee für die Kurhessen-Therme konkrete Formen annahm.

Der schützende Zaun: Fast 30 Jahre wussten nur Eingeweihte, wo die Quelle genau ist. Seit 2007 sorgt ein schmiedeeiserner Zaun für die Einfassung rund um den Metalldeckel.

Der Bau der Therme: Nur fünf Jahre nach der erfolgreichen Bohrung war das Großprojekt Kurhessen Therme fertig. 55 Millionen Mark (rund 28 Millionen Euro) investierte Bauherr Werner Wicker. Bei der Eröffnung am 25. Februar 1983 sprach er vom schönsten Bad Europas.

Die Anerkennung: Ohne die Therme sowie die Ayurveda und die Habichtswaldklinik hätte Wilhelmshöhe den Namenszusatz Bad wohl nicht bekommen. Eine der wichtigsten Triebfedern war Werner Wicker, der 2020 im Alter von 84 Jahren starb.

Die Sanierung: Corona und die damit verbundene Zwangsschließung wurden zum Auslöser für eine umfassende Sanierung. Zunächst sollten nur überschaubare und teilweise auch überfällige Arbeiten erledigt werden. Schnell wurde deutlich, dass es damit nicht getan war.

Die Perspektiven: Die Therme ist heute deutlich energieeffizienter als vor der Sanierung. Neue Fliesen in den großen Becken, mehr Barrierefreiheit, bessere Voraussetzungen für Reinigung und Hygiene, moderne Beleuchtung mit der Möglichkeit für Lichteffekte und eine neue Saunatechnik sind Stichworte dafür.

Das Versprechen: „Ich denke, dass wir für die nächsten Jahre sehr gut vorbereitet sind“, sagt Christopher Leeser. Zusammen mit seiner Schwester Anna-Carina Jungermann gehört er zur Enkelgeneration, die heute Verantwortung übernimmt. Dem Vermächtnis von Opa Werner Wicker, der schon früh auf die heilende Wirkung des Thermalwassers gesetzt habe, fühle man sich weiter verpflichtet.

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