Aber auch neue, fantasievolle Frühlingsmotive waren dabei, mit denen die 1995 eröffnete Regenbogenschule damals erstmals das in Frankenberg durch Schützen- und Grenzgangswesen geprägte Brauchtum durchbrach und moderne Akzente setzte.
Dass sich dadurch für die Grundschulkinder, die zum Beispiel früher mühsam in der Stadtschule ihre historischen Kostüme hegten und von den Müttern immer wieder flicken ließen, völlig neue Spielräume zur Eigengestaltung eröffnet wurden, zeigte sich erneut beim Maizug gestern: Immer wieder gab es am Straßenrand Beifall für bunte Blütenwindmühlen, schillernde Vogelmasken, gepunktete Marienkäfer und wehende Bänder, aber auch für Landknechtsbarette aus Krepppapier, bemalte Holzschilde, Wappen und – natürlich auch – die echten alten Husarenjacken.
Angeführt wurde der bunte Zug zunächst aber erstmal durch die eher gedeckten Farbtöne der Honoratioren und Mandatsträger um Bürgermeister Rüdiger Heß – „Stadtväter“ hießen sie früher –, die Tarnfarben der Abordnung des Bundeswehr-Bataillons EloKa 932 mit Kommandeur Daniel Renkl, die vielen Gruppen der Behörden, Vereine, darunter mit Traditionsfahne der Männergesangverein Liedertafel Frankenberg/Schreufa.
Besonders begrüßt wurde unter den Gästen an der Spitze des Maizuges auch der Bürgermeister der Partnerstadt Frankenberg/Sachsen, Thomas Firmenich.
Verteilt im Zug wurde an drei Stellen ordentlich der Marsch geblasen: angeführt durch die Stadtkapelle Frankenberg mit Christoph Jakow, die später auch im Listenbach aufspielte, den Musikverein Rhena mit Jürgen Klingelhöfer und die Bläsergruppe der Ortenbergschule mit Gertrud Kantert. Sie wurde verstärkt durch ehemalige Ortenbergschüler, die mit ihren Instrumenten gern für diesen besonderen Morgen im Jahr zurückgekommen waren.
Der Pfingstmarkt in Frankenberg wird von Freitag bis Dienstag, 3. bis 7. Juni 2022, auf der Wehrweide gefeiert. Hier gibt es mehr Infos zum Programm.