Neues Feuerwehrhaus und Fahrzeuge in Diemelstadt

Diemelstadt-Ammenhausen – 75 Alarmierungen hielten die Diemelstädter Feuerwehren im vorigen Jahr bei Bränden, Unfällen und verschiedenen Hilfeleistungen auf Trab. Dringende Baumaßnahmen und Fahrzeugbeschaffungen sind weitere Themen der Generalversammlung im fast voll besetzten DGH Ammenhausen gewesen.
Ein „Dauerbrenner“ ist bei den Wehren der Beschaffungs- und Entwicklungsplan der Feuerwehr für die Stadt. Stadtbrandinspektor Volker Weymann berichtete, dass ein ehemaliger Mannschaftransportwagen der hessischen Polizei für die Zwecke der Feuerwehr Diemelstadt 2023 schon beschafft wurde.
Gefahr im Verzug
Nur durch eine Ausnehmegenehmigung des Innenministeriumns darf bereits bis Ende 2023 ein neues Löschfahrzeug HLF 20 gekauft werden, geplant war die Anschaffung erst für 2026. Bürgermeister Elmar Schröder erläuterte detailliert das schwierige bürokratische Prozedere, um das HLF 20 vorzeitig beschaffen zu dürfen.
Weil Gefahr im Verzug sei, darf das 433 000 Euro teure Fahrzeug vorzeitig gekauft werden, wobei 210000 Euro als Fördermittel erwartet werden. Das vorhandene LF 16/12 ist laut Weymann aufgrund des Ausfalls der Pumpe nicht voll einsatzbereit ist und die Reparatur zu teuer. Als größtes und am häufigsten eingesetzte Löschfahrzeug sei es unverzichtbar.
Zwei Millionen Euro
Als größtes Bauprojekt der Feuerwehren gilt derzeit das neue Feuerwehrhaus in Helmighausen, dessen Kosten aktuell mit zwei Millionen Euro veranschlagt werden. 900 000 Euro waren zunächst geschätzt worden. Die Stadt hat ein Grundstück gekauft, so Bürgermeister Elmar Schröder. In der kommenden Sitzungsrunde müssen die Stadtverordneten über die Bauausführung entscheiden, ob zum Beispiel ein ein- oder zweigeschossiges Gebäude entstehen soll.
Der Bau des neuen Feuerwehrhauses in Helmighausen sei eine spannende Herausforderung, räumte stellvertretender Kreisbrandinspektor Bernd Berghöfer ein. Indessen fordere die Unfallkasse Verbesserungen bei der Sicherheit und dem Arbeitsschutz. Schröder betonte, dass der Technische Prüfdienst sich für den kommenden April in Diemelstadt angesagt habe.
Anbauten geplant
Für den Anbau an das Feuerwehrhaus Wrexen liegt der Bauantrag vor, die Wehr hat Eigenleistungen zugesagt. Das Material hat der Magistrat bewilligt. Für die Erweiterung in Wethen und den Anbau in Ammenhausen plant Architekt August Kablowski derzeit. Die Erweiterung in Hesperinghausen wird noch auf sich warten lassen, die bisher vorgelegten Angebote sind dem Magistrat zu teuer.
Die Fahrschulkosten für den Erwerb eines Lkw-Führerscheins zum Führen von Löschfahrzeugen sind erheblich gestiegen. Hier sei ein höherer Zuschuss durch die Stadt gefordert, so Jonas Lihsmann (Wrexen).
Zuschuss für Führerschein erhöhen
Der Betrag von 1000 Euro reiche bei weitem nicht mehr aus, pflichtete Stadtbrandinspektor Volker Weymann bei. Zumindest sollte das Budget im Etat dafür erhöht werden. Bürgermeister Schröder versprach hierfür eine Lösung.
Die Zahl der Männer und Frauen der Einsatzabteilungen ist um fünf auf 224 gesunken, wie stellvertretender Stadtbrandinspektor Florian Tepel berichtete. Die Kinderfeuerwehren zählen nun 33 Jungen und Mädchen, neun weniger als im Vorjahr. Bei den Jugendgruppen gab es einen Zuwachs von einem Jugendlichen auf 67 Mitglieder. Und der Alters- und Ehrenabteilung gehören nun 82 ehemalige Aktive (plus drei) an.
Große Einsätze
Die Feuerwehren sind nach Auskunft von Tepel 25-mal auf der Autobahn gefordert gewesen, seit 2022 werden sie zur Absicherung der Rettungsdenste auf der A 44 gerufen. Von den 23 Bränden erforderten besonders gemeindeübergreifende Einsätze in einem Papierlager im heißen Sommer bei der PVG in Rhoden die Feuerwehren aus Diemelstadt mit den Einsatzabteilungen der Nachbarkommunen.
