Bevölkerung erreicht auch im Kreis ein höheres Lebensalter

Auch in Waldeck-Frankenberg erreicht die Bevölkerung im Schnitt ein höheres Lebensalter – 344 Einwohner sind bereits älter als 95 Jahre. Forscher schätzen, dass bis zu 130 Lebensjahre möglich sind.
Der erste Mensch, der 130 Jahre alt wird, ist heute schon geboren. Da ist sich Juan Carlos Izpisua Belmonte vom kalifornischen Salk-Institut sicher. Die Menschen werden in Zukunft also deutlich älter als heute – auch in Waldeck-Frankenberg. Wie alt? Darüber rätseln die Fachleute.
Nach oben st alles offen
Biologen der McGill-Uni im kanadischen Montreal kommen in einer in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Lebenszeit-Studie zu dem Schluss: Es gibt keinen Beweis für eine Alters-Obergrenze bei Menschen. Und sollte sie doch existieren, ist sie noch lange nicht erreicht.
Die Entwicklung hin zu mehr älteren Menschen zeigt sich auch in Waldeck-Frankenberg: „Die demographische Entwicklung der Bevölkerung macht sich auch hier bemerkbar. Menschen werden älter als noch vor einigen Jahrzehnten.
Diese Tendenz ist vielen Faktoren zuzuschreiben – beispielsweise dem medizinischen Fortschritt, verbesserter sozialer Fürsorge oder auch einer gesünderen Lebensweise“, teilt der Landkreis dazu auf Anfrage mit.
Es gelte, sich diesen sich stetig weiter entwickelnden demographischen Gegebenheiten anzupassen.
Ein Blick auf die Statistik:
- Insgesamt leben im Landkreis 156 953 Menschen.
- 36 306 Menschen sind nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamtes im Landkreis älter als 65 Jahre,
- 25 546 sind unter 18 Jahren, davon 4157 unter drei Jahren.
- Laut Statistischem Landesamt gibt es im Kreis 344 über 95-Jährige – die älteste Gruppe, die erfasst wird. Davon sind 79 Männer und 265 Frauen.
- Ausgeglichener ist das Geschlechterverhältnis bei den Neugeborenen: Von den 1322 Kindern unter einem Jahr, die im Landkreis leben, sind 684 Jungen und 638 Mädchen.
Spannendes Jahrzehnt hat begonnen
Gerade erst hat in Sachen Bevölkerungsentwicklung ein spannendes Jahrzehnt begonnen. Laut Berechnungen soll die Bevölkerung in Deutschland erstmals seit den 1950er-Jahren wieder schrumpfen.
In der Nachkriegszeit hatte sich Deutschland zum Wachstumsland entwickelt, auch was die Bevölkerungszahl angeht. Wegen des Babyboomer-Effekts und positiven Einwanderungszahlen wuchs die Bevölkerung seit 1950 ständig – von 69,3 auf heute 83,1 Millionen Menschen.
Die Demographen des Statistischen Bundesamtes gehen jedoch davon aus, dass es spätestens 2024 zum Wendepunkt kommt. Dann soll die Bevölkerung wieder sinken.
Mit 83,7 Millionen Menschen ist 2024 nach den Berechnungen der Höchststand erreicht. Danach soll die Bevölkerungszahl bis 2030 wieder auf den heutigen Stand zurückgehen.
Höhere Lebenserwartung
Hygiene, Ernährung und Medizin: Diese Felder haben sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm entwickelt. Das belegt die durchschnittliche Lebenserwartung: Wer heute als Junge geboren wird, darf sich laut Statistischem Bundesamt auf 78 Lebensjahre freuen, ein Mädchen auf 83 Jahre.
1950 lag die Lebenserwartung von Männern im Schnitt bei 65 Jahren, die der Frauen bei 69 Jahren. Alles in allem lebten Menschen heute etwa doppelt so lange wie noch vor 100 Jahren, schreibt das Bundesamt.