In Frankenau wurde der Startschuss für das neue Gesundheitszentrum gegeben.

In Frankenau erfolgte der symbolische Spatenstich für das neue Gesundheitszentrum. Die Eröffnung ist für 2025 anvisiert.
Frankenau – „Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll, bei so vielen prominenten Gesichtern“, sagte Frankenaus Bürgermeister Manuel Steiner, als er ans Mikrofon trat und zum Spatentisch für das geplante Gesundheitszentrum in der Ehlingshäuser Straße neben dem Rathaus begrüßte.
Unter den 30 Gästen waren mit Gesundheitsminister Kai Klose und der für den ländlichen Raum zuständigen Ministerin Priska Hinz gleich zwei Staatsminister zu dem symbolischen Startschuss für das gemeinsam mit dem Landkreis geplante Bauvorhaben gekommen.
„Das ist heute ein ganz besonderer Tag für die Stadt Frankenau und für die ganze Region“, betonte Manuel Steiner. Der Frankenauer Bürgermeister bedankte sich bei allen, die dazu beigetragen haben, den „Meilenstein“ zu schaffen. „Der Weg war nicht immer einfach. Es mussten auch mal ein paar Steine weggeräumt werden“, sagte Steiner. Es sei aber der richtige Weg, um die medizinischen Versorgung für die nächsten Jahrzehnte zu sichern. „Ich bitte jetzt auch weiterhin um Unterstützung, damit wir den für 2025 anvisierten Eröffnungstermin auch halten können“, betonte er.
„Ich bin sehr froh über den heutigen Tag“, sagte auch der Erste Kreisbeigeordnete Karl-Friedrich Frese. Er bezeichnete das Gesundheitszentrum in Frankenau als eines von zwei Leuchtturmprojekten im Landkreis. Battenberg sei schon einen Schritt weiter.
Es gebe immer mehr ältere Menschen und die familiären und nachbarschaftlichen Strukturen fielen weg. Es sei daher wichtig, mit dem Bau der Gesundheitszentren die gesundheitliche Versorgung in Waldeck-Frankenberg dauerhaft sicherzustellen. „Wir haben hier auch viele freie Kassenarzt-Sitze und junge Ärztinnen, die nicht mehr „Unternehmer, sondern lieber Angestellte“ sein wollten. Das Gesundheitszentrum sei eine der richtigen Antworten auf die Entwicklung.
„Wir haben hier ein passgenaues Projekt entwickelt“, betonte Frese. Der Landkreis werde das gerne weiterbegleiten und auch fachlich unterstützen. „Ich bin sicher, es wird gelingen“, sagte Frese.
„Hier trifft sich im Kleinen, was wir im Großen gerade diskutieren“, sagte Gesundheitsminister Kai Klose mit Blick auf die Gesundheitsreform. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration habe den Aufbau und die spätere Inbetriebnahme der lokalen und sektorenübergreifenden Gesundheitszentren in Battenberg und Frankenau mit insgesamt rund 350 000 Euro unterstützt. „Ich hoffe, dass viele weitere Kommunen und Kreise sich anschließen“, sagte der Staatsminister. Durch mehrere Fachärzte unter einem Dach könnten ganzheitliche Behandlungsansätze mit kurzen Wegen für die Patienten angeboten werden. „Das unterstützen wir auch weiterhin mit jährlich 45 000 Euro für die nächsten fünf Jahre“, sicherte Klose zu.
„Toll, dass die Stadt Frankenau und der Landkreis Waldeck-Frankenberg zusammen die Idee entwickelt haben, mit Mitteln aus der der Dorfentwicklung ein medizinisches Versorgungszentrum zu bauen, sagte Staatsministerin Priska Hinz.
„Ich weiß, dass es nicht einfach war für eine Stadt wie Frankenau, ein solches Projekt in Angriff zu nehmen“, betonte die Landtagsabgeordnete Claudia Ravensburg (CDU). „Wir freuen uns, dass es heute den Startschuss gibt“, sagte sie auch im Namen ihrer Landtagskollegen Jürgen Frömmrich (Grüne) und Dr. Daniela Sommer (SPD).
„Das Medizinische Versorgungszentrum und der Edeka-Markt waren mir immer Herzensangelegenheiten“, betonte Bürgermeister Steiners Amtsvorgänger Björn Brede. Er wisse die Projekte jetzt in guten Händen. Wichtig sei, dass es jetzt auch Menschen gebe, die das Gebäude „bespielten“, sagte Brede und appellierte an die Politik, die Zugangsvoraussetzungen für ein Medizinstudium zu erleichtern.
Neun barrierefreie Nutzungseinheiten geplant
Geplant sei, auf der Brutto-Grundfläche von 1850 Quadratmeter neun barrierefrei erreichbare Nutzungseinheiten aus dem Bereich der Gesundheitsfürsorge einzurichten, teilte der betreuende Architekt Hendrik Pape mit. Vorgesehen seien eine hausärztliche Praxis, eine Apotheke, ein DRK-Stützpunkt, eine Zahnarztpraxis, eine Physiotherapie, eine Geschäftsstelle des Landkreises (Gemeindeschwester), ein Raum für Veranstaltungen und Beratung, ein Sanitätshaus und ein Appartement. „Nach der Ausschreibung von elf Gewerken und knapp 3,5 Millionen Euro liegen wir weiter im prognostizierten Kostenrahmen von 5,4 Millionen Euro“, betonte Pape.