Dann begann das Warten – nur Adorf fehlte noch, der mit 1225 Wahlberechtigten mit Abstand größte Bezirk. Erst nach knapp einer halben Stunden lag das Ergebnis vor, Gratulanten strömten auf Becker und seine Partnerin Sonja Witsch ein und überbrachten Blumen und Geschenke.
Das Ergebnis sei „sehr klar“, urteilte der Erste Beigeordnete Reinhold Kalhöfer-Köchling. Er dankte ausdrücklich beiden Kandidaten: „Demokratie heißt, dass man auch die Wahl hat.“ Auch Parlamentschefin Hannelore Behle hob hervor, dass es mit ihrem Parteifreund Wilke eine Auswahl gegeben habe. Besonders stolz sei sie, dass die Diemelseer eine Wahlbeteiligung von mehr als 60 Prozent aufzuweisen hätten.
Landrat Jürgen van der Horst begrüßte, dass die Gemeinde einen „echten Wahlwettbewerb“ gehabt habe. Die Diemelseer hätten dem „lieben Volker“ erneut ihr Vertrauen ausgesprochen, sie wollten, dass er weiterarbeite und die Zukunft der Gemeinde gestalte. Außerdem könne er sein „vernetztes Arbeiten“ mit seinen Kollegen in der Region fortführen. Cord Wilke habe ein „beachtliches Ergebnis“ erzielt und einen engagierten Wahlkampf geführt. Dies habe dazu geführt, dass viele zur Wahl gegangen seien: „Auch die Demokratie hat heute gewonnen.“
Der Twistetaler Ratshauschef Stefan Dittmann überbrachte seine Glückwünsche auch im Namen seiner Kollegen Henning Scheele aus Lichtenfels, Marko Lambion aus Bad Arolsen, Klaus Friedrich aus Korbach und Elmar Schröder aus Diemelstadt.
Für die vierte Amtszeit wünschte er Becker „ein glückliches Händchen und weiter gute Ideen“. Der Wahlkampf sei interessant gewesen, sagte Dittmann, auch Wilke habe „neue Ideen platziert“ – und der Demokratie mit seiner Kandidatur einen „guten Dienst“ erwiesen.
Der Volkmarser Altbürgermeister Hartmut Linnnekugel gratulierte, der aus Adorf stammende CDU-Landtagsabgeordnete Jan-Wilhelm Pohlmann und seine SPD-Kollegin Dr. Daniela Sommer, Vertreter der vier Parlamentsfraktionen, die Familie, Freunde und Bekannte.
Volker Becker freute sich über das „hohe Wahlergebnis“, es sei eine Bestätigung für seine bisherige 17-jährige Amtsführung. Doch der Bürgermeister sei nur „ein Rädchen im Getriebe“, er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit mit seinem „super Team“. Dann wurde gefeiert.
Volker Becker strebt seine vierte Amtszeit an. Der Parteilose ist seit 2005 Bürgermeister in Diemelsee. Der 54-Jährige ist ausgebildeter Steuerassistent und studierter Diplom-Verwaltungswirt. Er verweist auf seine langjährige Erfahrung im Amt und in der Verwaltung und auf seine Netzwerke zu Kollegen, in Ministerien und Behörden Er vertritt die Gemeinde in zahlreichen Verbänden und Vereinen, so ist er Vorsitzender der Leader-Region Diemelsee/Nordwaldeck. Er habe noch einiges vor, beteuert er. Der gebürtige Stormbrucher lebt mit seiner Lebensgefährtin Sonja Witsch in Benkhausen.
Cord Wilke ist der Kandidat der Diemelseer SPD. Der 44-Jährige hat nach seinem Jura-Studium im Marketing verschiedener Firmen gearbeitet und war Büroleiter des SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs. Seit Oktober 2021 ist er an der Seite von Dr. Daniela Sommer ehrenamtlicher Vorsitzender des SPD-Unterbezirks, außerdem ist er seit März 2021 Gemeindevertreter. Er will mit seiner Erfahrung in der Kommunikation punkten und verweist ebenfalls auf seine Netzwerke. Er lebt mit seinem Mann Jan und dem Hund Cooper im Elternhaus seiner Mutter in Heringhausen.
Wahlleiter einer Gemeinde ist normalerweise der Bürgermeister. Da Becker selbst antritt, hat der Leiter des Haupt- und Ordnungsamtes, Rainer Fischer, wieder das Amt vorübergehend übernommen, er hatte es auch bei der Wahl vor sechs Jahren schon inne. Die Organisation der Wahl liegt federführend in den Händen von Stefanie Sude, auch sie hat eine große Erfahrung.