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„Auch beim Kochen kann Energie gespart werden“: Expertin verrät Tipps und Tricks

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Von: Marianne Dämmer

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Energiesparen ist in diesen Tagen ein großes Thema. Auch beim Kochen und Backen lässt sich mit wenigen Kniffen bares Geld sparen. Eine Expertin verrät Tipps und Tricks.

Waldeck-Frankenberg – Wochenspeiseplan, clever einkaufen mit Liste, kluge Vorratshaltung – ist das alles beherzigt, lässt sich auch zu Hause beim Kochen und Backen immer noch einiges an Geld, Aufwand und Energie sparen. „Auch hier ist es so, dass einfach viele Kleine ein Großes ausmachen“, sagt die Korbacher Ernährungsexpertin Bianka Häußler.

Sie wird nicht müde zu betonen, wie sinnvoll maßvolles Haushalten mit Lebensmitteln ist: Wer sie wegschmeißen müsse, zahle bares Geld drauf. Um zu verdeutlichen, welche Mengen an Energie und Geld in weggeworfenen Lebensmitteln stecken, verweist sie auf Beispielrechnungen der „Verbraucher Initiative“.

Energiesparen beim Kochen: 300 Gramm Gemüse oder 15 Stunden Licht

„Die Initiative hat ausgerechnet, dass 300 Gramm Gemüse in der Tonne so viel kosten wie 15 Stunden das Licht brennen zu lassen. 200 Gramm Bananen in der Tonne ist so teuer wie 20 Stunden im Internet surfen. Ein halbes Brot wegzuschmeißen kostet so viel, wie 25 Stunden fernzusehen. Hinzu kommt, dass Abfall eine enorme Verschwendung von Ressourcen bedeutet.“ Rund 33 Kilogramm Lebensmittel würden pro Kopf in Deutschland jedes Jahr im Müll landen, das entspreche etwa 84 Euro, die jeder praktisch aus dem Fenster werfe.

Spart Zeit, Aufwand und Energie: Oft lassen sich zwei oder sogar mehr Bleche gleichzeitig im Backofen backen. Umluft ist dabei preiswerter als Ober- und Unterhitze.
Spart Zeit, Aufwand und Energie: Oft lassen sich zwei oder sogar mehr Bleche gleichzeitig im Backofen backen. Umluft ist dabei preiswerter als Ober- und Unterhitze.  © Eibner Europa /imago images

Abgesehen davon lasse sich bei fast allen Arbeiten und Tätigkeiten im Haushalt Geld und Energie, auch persönlicher Aufwand sparen. Gekocht wird in den meisten Familien fast täglich – das sei also ein guter Ansatzpunkt, der sich auf Dauer auch finanziell bemerkbar mache.

Ein ganz einfacher Start für eine Umstellung: Wasser wird in der benötigten Menge im Wasserkocher aufgeheizt, anstatt auf dem Elektroherd. „Das ist deutlich preiswerter im Stromverbrauch“, sagt Bianka Häußler. Wer also Nudeln oder Eier kochen möchte, könne so Geld sparen.

Energiesparen beim Kochen: So wenig Flüssigkeit wie möglich verwenden

Beim Kochen sollte der Deckel auf dem Topf bleiben – Glasdeckel seien da von Vorteil, weil sie Einblicke erlauben, ohne dass der Deckel gehoben werden müsse. Auch die Nachwärme sollte genutzt werden: „Wer keinen Induktionsherd hat, sollte die Herdplatte immer fünf bis zehn Minuten vor Ende der Garzeit ausschalten“, so die Ernährungsexpertin. „Die Zeiten, die sich durch umsichtiges Kochen Energie sparen lassen, sind je nach Lebensmittel und Herd unterschiedlich, das ist also individuell auszuprobieren,“ erklärt Bianka Häußler. Bei längeren Garzeiten, etwa ab 20 Minuten, lohne sich der Einsatz eines Schnellkochtopfes.

Bianka Häußler, Ernährungsexpertin aus Korbach
Bianka Häußler, Ernährungsexpertin aus Korbach © Marianne Dämmer

Auch sollte beim Kochen so wenig Flüssigkeit wie möglich verwendet werden. So reiche es bei Gemüse durchaus, wenn der Boden mit Wasser bedeckt sei. Auch Nudeln und Kartoffeln müssten nicht in Wasser schwimmen. Kleine Portionen könnten günstiger in der Mikrowelle erhitzt werden, größere seien kostensparender auf dem Herd zu erwärmen.

„Auch unsere Großmütter sparten Energie, indem sie Kartoffeln, Reis und Getreidesorten zehn Minuten angekocht und sie dann zum Weitergaren ins Bett gestellt haben. Dazu haben sie um den geschlossenen Topf ein Handtuch gelegt, ihn anschließend fest in eine Wolldecke und in die Bettdecke gewickelt“, blickt Bianka Häußler zurück in andere Zeiten.

Energiesparen beim Backen: Vorheizen bei modernen Backöfen nicht mehr nötig

Beim Backen sollte auf das Vorheizen verzichtet werden, das sei bei modernen Backöfen längst nicht mehr nötig. So könnten bis zu 20 Prozent Energie gespart werden. Sinnvoll sei es auch, den einmal aufgeheizten Backofen gleich für die Zubereitung mehrerer Gerichte hintereinander zu nutzen, also nach den Pizza oder dem Auflauf noch einen Kuchen zu backen.

Umluft benötige indes niedrigere Temperaturen als Ober- und Unterhitze, außerdem würden die Speisen schneller gar. Noch mehr Energie lasse sich sparen, wenn mehrere Ebenen benutzt würden. Auch der Ofen könne einige Minuten vor Ende der Garzeit ausgeschaltet werden, um die Nachwärme zu nutzen.

Im siebten Teil der Serie erfahren Sie mehr über „Meal Prep“, wie Vorkochen neumodisch genannt wird, sowie über die kreative Resteküche.

Themenheft

Die Themenhefte der Verbraucher Initiative, „Verbraucher konkret“, bieten hilfreiche Tipps auf übersichtliche Weise zu den unterschiedlichsten Themen – von „Klimafreundliche Haushalten“ über „Clever Energie sparen“ und „Clever Haushalten“ bis hin zu „Teller statt Tonne“. Sie sind zum Preis von je zwei Euro bei der Verbraucherberatung in Korbach erhältlich. Kostenlos sind dort auch erhältlich „Mein Haushaltsbuch“ und „Mein Haushaltskalender 2023“, herausgegeben vom Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Hefte gibt es in verschiedenen Sprachen, darunter arabisch und russisch. Sie helfen bei der Planung der persönlichen Finanzen.

Serie „Haushalten – Da geht noch was“: Beratung in Korbach und Frankenberg

Inflation, steigende Energie- und Lebensmittelpreise: Die Zeiten sind herausfordernd. Viele Bürgerinnen und Bürger sorgen sich, wie sie die Teuerungen wohl auffangen können. Dem begegnet die Heimatzeitung mit dieser Serie: In Zusammenarbeit mit dem DHB-Netzwerk Haushalt und der Verbraucherberatung in Korbach, die auch in Frankenberg berät, geben wir eine Fülle von Tipps rund ums Thema „Haushalten – Da geht noch was“.

Die Verbraucherberatung ist dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr und mittwochs von 15 bis 18 Uhr unter Tel. 05631/53-971 sowie jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat in Frankenberg unter Tel. 0159 031 45593 erreichbar. Eine online-Beratung ist buchbar über die Homepage dhb-Netzwerks Haushalt: dhb-hessen.de/de/terminvereinbarung

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