„Die Kommune wollte die Halle abstoßen, sie war nicht mehr rentabel“, berichtet Rummel, der auch Ortsvorsteher ist. Doch der Diemelseer Bürgermeister Volker Becker kannte auch die Bedeutung des Baus: In Ottlar gebe es keine Gaststätte mehr, erklärte er 2018 den Gemeindevertretern. Die Dommelhalle diene als Dorfgemeinschaftshaus und müsse bestehen bleiben.
„Wir haben überlegt, was machen wir“, berichtet Rummel. Schließlich sei das Angebot gekommen, die Halle einem Förderverein zu übergeben. Ähnliche Modelle funktionierten bei der Wirmetalhalle und beim Sportlerheim in Adorf „hervorragend“, betonte Becker damals.
Und so übernahm der im Frühjahr 2018 neu gegründete Förderverein die Dommelhalle als Betreiber – sie blieb aber im Eigentum der Gemeinde. Ziel des Vereins ist es, die Halle für die Ottlarer zu erhalten und attraktiv zu gestalten.
Sie sei ein „Treffpunkt der Generationen“ betont Rummel. Das spiegele sich auch im Verein wider, dessen derzeit rund 100 Mitglieder drei Generationen angehörten.
Glücklicher Umstand für die Gemeinde: Das Land hatte Diemelsee mit allen 13 Ortsteilen in die Dorfentwicklung aufgenommen, die Sanierung der Halle wurde ein frühes Projekt: Bei Kosten von 99 500 Euro blieb Dank des Zuschusses für die Gemeinde nur noch ein Eigenbetrag von 29 850 Euro.
Und so machte sich die Dorfgemeinschaft an die Arbeit. In Eigenleistung holten die Ottlarer marode Eternitplatten vom Dach – allein auf die Dachsanierung entfielen etwa 750 Arbeitsstunden.
Im Inneren wurde die Elektrik erneuert, der Saal bekam neue Gardinen, eine Behinderten-Toilette wurde eingebaut, das Foyer und der Vereinsraum erhielten einen neuen Bodenbelag.
Der Verein zapfte weitere Förderquellen an. So wurde mit Geldern aus dem europäischen „Leader“-Programm eine neue Küche eingebaut. 9300 Euro flossen in ein „flexibles Raumgestaltungs- und Medienkonzept“ – Gesamtkosten: rund 11 200 Euro.
Für die erneuerte Beleuchtung und Beschallung sowie fürs kostenfreie W-LAN in und um die Halle gab es eine Förderung aus dem „Regionalbudget“, das über „Leader“ abgerechnet wird – die neuen Glasscheiben über der Theke sind mit LED-Licht bunt beleuchtbar.
Eine neue Industriespülmasche finanzierte der Verein über das Förderprogramm „Starkes Dorf – Wir machen mit“ des Landes. Auch ein Teil der Bestuhlung ist mittlerweile erneuert.
Auch nach der Renovierung bleibt für den Fördervereins einiges zu tun. „Unser Ziel ist, die Halle zu vermarkten“, sagt Christian Rummel. „Wir hoffen auf viele Familienfeiern“ – schließlich soll der Verein die Betriebskosten und kleinere Reparaturen allein tragen, um die Gemeindekasse zu entlasten. Die Mietpreise sind bei Rummel oder bei Jonas Preising zu erfragen.
Die 2018 versprochenen 1000 Arbeitsstunden haben die Ottlarer inzwischen bei weitem übertroffen. „Wir halten zusammen“, betont Rummel. Aber er ist froh, das meiste geschafft zu haben. „Es blieb einiges an wenigen Schultern hängen.“
Das Ergebnis der Arbeiten können sich Gäste beim Frühlingsfest am nächsten Samstag, 26. März, ansehen.