Die Wehren in Ammenhausen und Dehausen schlossen sich zusammen gemeinsam erhalten sie die Schlagkraft in den beiden benachbarten Dörfern. Damit wurde auch die Voraussetzung für die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs TSF-W geschaffen.
Humanitäre Hilfe unterstützt
Tepel und der Stadtbrandinspektor Volker Weymann sowie die Wehrführer der einzelnen Orte gaben einen Überblick über das Geschehen und die Pläne. Weymann betonte die Bedeutung der Aus- und Weiterbildung. Und der Ausrüstung: so wurden die Atemschutzgeräteträger mit hochwertiger Bekleidung ausgerüstet. Stellvertretender Kreisbrandinspektor Bernd Berghöfer betonte, wie wichtig gerade für diese Feuerwehrleute die Übungen und die Überprüfung der Fitness seien.
Humanitäre Hilfe haben die Feuerwehren für die Ukraine nach dem Überfall durch Russland geleistet. Die Kameradinnen und Kameraden unterstützten den Transport von Hilfsgütern aus der Sammelstelle in Rhoden zum nächstern Sammelpunkt in Groß Seifen.
Aktive Kinder und Jugend
Wichtige Arbeit wird in den Jugendfeuerwehren geleistet, wie Marcel Römer in seinem Bericht deutlich machte. Gero Langguth führte ein neues T-Shirt für die Jugendlichen und Kinder vor, das die Einheit in Diemelstadt im Zeichen des Schlosses Rhoden versinbildlicht.
Der plötzliche Tod des vielfältig engagierten Rhoders Jörg Schade hat auch die Feuerwehren erschüttert. Er hatte 2014 die Kinderfeuerwehr in Rhoden gegründet, wie im Bericht von Steffi Mann betont wurde. Diese Gruppe und die Kinderfeuerwehr in Helmighausen zählen heute jeweils 21 Mitglieder. Aus Helmighausen wurde Steffi Grünhaupt als Leiterin der Kinderwehren und Nachfolgerin von Schade in den Vorstand gewählt.
Brandschutz in Kindergärten und Schulen
Die Brandschutzerziehung wird nach den Corona-Einschränkungen in diesem Jahr nach Auskunft von Jörg Varlemann wieder auf die beiden Kindergärten und Grundschulen in Rhoden und Wrexen ausgedehnt. Er bitte um personelle Unterstützung. Die Alters- und Ehrenabteilung wird sich voraussichtlich in diesem Jahr in Ammenhausen treffen.
Ehrungen bei den Freiwilligen Feuerwehren Diemelstadt: Mit goldenen Brandschutzehrenzeichen des Landes Hesen wurden für 40 Jahre aktiven Dienst in den Einsatzabteilungen der Feuerwehren bei der Generalversammlung in Ammenhausen Friedhelm Janson , Sieghard Knocks, Reinhold Knocks, Harald Plücker (alle Ammenhausen), Andreas Schween, Lars Wendel (beide Helmighausen), Bernd Brücher, Volker Witte (beide Hesperinghausen), Dirk Ladage, Volker Lippoldes (beide Neudorf), Friedrich Wilhelm Hesse, Jürgen Röling (beide Orpethal), Volker Weymann (Wethen) sowie aus Wrexen Stephan Guse, Thomas Kesting, Rainer Rabe und Peer Starost geehrt.
Jahrzehnte bei den Feuerwehren
Das Abzeichen in Silber für 25 Jahre bekamen Alexander Schacht, Matthias Schacht, Joachim Schwoch, Sebastian Vahle (alle Dehausen), Nina Gerold (Helmighausen), Carsten Volke (Hesperinghausen), Jochen Hage (Neudorf) und Steffi Mann (Rhoden). Anerkennungsprämien des Landes bekamen für 40 Jahre aktiven Dienst in den Feuerwehren Reinhold Knocks (Ammenhausen), Volker Lippoldes (Neudorf) und Ernst Marpe (Wethen).
30 Jahre: Burkhard Zech (Hesperinghausen), Gerd Ladage, Hubert Pickhard (beide Neudorf) und Christina Sinemus (Wrexen), 20 Jahre: Sebastian Vahle (Dehausen), Christoph Kreh und Matthias Walden (beide Neudorf), zehn Jahre: Felix Bodenhausen (Helmighausen), Mathias Vogel, Pascal Vogel, Robin Vogel, Jean-Run Volke (alle Hesperinghausen), Sabrina Görlitz (Orpethal) Reiko Hentschel (Rhoden), Bendikt Jäkel und Jonas Lihsmann (Wrexen).
Beförderung
Vom Hauptlöschmeister zum Brandmeister befördert wurde Marcel Römer. (Armin Haß)