Pandemiebedingt mussten sich Interessierte verteilt auf zwei Tage zu einem von insgesamt neun Terminen anmelden. Sie hatten jeweils knapp eine Stunde Zeit, den Experten Fragen zu stellen. Dann wurde gelüftet und die nächste Gruppe war an der Reihe. Es galten 2G, Maskenpflicht und Abstandsregeln.
„Wir haben viele positive Rückmeldung zu dieser Vorgehensweise“, sagte Planungschefin Simone Putscher am Freitagnachmittag am Ende der Veranstaltung. „Wir werden dieses Format auch bei der Vorstellung der Änderungsplanung der B-252-Umgehung Twiste im Februar nutzen.“
Die Besucher hätten ausgiebig von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, ihre Fragen zu stellen. Natürlich hätten auch Gegner der Trasse ihre Kritik geäußert. Dazu gehörte die Kritik daran, dass die B 252alt im Schafterbach zurückgebaut werden soll. Insbesondere auch Wiesenfelder hätten sich kritisch geäußert. In ihrem Bereich werde viel Fläche für die neue Trasse gebraucht. Die Flächen sollen über ein Flurbereinigungsverfahren zur Verfügung gestellt werden. Andere Trassengegner hätten gefordert, sowohl die B 252 als auch die K 117 einfach für den Durchfahrverkehr dicht zu machen und ihn stattdessen über die B 236 und durch das Obere Edertal zu leiten. Das sei eine Haltung nach dem St.-Florians-Prinzip und rechtlich nicht umsetzbar, sagte Putscher dazu.
Vor dem DGH Burgwald hatte sich am Freitagnachmittag eine Gruppe Ernsthäuser nach dem Rundgang durch die Ausstellung versammelt; die meisten von ihnen Kommunalpolitiker. Sie kritisierten an dem Vorstellungsformat, dass sie zwar viele Detailinfos bekommen hätten, es aber an einer Gesamtübersicht gefehlt habe. Zudem sei die Zeit zu kurz gewesen.
Dazu sagte Planungschefin Putscher: Bei den bisher üblichen Infoveranstaltungen, die derzeit alleine schon wegen Corona nicht möglich seien, hätten nur wenige Nachfragen gestellt werden können, und nicht so individuelle wie es jetzt möglich gewesen sei. Und wer noch Fragen habe, könne sich an Hessen-Mobil wenden.
Positiv zum neuen Informationsformat äußerte sich auch Burgwalds Bürgermeister Lothar Koch. Mit dem Beginn des Planfeststellungsverfahrens werde die Trasse auch wieder Thema in der Gemeindepolitik sein. Dass insbesondere in Ernsthausen die Meinungen weiterhin gespalten sind, machten die vorm DGH versammelten Ernsthäuser deutlich. (Martina Biedenbach)
Planungsunterlagen stellt Hessen-Mobil auf seiner Homepage bereit, sie ist unter zu.hna.de/umgehungernsthausen leicht zu erreichen. Infos erteilt auch das Regionalbüro von Hessen-Mobil in Bad Arolsen, Tel. 0 56 92/89 31 00, E-Mail: nordhessen@mobil.hessen.de