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Neuer Beherbergungsbetrieb Meyenhof in Frankenberg eröffnet

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Von: Gerhard Meiser

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Jörn Kirschner und Desiree Conrad betreiben den Beherbergungsbetrieb Meyenhof in der Bremer Straße 8 in Frankenberg. Heute ist die offizielle Eröffnung.
Jörn Kirschner und Desiree Conrad betreiben den Beherbergungsbetrieb Meyenhof in der Bremer Straße 8 in Frankenberg. © mjx

Nach zwei Jahren Umbau hat Betreiber Jörn Kirschner aus dem ehemaligen Geschäfts- und Mietshaus in der Bremer Straße 8 in Frankenberg einen Beherbergungsbetrieb mit Gästezimmern und Ferienwohnungen gemacht.

Frankenberg – Die Zimmer sind hell und freundlich, die ersten Gäste sind schon da. Am Freitag, 27. Mai 2022, wurde der Meyenhof in Frankenberg offiziell eingeweiht. Nach zwei Jahren Umbau hat Betreiber Jörn Kirschner aus dem ehemaligen Geschäfts- und Mietshaus in der Bremer Straße 8 einen modernen Beherbergungsbetrieb mit sechs Doppelzimmern und drei Ferienwohnungen gemacht.

Das Gebäude neben dem Parkhaus besticht mit seinem gut sichtbaren Fachwerk, in der Rezeption wurden die Jahrhunderte alten Sandsteinsockel wieder freigelegt, in den Zimmern wurden alte Eichenbalken wiederverwendet.

Der 36-jährige Jörn Kirschner betreibt den Meyenhof mit seiner Lebensgefährtin Desiree Conrad. Sie hat im Innenleben des Gebäudes einige charakteristische Akzente gesetzt: An den Türen sind die Zimmernummern in fließender Handschrift zu lesen, an den weißen Wänden nette Weisheiten wie „Lachen, die schönste Sprache der Welt“. Und die Gäste erfahren durch eine schöne Aufschrift sofort, wo sie sich aktuell befinden: „Frankenberg, Philipp-Soldan-Stadt, 1233 von Konrad von Thüringen gegründet“. Auch die Sehenswürdigkeiten der Stadt sind aufgelistet: zehntürmiges Rathaus, Steinhaus, Liebfrauenkirche, Zisterzienserinnenkloster.

Schlüssel jederzeit im Safe

Das Besondere am Meyenhof: Die Gäste können ankommen, wann sie wollen – und sei es mitten in der Nacht. Den Schlüssel bekommen sie über einen Safe im Eingangsbereich. „Die Touristen wünschen diesen Service“, sagt Jörn Kirschner. Er erwartet vor allem viele Fahrradtouristen: „Direkt vor unserem Haus kreuzen sechs Fahrradwege, unter anderem der Ederradweg und die Geo-Radroute Ruhr-Eder.“ Das Doppelzimmer kostet ab 85 Euro pro Übernachtung – der Blick auf die gegenüber fließende Eder und den Ederuferpark inklusive.

„Der Umbau ist auch eine Hommage an den alten Bauernhof aus dem Jahr 1691. Mit dem Umbau haben wir einen einzigartigen Frankenberger Klassiker wieder zum Leben erweckt. Wir würdigen damit auch die alte Bausubstanz“, erzählt Jörn Kirschner, der als selbstständiger Ingenieur arbeitet, aus der Geschichte des Gebäudekomplexes Bremer Straße 6 und 8: Ursprünglich als landwirtschaftlicher Betrieb genutzt, gehörte der Hof erst einer Familie Keßler, später einer Familie Rothauge. Danach erwarb Isaak Marx aus Grüsen das Anwesen.

Letztlich wurde das Gebäude 1962 abgerissen und durch einen Neubau für das Möbelhaus Finkeldey ersetzt. Nach dem Tod von Theodor Finkeldey und der Aufgabe der Möbelhandlung diente das Haus verschiedenen Firmen als Geschäftssitz. In der Bremer Straße 8 befand sich zuletzt ein Fachgeschäft für Bürotechnik. Seit 1993 ist der Gebäudekomplex im Besitz der Frankenberger Familie Kirschner.

Die Idee, in einen Beherbergungsbetrieb zu investieren, wurde aus der Not heraus geboren. „Weil wir am 11. November 2019 hier auf 600 Quadratmetern und über drei Etagen einen riesigen Wasserschaden hatten, drohte für das Haus über lange Zeit ein Leerstand.“ Deshalb habe man sich zu dem Umbau entschlossen, erzählt Jörn Kirschner. Mit Erfolg: Die Umbauarbeiten dauerten von Januar 2020 bis Mai 2022, die Doppelzimmer sind 18 bis 25 Quadratmeter groß und barrierefrei.

Sein Dank gilt vor allem der Stadt und der Region Burgwald-Ederbergland für die Unterstützung, insbesondere für die Förderung des Projekts durch das Programm „Lokale Ökonomie“ und das Leader-Programm der EU. „Die Zimmer sind für die nächste Zeit schon ausgebucht“, sagt Kirschner, „vor allem durch Fahrradtouristen und Geschäftsleute“.  meyenhof.de

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